2020

100 Jahre alte Geschichten werden neu vermittelt

100 Jahre alte Geschichten werden neu vermittelt

100 Jahre alte Geschichten werden neu vermittelt

Tondern/Tønder
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Es wurde interessiert in dem neuen Lesestoff geblättert. Foto: Elise Rahbek

Die 14 lokalhistorischen Archive präsentieren gemeinsam eine Wanderausstellung. Wer tiefergehende Informationen über die Abstimmung 1920 in der Kommune Tondern wünscht, kann frisch gedruckte Buchseiten aufschlagen.

Die 14 lokalhistorischen Archive in der Kommune Tondern haben für den 100. Jahrestag der Volksabstimmung über die Grenze gemeinsam eine Ausstellung auf die Beine gestellt und ein Buch herausgegeben.

Damit vermitteln sie einen Eindruck davon, wie sich die Abstimmung und „Genforeningen“ in ihrem jeweiligen Gebiet und somit quasi in jedem Winkel der Kommune zutrug, und wie es damals für die Menschen war.

Präsentation als Zugpferd

Die Präsentation des Ergebnisses mit 16 Rollups und einem Buch lockte sehr viele Interessierte in die Schweizerhalle in Tondern. Die Ehrenamtlichen haben sich in Kisten und Schubladen auf die Suche gemacht, um die Geschichten herauszusuchen, mit denen sie sich beteiligen wollten, wie die Koordinatorin des Zusammenschlusses der Archive, Archivleiterin Birgitte Thomsen, erklärte.

Perlen der Geschichte

„Die guten Geschichten reihen sich wie Perlen aneinander, die ein Häppchen der Geschichte der Kommune Tondern erzählen“, so Thomsen. Sie kündigte an, dass die Ausstellung von der es drei Exemplare gibt, sich auf die Rundreise durch die Kommune begeben wird. Ein Stopp wird am 27. Juni bei dem großen Volksfest im Flugzeughangar im Soldaterskoven eingelegt.

Birgitte Thomsen, Tonderner Archivleiterin und Koordinatorin des Zusammenschlusses mit dem neuen Buch Foto: Elise Rahbek

Wer mehr Informationen wünscht, als die Ausstellung hergibt, der sollte zum Buch greifen, um sich zu Hause auf dem Sofa in die Thematik zu vertiefen, so ihr Rat. Das Buch, das es bei der Präsentation zum Nulltarif gab, kostet 40 Kronen und kann in den Archiven gekauft werden.

Die Fäden für das Buch und die Ausstellung liefen bei Birgitte Thomsen, Lis Mikkelsen, und Karin Lauritzen zusammen.

Altes Liederheftchen in neuer Auflage

Die Teilnehmer stimmten Lieder aus der Neuauflage eines 100 Jahre alten Liederhefts aus Toftlund an. Obgleich der Zahn der Zeit an dem Original genagt hat, war es noch gut erhalten.

Birgitte Thomsen freute sich auch über die finanzielle Unterstützung von verschiedenen Seiten. Dieses Wohlwollen sei ein Schulterklopfen für die Arbeit der Ehrenamtlichen. „Wir brennen für unsere Geschichte und dafür, sie zu bewahren“, sagte sie.

Es gibt drei Exemplare der Ausstellung, die auf Wanderschaft gehen werden. Foto: Elise Rahbek

Es ist unglaublich spannend, in die Geschichte einzutauchen und die Unterschiede zu sehen. Es ist wichtig zu zeigen, wo wir herkommen, und warum es hier so aussieht wie es das tut. Unsere Nachbarn sind und waren wichtig für die Kommune Tondern.

Rene Andersen, Kulturausschussvorsitzender

„Es ist unglaublich spannend in die Geschichte einzutauchen, und die Unterschiede zu sehen. Es ist wichtig zu zeigen, wo wir herkommen, und warum es hier so aussieht wie es tut. Unsere Nachbarn sind und waren wichtig für die Kommune Tondern“, sagte  der Vorsitzende des Kulturausschusses, René Andersen (Venstre).

Große Unterschiede bei der Abstimmung

Er hatte sich die Abstimmungsergebnisse für die Stadt Tondern vorgeknöpft und berichtete, dass es damals 761 Stimmen für Dänemark und mehr als 2.500 für Deutschland gab. In Hoyer/Højer sei die Verteilung entsprechend gewesen, während in Mögeltondern/Møgeltønder 712 Bürger für eine Zugehörigkeit für Dänemark und 113 für Deutschland votierten. In Abel/Abild gab es 402 dänische und 219 deutsche Stimmen.

„In unserer Ecke von Sønderjylland gab es die meisten geteilten Meinungen“, so Andersen.

„Die Archive tragen dazu bei, den Scheinwerfer auf die Geschichte zu richten, und ich hoffe, dass alle Bürger die Ausstellung sehen werden“, so der Ausschussvorsitzende.

 

 

Die Sitzplätze reichten nicht aus, und es mussten zusätzliche Stühle geholt werden. Foto: Elise Rahbek
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