Traditionshotel

Alltag in Hostrups Hotel hat begonnen: Drei Mitarbeiter erzählen

Alltag in Hostrups Hotel: Drei Mitarbeiter erzählen

Alltag in Hostrups Hotel: Mitarbeiter erzählen

Tondern/Tønder
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Mitarbeiterin Camilla Vindbæk (l.) und Geschäftsführerin Jannie Andersen hinter der Theke in der Tapas-Bar. Foto: Sara Wasmund

Wie läuft es in Tonderns Traditionshotel gut eine Woche nach der Eröffnung? Wir haben mit drei Angestellten im Hostrup Hotel über Herausforderungen und Aufgaben gesprochen.

An den Tag vor der Eröffnung erinnert sich Jannie Andersen noch ganz genau. Die Bar musste eingerichtet, die Tische und Stühle mussten nach Wunsch der Innendesignerin platziert werden. Betten wurden in die Zimmer geschleppt, und es galt, die Kasse zum Laufen zu bringen. 

„Ich bin nach einem sehr langen Tag müde nach Hause gegangen. Aber ich hatte Schmetterlinge im Bauch“, verrät die Geschäftsführerin im Hostrups Hotel.

Für 19 Mitarbeiter hat der Arbeitsalltag begonnen

Seit Dezember 2018 ist sie für den täglichen Betrieb im Hotel zuständig, damals noch in dessen Renovierungsphase, seit vergangener Woche ist das Hotel eröffnet. Restaurant, Tapas-Bar, Festsaal- und Zimmervermietung – für Jannie Andersen und die restlichen 18 Mitarbeiter des Hotels hat der Arbeitsalltag begonnen.

Die erste Woche ist vorbei – und neben vielen norwegischen Hotel-Gästen waren es vor allem Menschen aus Tondern und Umgebung, die sich mit einem Restaurantbesuch ein Bild vom neuen Hostrups Hotel machen wollten. 

Das Hostrups Hotel ist nach der Grundsanierung weiß gestrichen worden Foto: Sara Wasmund

Ein Hotel, das es immerhin schon seit 1850 gibt. „Fast immer erzählen die Gäste von eigenen Erinnerungen – und fügen dann hinzu, wie überwältigt sie sind, wie schön es geworden ist“, erzählt Jannie Andersen.

 Die 44-Jährige war zuletzt im Schackenborg Slotskrog beschäftigt, jetzt will sie als Betriebsleiterin dafür sorgen, dass das Hotel „gut in Gang kommt“. Wie will sie das machen? „Die Wünsche der Gäste ernst nehmen“, sagt sie. „Wenn wir immer wieder nach etwas gefragt werden, was wir beispielsweise auf der Speisekarte nicht anbieten, ja, dann müssen wir flexibel sein und den Wünschen nachkommen.“

Die Speisekarte soll sich immer wieder neu nach den Wünschen der Kunden ausrichten. Foto: Sara Wasmund

Apropos Speisekarte: In der neuen Hotelküche hat der deutsche Koch Benjamin Andresen die Verantwortung. Sei es für das in der ersten Woche sehr häufig verkaufte Drei-Gänge-Menü oder die Tapas. Wovon lässt er sich bei seiner Essenszubereitung inspirieren?

„Ich habe die ganze Welt bereist und mir Inspiration geholt, habe viel gesehen, gelesen und probiert. Daraus setze ich meine Gerichte zusammen“, so Andresen.

Seine Tapas sind weder spanisch noch ausschließlich vom Wattenmeer inspiriert. „Wir wollen etwas Eigenes anbieten, für das wir bekannt werden“, so Andresen. 

Der 39-jährige Benjamin Andresen ist der Chefkoch des Hotels. Foto: Sara Wasmund

Derzeit gibt es Tatar vom Ochsenfleisch mit gebratenen Kapern, Marschlandschinken mit Pesto und eingelegten Charlotten oder die Regionalspeise „Solæg“ mit eigener Senfsoße. „Wir sind dabei, unsere Tapas weiterzuentwickeln, da wollen wir unseren ganz eigenen Eindruck hinterlassen“, so der Chefkoch. Er liebt die Herausforderung, die Küche im Hostrups Hotel bekannt zu machen. 

„Ich kann mich nicht erinnern, dass wir in Tondern jemals so ein stilvolles Haus hatten“, sagt der Chefkoch. „Ich bin stolz darauf, hier zu arbeiten, gar keine Frage“, sagt der 39-Jährige, der in Aventoft aufgewachsen ist und in Leck lebt. Zuletzt hat er im Restaurant Kolvig in Ripen/Ribe gearbeitet, seine Ausbildung durchlief er im Tønder Hus.

Die Lobby. Gäste des Hauses können frei wählen, wo sie sich niederlassen. Ob hier, auf einer der beiden Terrassen vor dem Hotel, im Speisesaal, in der Tapas-Bar oder im Restaurant. Foto: Sara Wasmund

Tina Lück steht für die Vermarktung. Welche Zielgruppe hat das Hotel? „Wir wollen in erster Linie für die Menschen in Tondern ein Ort sein, an dem man sich gerne aufhält, feiert und essen geht. Wir freuen uns auf Familien, die den Tag mit einem Abendessen bei uns ausklingen lassen, oder das Paar, das sich am Abend auf einen Wein und Tapas bei uns trifft.

Wir bieten eine hohe Qualität und eine wirklich einzigartige Inneneinrichtung, die die Seele des alten Hotels bewahren konnte. Aber wir wollen vor allem, dass die Leute zu uns auch in ihrem Alltag kommen“, so die 43-Jährige. 

Tina Lück ist verantwortlich für das Marketing des Hotels. Foto: Sara Wasmund

So ist es ausdrücklich erwünscht, dass man als Gast im gesamten Erdgeschoss Platz nehmen kann. „Auch die Gäste der Tapas-Bar können im Restaurant oder im Frühstückssaal Platz nehmen. Da gibt es keine Vorschriften. Man kann sich mit seinen Tapas auch in die Lobby setzen. Hauptsache, man fühlt sich wohl!“

 

Die Zimmerpreise sind moderat geblieben: ab 795 Kronen für zwei Personen inklusive Frühstück bis hin zu 1.395 Kronen für vier Personen in der Familien-Suite. Foto: Sara Wasmund
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