Eine Sensation wäre es, wenn die Lokalpolitikerin Anita Uggerholt Eriksen nicht zur Bürgermeisterkandidatin der Tønder Listen gewählt würde. Am Montag, 29. April, sind die Mitglieder zur Kandidatenaufstellungsversammlung in Aggerschau (Agerskov) eingeladen.

Und in Aggerschau passierte vor vier Jahren das, was Anita Uggerholt Eriksens weitere politische Laufbahn entscheiden sollte. Nicht ihr Parteikollege und der amtierende Bürgermeister Henrik Frandsen, damals Venstre, wurde im Juni 2020 auf einem Feld bei Aggerschau unter Corona-Auflagen gewählt, sondern der zweite Venstre-Spitzenkandidat Martin Iversen.

Dies führte dazu, dass Henrik Frandsen aus Enttäuschung über seine eigene Partei, unterstützt von weiteren V-Stadtratsmitgliedern, im selben Jahr die Tønder Listen gründete. Dazu zählte auch Anita Uggerholt Eriksen. Mit einem grandiosen Wahlergebnis wurde die neue Liste bei der Kommunalwahl 2021 mit neun Mandaten die größte Stadtratsfraktion.

Doch Frandsen wurde bekanntlich nicht Bürgermeister. Dafür wurde er für die Moderaten ins Folketing gewählt und wollte beide politischen Ämter bestreiten. Zu Hause übernahm seine treue Gefährtin Anita Uggerholt Eriksen nach ihm den Posten als Fraktionsvorsitzende. Doch im Januar 2024 teilte Frandsen mit, dass er sein Stadtratsmandat abgeben werde und auch nicht bei der Wahl im November 2025 kandidieren wolle.

Somit war der Weg für Uggerholt Eriksen frei. Der Vorstand schlug sie sofort nach Frandsens Mitteilung als mögliche Kandidatin für das Spitzenamt vor. Die im August 2022 auch zur Vorsitzenden gewählte Politikerin verkündete ihr Interesse. 

Nun sollen die Mitglieder die Kandidatur von Uggerholt Eriksen gutheißen. „Die Wahl wird wohl eine leichte Sache werden“, meint der zweite Vorsitzende der Tønder Listen, Henrik Refslund Hansen. Bei Ablauf der Frist lag nur ein Vorschlag vor, wer für die Liste T an vorderster Front in den Wahlkampf ziehen soll.