Tourismus

Mit Avatar Tove über seinen Urlaub plaudern

Mit Avatar Tove über seinen Urlaub plaudern

Mit Avatar Tove über seinen Urlaub plaudern

Röm/Rømø
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Die Insel Röm ist ein beliebter Ort zum Entspannen, Erholen und Urlaub-Machen. Nicht nur für Touristen, sondern auch für Nordschleswiger ist es der perfekte Ort für einen Tag Pause vom Alltag. Foto: Dansk Kyst & Natur Turisme

Röm ist das Versuchskaninchen, wenn es um das Sammeln von Daten für den Tourismus geht. Im Rahmen eines Pilotprojekts für 1,5 Millionen Kronen soll die Insel als Ferienziel analysiert werden.

Durch eine digitale Vernetzung privater und öffentlicher Anbieter in der Fremdenverkehrsbranche in einer gemeinsamen Datenbank soll dem Tourismus auf Röm auf die Sprünge geholfen werden. Die Organisation Dansk Kyst & Natur Turisme teilte am Donnerstag mit, dass die Insel für ein Pilotprojekt ausgewählt wurde, an dem auch Forscher teilnehmen werden.

Weltweite Konkurrenz

Für das Projekt, für das es weltweit viele Antragsteller gegeben hat, stellt das Digitalunternehmen „itelligence“, das ein Teil des japanischen Telekonzerns NTT Data ist, nicht weniger als 1,5 Millionen Kronen zur Verfügung. Weltweit gab es mehrere Hundert Projekte, die eine Förderung beantragen.

„Den meisten Anbietern der Branche ist bewusst, dass der Weg nach vorn über die Digitalisierung und das Verständnis für die technologischen Möglichkeiten führt. Die beiden Komponenten sind der Schlüssel zu Umsatzsteigerungen. Dafür wollen wir jetzt die Rahmen schaffen und die Privaten mit den Öffentlichen in einer Datenbase bündeln. Es gibt für den Tourismus in dieser Hinsicht noch ungeahnte Möglichkeiten“, erklärt der Innovationschef von Dansk Kyst -og Naturturisme, Rasmus Friis Sørensen.

 

Anlaufstelle Hotdog-Bude am Lakolker Strand Foto: Dansk Kyst & Natur Turisme

Entsprechende Datenbanken gibt es für das gesamtheitliche Entwicklungskonzept Smart Cities, um so Städte effizienter, technologisch fortschrittlicher, grüner und sozial inklusiver zu gestalten. Erstmals ist jetzt eine entsprechende Initiative für nachhaltigen Tourismus gewählt worden. Diese Erfahrungen sollen nun auf den Bereich Tourismus überführt werden.

Mehr Forschungsgelder

Das ausgewählte Projekt namens „Destination Digital“ entspringt einer Zusammenarbeit zwischen der Branche für Küsten- und Natururlaub, Forschern von Copenhagen Business School, Visit Denmark, Visit Rømø-Tønder und der Universität in Aalborg. Es hätte eigentlich schon zu Ostern starten sollen. Der Zeitplan wurde von der Pandemie durchkreuzt. Nun wird bis zu den Herbstferien am Projekt gearbeitet. Ziel ist es auch, mehr Forschungsgelder zu beantragen, damit das Konzept auch auf andere Feriengebiete übertragen werden kann.

Unser Landesteil ist vom Tourismus als Antriebsfeder extrem abhängig.

Kenneth P. G. Madsen, Touristikchef für Rømø-Tønder

Der Touristikchef für Rømø-Tønder, Kenneth P. G. Madsen, freut sich über die Wahl Röms, die aus einem guten Grund getroffen worden sei. „Wir haben die meisten übernachtenden Feriengäste aus Deutschland in ganz Nordschleswig und sind die drittstärkste Destination in ganz Dänemark. Unser Landesteil ist vom Tourismus als Antriebsfeder extrem abhängig“, unterstreicht Madsen.

Auf den Sandstrand dürfen sogar Autos fahren. Während der Sommersaison ist es deutlich voller. Foto: Dansk Kyst & Natur Turisme

Stolz über die Wahl

„Daher sind wir natürlich sehr stolz, dass wir zu einem nachhaltigen Tourismus der Zukunft als digitale Branche beitragen können. Dies kommt sowohl dem Gewerbe als auch den Gästen zugute, die ein markant höheres Dienstleistungsniveau erleben werden, da wir das notwendige Werkzeug in der Hand haben werden, um die Wünsche der Urlauber zu erfüllen. Das gibt uns eine einzigartige Möglichkeit, uns auf neue Zeiten einzustellen und auch in offene Nischen vorzustoßen“, glaubt Kenneth P. G. Madsen.

Wie wird gearbeitet?

Eine ethisch korrekte und sichere Zusammenstellung von Daten wird der Eckpfeiler des Projekts sein, bei dem Analysen und Prognosen unter anderem über Menschenströme, Kaufverhalten der Urlauber, ihren Energieverbrauch und Autoverkehr erstellt werden. Die Daten werden auch Belegungszahlen, Verkauf und Besucherzahlen sowie Verkehrszählungen, Wetter und Daten von sozialen Netzwerken enthalten.

Die Business School in Kopenhagen hat schon mehrere Jahre entsprechende Analysen für Großevents in den Bereichen Sport und Kultur durchgeführt. Wer als Urlauber im Internet surft und auf das Ferienziel Röm kommt, wird auch einen digitalen Avatar namens Turist Tove treffen. Mit dieser künstlichen Internetperson wird der Feriengast nach seinen Erlebnissen und seiner Meinung zum Dienstleistungsniveau während des Urlaubs befragt.

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