Die Horst Heiner Kneten, ein Rettungsboot der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), war kürzlich vor der Wiedauschleuse in Hoyer zu sehen. Wie ein Leser berichtet, waren viele Schaulustige vor Ort, die das Geschehen filmten. 

Nach Angabe der Pressestelle der DGzRS handelte es sich um eine normale Übungsfahrt. Ebenso normal sei die Fahrt über die Grenze, um in dänischen Gewässern die Rettung zu üben. Das Verhältnis zu den dänischen Nachbarn sei sehr gut, so die Seenotretter mit Hauptsitz in Bremen. 

Das Seenotrettungsboot Horst Heiner Kneten ist indes im Süden der Insel Sylt, in Hörnum, stationiert. Nach Angabe der DGzRS besteht die Besatzung aus Freiwilligen, deren Rettungsrevier sowohl das Wattenmeer auf der Ostseite der Insel als auch die Nordsee auf der Westseite ist.

List ist die nördlichste Station der DGzRS. Der Einsatzhafen des Seenotrettungskreuzers Pidder Lüng liegt im Nordosten der Insel Sylt. Das Revier der Lister Seenotretter ist durch die offene Nordsee im Westen, starke Gezeitenströme, hohen Tidenhub (Wasserstandsänderung zwischen Niedrig- und Hochwasser) und die weitflächigen Wattgebiete im Osten der Insel sowie zwischen Sylt und Röm (Rømø geprägt).

Besonders bei starken Winden ist das Seegebiet äußerst anspruchsvoll, so die DGzRS-Station auf Sylt. Viele Fahrgastschiffe und Fischkutter seien dort unterwegs und immer wieder große Kreuzfahrtschiffe zu Besuch. Aufgrund der Nähe zu Dänemark gibt es häufig grenzüberschreitende Einsätze. Die Zusammenarbeit mit dem dänischen Seenotrettungsdienst ist stets hervorragend.

Der Seenotrettungsdienst ist von Spenden abhängig. Jedes Jahr wird Ende Juli zum Tag der Seenotrettung auf allen Stationen eingeladen. Mehr als 40.000 Menschen an der Nord- und Ostseeküste kamen. Die DGzRS-Gesellschaft war von dieser Resonanz überwältig. Am Aktionstag demonstrierten die Besatzungen ihre Technik, Leistungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft.