Deutsche Minderheit

Vom Kloster inspiriert: Kreative Achtsamkeit mit Linda

Vom Kloster inspiriert: Kreative Achtsamkeit mit Linda

Vom Kloster inspiriert: Kreative Achtsamkeit mit Linda

Hadersleben/Haderslev
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Solvej Zielke aus Hadersleben ist mit 79 Jahren die älteste Teilnehmerin. Die Altersspanne im ausgebuchten Workshop reicht von 38 bis 79 Jahren. Foto: Ute Levisen

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Linda Baum hat viele Eisen im Feuer. Zurzeit probiert die junge Künstlerin aus der deutschen Minderheit in Zusammenarbeit mit der Haderslebener Kunstschule etwas Neues aus: Sie lehrt andere, ihren inneren Buddha zu finden – in einem Kunstworkshop, in dem Achtsamkeit großgeschrieben wird.

„Normalerweise sind meine Schülerinnen und Schüler nicht so still“, sagt Linda Baum an diesem sonnigen Sommertag im Kunsthaus am Hafen. Während draußen die Möwen kreischen, herrscht in der Kunstschule im ersten Stock geschäftige Stille.

Linda Baum kehrte von einem mehrtägigen Aufenthalt in einem mitteljütischen Kloster inspiriert zurück. Mit ihren Erfahrungen gestaltet sie den Workshop in Zusammenarbeit mit „Haderslev Kunstskole“. Foto: Ute Levisen

Die Kunst abzuschalten

Auf Leinwand bannen die Künstlerinnen – und ein Künstler im Vereinshaus Altes Hafenamt jene Eindrücke, die sie in ihrem Workshop „Kunst & Yoga“ mit Linda Baum gesammelt haben.

Es ist das erste Mal, dass die Künstlerin und passionierte Yoga-Lehrerin im Rahmen eines fünftägigen Events beides miteinander verbindet.

Linda Baum stammt aus der deutschen Minderheit. Jetzt wagt sie den Spagat zwischen Kunst und Kontemplation. Foto: Ute Levisen

„Die Inspiration dafür habe ich bei einem Aufenthalt in einem Kloster bekommen“, erinnert sie sich. Am vierten Tag, bei einem Spaziergang durch den Klostergarten, kam ihr die Idee: „Warum nicht Kunst und Yoga miteinander verbinden? Wir sind im Alltag oft vom Kopf gesteuert, von unseren Gedanken.“

Marianne Vestbjerg ist eigens aus Kopenhagen angereist. Foto: Ute Levisen

Eindrücke fühlen und malen

In ihrem ausgebuchten Workshop im Kunsthaus Altes Hafenamt geht es anders zu: „Der Fokus liegt darauf, abzuschalten und sich Eindrücke aus seiner Umgebung bewusst zu machen, ohne diese zu bewerten“, sagt sie.

Anette Strøm von der Kunstschule war sogleich begeistert von der Idee eines andersartigen Workshops. Foto: Ute Levisen

Eine gute Idee

Lindas Idee fiel bei Anette Strøm von der Haderslebener Kunstschule auf fruchtbaren Boden. Kein Wunder: Bereits zur Halbzeit ist der Workshop ein voller Erfolg: „Es ist ein Probelauf, aber garantiert nicht das letzte Mal, dass wir so etwas anbieten.“

Bolette Kehler aus Kopenhagen ist kein Neuling, dennoch genießt sie den Workshop in Hadersleben in vollen Zügen. Foto: Ute Levisen

Anreise aus Seeland

Aus Kopenhagen sind Bolette Kehler und ihre Freundin Marianne Vestbjerg angereist. Sie sind das erste Mal in Hadersleben und haben sich in die Domstadt verliebt, wie sie verraten. Beide genießen die Zeit an der Waterkant, lassen gemeinsam mit den anderen Teilnehmenden die Seele baumeln, um danach kreativ zu sein – und umgekehrt.

Clara Beutler unterrichtet Kunst an der Deutschen Schule Hadersleben. Im Workshop mit ihrer Kollegin findet sie jede Menge Inspiration. Foto: Ute Levisen

Zuzüglerin und Kunstlehrerin lernt dazu 

Clara Beutler ist Zuzüglerin aus dem Münsterland und arbeitet als Kunstlehrerin an der Deutschen Schule Hadersleben. Auch sie kann im Workshop noch dazulernen und bringt begeistert ihre Eindrücke zu Papier, während ihr Linda Baum über die Schulter schaut. 

... und ein Hahn im Korb

Hahn im Korb ist Hobbymaler und Yoga-Neuling Hans Oluf Juhl aus Gramm (Gram). Auf die Frage, wie es ihm gefalle, Kontemplation und Kunst in Einklang zu bringen, reagiert er mit einem gedehnten „Ja, alles wunderbar!“

„Er ist ganz verrückt nach Yoga“, scherzt Bolette Kehler. Der Grammer lacht und schüttelt den Kopf: „Ganz gleich, wie sehr ich auch suche, aber meinen inneren Buddha habe ich bisher nicht gefunden.“

Hans Oluf Juhl aus Gramm ist routinierter Maler. Beim Yoga hat er noch Nachholbedarf. Foto: Ute Levisen
Der Pilotversuch in Zusammenarbeit mit der Kunstschule erweist sich für Initiatorin Linda Baum bereits in der ersten Halbzeit als Erfolg. Foto: Ute Levisen
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