Corona-Maßnahmen

„Diese Maske lasse ich sehr gerne fallen“

„Diese Maske lasse ich sehr gerne fallen“

„Diese Maske lasse ich sehr gerne fallen“

Tondern/Tønder
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Auf den Geschäftstüren wird auf das Tragen von Masken aufmerksam gemacht. Foto: Brigitta Lassen

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Für einige ein Schutz vor einer Ansteckung, für andere eine Belastung. Die Möglichkeit, dass in Dänemark möglicherweise bald kein Mund-Nasen-Schutz mehr getragen werden muss, löst in der Tonderner Fußgängerzone unterschiedliche Reaktionen aus.

Noch bevor Staatsministerin Mette Frederiksen am Mittwoch um 18.30 Uhr vor die Presse getreten war, wollten wir wissen, wie der mögliche Wegfall der Maskenpflicht im Einzelhandel eingeschätzt wird. Die Corona-Lockerung löste in der Tonderner Fußgängerzone unterschiedliche Reaktionen aus.

Skeptische Frauen

Die beiden Kolleginnen Anette Gotthardsen und Sanne Kirsten zählen zu den Skeptikern. Ihnen bereite es keine Probleme, eine Maske zu tragen, und sie würden es vermutlich auch nach dem Ende der Maskenpflicht beim Einkaufen noch tun. Auch an ihrem Arbeitsplatz im Tonderner Rathaus würde es ihnen ein größeres Maß an Sicherheit mit Mund-Nasen-Schutz geben.

Der Wegfall der Masken ist Anette Gotthardsen (l.) und Susanne Kirsten nicht ganz geheuer. Foto: Brigitta Lassen

Besonders Susanne Kirsten aus Mögeltondern (Møgeltønder) ist skeptisch. „Was wird bei den hohen Infektionszahlen mit den Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können. An die wird nicht gedacht“, sagt sie in Gedanken an ihre älteste Tochter.

Bedenken besorgter Mutter

„Man meint vielleicht in Dänemark, dass alle Menschen mit dem Corona-Virus angesteckt werden sollen und dass dann die Herdenimmunität den Rest besorgen wird. Nein, ich halte nicht viel vom Fall der Masken“, meint sie besorgt. Viele hätten zwar schon ihre dritte und sogar die vierte Impfung erhalten, aber es gebe da ja auch noch die Ungeimpften, gibt die dreifache Mutter zu bedenken.

Ich glaube aber schon, dass der Wegfall der Maskenpflicht Kundinnen und Kunden vom Einkaufen fernhalten wird.

Dirk Andresen, Geschäftsinhaber in Tondern

 

Anders sieht es Geschäftsinhaber Dirk Andresen. „Ich habe in meiner Zeit als Schauspieler bei der Tønder Revy viele Masken getragen. Diese hier werde ich im Geschäft besonders gerne fallen lassen“, lacht er erleichtert. Er werde sie aber nicht entsorgen, da die Möglichkeit bestehe, dass die Maskenpflicht im Zuge der Pandemie wieder eingeführt werden könnte.

 

Geschäftsmann Dirk Andresen ist froh, wenn er seinen Mund-Nasen-Schutz nicht mehr tragen muss. Foto: Brigitta Lassen

„Ich glaube aber schon, dass der Wegfall der Maskenpflicht Kundinnen und Kunden vom Einkaufen fernhalten wird, denn man ist zurückhaltender und vorsichtiger geworden. Wir haben in den vergangenen Monaten unsere normale Kundschaft aus dem grenznahen Raum vermisst, die sonst öfters nach Tondern kommen. Die Deutschen sind vorsichtiger als wir“, meint der Geschäftsinhaber von Glaskunsten.

 

Von Ostern bis Weihnachten seien aber auch aus Deutschland sehr viele Besucherinnen und Besucher nach Tondern gekommen. Die Läden wurden fast überrollt. „Daher passt es einigen Kolleginnen und Kollegen vielleicht ganz gut, dass in den eh ruhigen Monaten Januar und Februar weniger los ist.“

Persönlich nennt Lotte Lützen Jessen den Wegfall der Maskenpflicht eine Befreiung. Foto: Brigitta Lassen

Die Masken geben den Menschen eine Form von Sicherheit, nicht angesteckt zu werden. Doch sie freue sich, die Maske endlich abnehmen zu können, sagt Lotte Lützen Jessen vom Geschäft Christian X. „Das gibt mir wieder eine Art von Freiheit“, freut sich die Geschäftsbetreiberin, während sie einen Kunden direkt an der Tür bedient, der seine Maske vergessen hat und so nicht den Laden betreten darf.

Wer sich ohne Maske beim Einkaufen unsicher fühle, könne sie ja auch weiter tragen, meint sie. „Und viele in Dänemark sind ja schon angesteckt worden“, erklärt Lotte L. Jessen. Sie sehe den Wegfall der Maskenpflicht als eine Befreiung, die aber mit Respekt genossen werden sollte. So müssten natürlich weiter die Abstandsregeln befolgt werden, unterstreicht sie.

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