Sturmflut

Für Gravenstein und Röm müssen neue Hochwasserpläne erstellt werden

Für Gravenstein und Röm müssen neue Hochwasserpläne erstellt werden

Gravenstein und Röm müssen neue Hochwasserpläne erstellen

Lorcan Mensing/Ritzau
Röm/Rømø
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Die Sturmflut im Oktober 2023 führte in vielen Orten Nordschleswigs zu Verwüstungen und zu den höchsten Wasserständen seit 119 Jahren (Archivbild). Foto: dpa

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Nach der Sturmflut des vergangenen Herbstes fordert das dänische Küstendirektorat umfassende Hochwasserpläne für 51 Kommunen. Auch auf Röm und in Gravenstein müssen aufgrund der neuen Risikokartierung Maßnahmen ergriffen werden, um zukünftigen Überschwemmungen entgegenzuwirken.

Das dänische Küstendirektorat hat festgestellt, dass 51 Kommunen in Dänemark Pläne zur Bewältigung zukünftiger Überschwemmungen erarbeiten müssen. Dies geht aus einer umfangreichen Kartierung der dänischen Küsten hervor. 

Zuvor waren 27 Kommunen in 14 Gebieten als besonders überschwemmungsgefährdet eingestuft worden. Doch nun wächst die Liste der Risikogebiete von 14 auf 25, und die Zahl der betroffenen Kommunen steigt auf 51.

Auswirkungen der vergangenen Sturmfluten

Nach der Jahrhundert-Sturmflut im Herbst des vergangenen Jahres überrascht diese Entwicklung kaum, so Thorsten Piontkowitz, Abteilungsleiter im Küstendirektorat, in einer Pressemitteilung. „Mit der neuen Kartierung erhalten mehr Kommunen staatliche Unterstützung bei der Erstellung von Risikomanagementplänen“, erklärt Piontkowitz. Diese Pläne sind notwendig, um das Risiko von Überschwemmungen in den betroffenen Gebieten zu reduzieren.

Gravenstein und Röm zählen zu neuen Risikogebieten

In Jütland gehören Apenrade (Aabenraa), der Randers Fjord, Holstebro, Vejle, Juelsminde, Fredericia, Kolding und Esbjerg zu den bestehenden Risikogebieten.

Zu den neuen Gebieten zählen neben der Insel Röm (Rømø) und Gravenstein (Gråsten) unter anderem die westliche Limfjordregion, die östliche Limfjordregion, der Mariager Fjord, Grenaa, Aarhus, Horsens und die Himmelbjerg-Seen.

Die erforderten Risikomanagementpläne umfassen nicht nur den Bau von Deichen, sondern auch eine strategische Planung. Dazu gehört, bei Bauvorhaben in Risikogebieten bereits frühzeitig die Gefahr von Überschwemmungen zu berücksichtigen. Zudem müssen bestehende Gebäude geschützt und die Bevölkerung besser informiert werden. Auch die Einsatzbereitschaft der Rettungsdienste spielt eine entscheidende Rolle.

Eine spezielle Modellierung zeigt, wie Überschwemmungen die Bevölkerung beeinflussen können – sei es durch Stromausfälle oder die eingeschränkte Erreichbarkeit von medizinischer Versorgung.

„Obwohl wir die sozialen Verwundbarkeiten nicht in Geldwerten ausdrücken können, haben wir sie auf Screening-Ebene bewertet. Dies ermöglicht es uns, die Regionen zu identifizieren, die im nationalen Kontext am stärksten betroffen sind“, erklärt Projektleiter Nick Schack Halvorsen vom Küstendirektorat.

Regelmäßige Neubewertung

Die betroffenen Gebiete wurden aufgrund von Hochwasserrisiken durch Flüsse, Seen und Meere ausgewählt. Überschwemmungen durch Starkregen oder Grundwasser sind nicht in dieser Bewertung enthalten.

Laut dem dänischen Hochwassergesetz muss alle sechs Jahre eine nationale Bewertung der Hochwasserrisiken durchgeführt werden. Dies soll sicherstellen, dass sich die Risikomanagementpläne stets an den aktuellen Bedrohungen orientieren.

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