Marschprojekt

Es gibt noch einiges zu tun: Verlängerung

Es gibt noch einiges zu tun: Verlängerung

Es gibt noch einiges zu tun: Verlängerung

Hoyer/Tondern
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Auf der Holzpromenade und -brücke in Tondern unternehmen viele einen Spaziergang (Archiv). Foto: Ulrik Pedersen (Tøndermarsk Initiativet)

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Die Initiative Tonderner Marsch kann erst im Juni 2022 beendet werden. Das Millionenvorhaben läuft noch in Tondern und Hoyer. Mehrere Kommunalpolitiker mahnen, im weiteren Projektverlauf die Einbeziehung der Bürger nicht zu vergessen.

In Tondern wird gebuddelt, in Hoyer (Højer) wird gebuddelt. Noch sind nicht alle Projekte abgeschlossen worden, die im Rahmen der Tonderner-Marsch-Initiative durchgeführt werden sollen. Daher wird die Partnerschaft mit einem Jahr bis zum Juni 2022 verlängert.

Die Tøndermarsk Initiative ist eine Kooperation zwischen  Realdania,  der Stiftung „A.P. Møller og Hustru Chastine Mc-Kinney Møllers Fond til Almene Formaal“, der Stiftung „Nordea-fonden“ und der Kommune Tondern, durch die das Gebiet der Tonderner Marsch an Attraktivität als touristisches Ziel sowie als Wohn- und Arbeitsort gewinnen soll. Und die EU beteiligt sich jetzt auch. Im Rahmen des Life-Programms kamen 40 Millionen für ein Renaturierungsprojekt im nördlichen Teil des Margrethe-Koogs dazu.

Stadtrat sagt ja

Der Stadtrat hat auf seiner jüngsten Sitzung der Projektverlängerung zugestimmt. Bürgermeister Henrik Frandsen (Tønder Listen) unterstrich, dass das Kostenvolumen auch mit zusätzlichen sechs Millionen Kronen in der Kasse des Højer Byfonds aufgestockt worden sei, sodass noch mehr Bürger Anträge zur Restaurierung ihrer historischen Bauten stellen können.

Wir benötigen die Projektverlängerung, um alles auch ordentlich fertig machen zu können.

Henrik Frandsen, Bürgermeister

„Wir starteten mit 210 Millionen Kronen und jetzt liegen wir bei 304 Millionen Kronen. Dies ist die größte Investition in der Geschichte der Kommune. Mit ihr hat Hoyer schon jetzt eine gewaltige Aufwertung erfahren. 21 Millionen Kronen lagen zunächst in der Kasse der Stadterneuerungsstiftung (Højer Byfond). Wir benötigen die Projektverlängerung, um alles auch ordentlich fertig machen zu können“, freute sich Frandsen.

Einbeziehung der Bürger

Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) erinnerte daran, dass die Bürger bei der weiteren Projektplanung einbezogen werden müssten. Man müsse auf die Einhaltung der demokratischen Prinzipien achten. Mit der Beobachtungsstation für Vogelkundler hätte man in dieser Hinsicht ein Eigentor geschossen, da der Deichverband für die Tonderner Marsch zu spät in die Sache einbezogen worden sei.

 

In Hoyer und in Tondern werden zurzeit neue Kanalisationsrohre verlegt. Im Bereich Slusevej/Gl. Digevej (Foto) in Hoyer sind die Arbeiten schon beendet. Foto: Volker Heesch

Der in Hoyer wohnhafte Peter Christensen (Sozialdemokrat) meint, dass es im Zuge des Projektes viel Schwarz-Weiß-Denken gegeben habe. „Viele Bürger behaupten, nicht die Resultate des Projektes erkennen zu können, obwohl jetzt quasi der ganze Ortskern aufgegraben worden ist. Es ist aber, wie Popp Petersen richtig sagt, wichtig, die Bürger über die Pläne zu informieren, sodass sie ein Teil des Ganzen werden. Ich schätze aber, dass die meisten Bewohner das Projekt unterstützen“, unterstrich der ehemalige Bürgermeister der früheren Kommune Hoyer.

Henrik Frandsen erwiderte, dass er bei seinen vielen Besuchen in Hoyer eine positive Stimmung verspürt habe. Er hätte bei seinen Besuchen auch immer wieder viele Menschen angetroffen, die den Ort besuchten. Man könne sehr stolz sein.

Die Tonderner Marsch Initiative: Die 2016 gegründete Tonderner Marsch Initiative fußt auf einer Zusammenarbeit zwischen Realdania, A. P. Møller og Hustru Chastine Mc-Kinney Møllers Fond til Almene Formaal, dem Nordea-Fonds und der Kommune Tondern. Über den Zeitraum von fünf Jahren investieren die Partner gemeinsam etwa 300 Millionen Kronen in die Entwicklung.

Die Haupteinsatzbereiche
• Die Stadterneuerung in Hoyer
• „Højer Byfond” (Die Stiftung fördert die Restaurierung von erhaltenswerten und denkmalgeschützten Häusern von Privatleuten in Hoyer)
• Routen, Wanderpfade und Vermittlung
• Klimaanpassungen entlang der Wiedau
• Klimaanpassung im Stadtkern in Tondern
• Weiterentwicklung der Wirtschaft und des Tourismus

Stadtsanierung und Klima

Das Projekt wurde im Sommer 2016 präsentiert. Hauptthema war der Erhalt der historischen Bausubstanz in Hoyer und Schutzmaßnahmen vor einer Überflutung im Zuge der Klimaveränderungen. Es werden größere Niederschlagsmengen vorausgesagt.

Viele Hausbesitzer haben die Zuschüsse in Anspruch genommen (Archiv). Foto: Ulrik Pedersen (Tøndermarsk Initiativet)

Besonders die an den bewahrungswürdigen und unter Denkmalschutz stehenden Gebäude haben zur deutlichen Verschönerung des Stadtbildes geführt. Viele der alten Häuser sind mit Zuschüssen aus dem Højer Byfonds heute wesentlich attraktiver anzuschauen.

Die Mühle in Hoyer und ihr Magazin wurde komplett restauriert. Die Mühle hat heute wieder Flügel, im früheren Getreidespeicher ist eine interessante Ausstellung eingerichtet worden (Archiv). Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Zurzeit sieht Hoyer so aus, als ob mutierte Wühlmäuse durch den Ort gezogen wären, da der Ort eine neue Kanalisation mit der Trennung von Abwasser und Regen erhält. Hinzu kommen die Neupflasterung der Straßen und Gassen, eine neue Straßenbeleuchtung, die neue Ausgestaltung von Plätzen etc.

Auch in Tondern wird in der überflutungsgefährdeten Innenstadt gebaut, wo einige Stadtbereiche nur wenig höher als der Meeresspiegel liegen und vorhandene Entwässerungssysteme nicht genügend Kapazität besitzen, um bei Starkregen das Wasser in die Wiedau ableiten zu können.

To-Do-Liste

Der Kommunikationsmitarbeiter des Projekts, Ulrik Pedersen, erklärt, dass es noch viele Vorhaben gebe, die noch nicht fertig sind. Eines ist die Stadterneuerung in Hoyer, die sich bis Sommer 2022 erstrecken wird. Außerdem müssen auch die letzten sechs Millionen Kronen vom „Højer Byfond“ verteilt werden. Die letzte Antragsrunde beginne im Juni, erläutert Pedersen.

Was wurde unter anderem geschafft

  1. In einem großangelegten Projekt wurde das frühere deutsche Pastorat restauriert und in ein Jugendlandheim mit einer Arla-Kochschule für Kinder eingerichtet.
  2. Ein Auffangbecken für Regenwasser wurde am südlichen Ortsrand geschaffen, der das Klärwerk entlasten soll. 
  3. Bau eines 54 km langer Wanderweg durch die Marsch.
  4. Das Schöpfwerk in Legan (Lægan) wurde restauriert und zu einem historischen Infozentrum umgebaut.
  5. Bau einer Holzpromenade und -brücke in Tondern.
  6. Umbau des Mühlenmagazins und neue Ausstellung über die Marsch.
  7. Instandsetzung vieler Privathäuser.

Im Bereich Hoyer steht auch das Renaturierungsprojekt im nördlichen Teil des Margrethe Koogs, für das die EU 40 Millionen Kronen bewilligt hat, auf der To-Do-Liste. „Auch dieses Vorhaben ist ein Teil der Maßnahmen im Zuge der Klimaveränderungen, genauso wie die Arbeiten entlang des Laurentiusstroms, der bei Starkregen als zusätzliches Auffangbecken dienen soll“, erklärt Ulrik Pedersen.

 

Auch die Teilbereiche an der Schiffbrücke (Skibbroen) und Platz Gråbrødretorv, wo die unterirdischen Müllbehälter wieder aus der Erde gegraben werden sollen, sollen aufgewertet werden. Und etwas, was aufgrund von Corona ziemlich vernachlässigt werden musste, ist die Netzwerk-Arbeit in den Bereichen Tourismus und Wirtschaft.

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