Königshaus

Familie aus Hoyer war beim Thronwechsel dabei

Familie aus Hoyer war beim Thronwechsel dabei

Familie aus Hoyer war beim Thronwechsel dabei

Hoyer/Højer
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Die 13-jährige Signe (links) mit ihrer Mutter Jane und den beiden Zwillingsschwestern Anne und Ida sowie Bedste Elise Foto: privat

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Ein unvergessliches Erlebnis hatten drei Generationen der Familie Rahbek Ohlsen, als sie von der westlichsten Ecke des Königreichs nach Kopenhagen fuhren. Oma, Tochter und drei Enkeltöchter waren hautnah dabei, als für den früheren Kronprinzen Frederik ein neues Kapital als König begann.

Ein Weihnachtswunsch der Schwestern Signe, Ida und Anna aus Hoyer (Højer) wurde erfüllt, als sie am vergangenen Wochenende mit ihrer Oma „Bedste“ (Elise Rahbek Ohlsen) und ihrer Mutter, Jane Rahbek Ohlsen, nach Kopenhagen fuhren. Die fünf Damen begaben sich bereits am Sonnabend früh vom fast westlichsten Zipfel des Königsreichs in die dänische Hauptstadt, um beim royalen Großereignis dabei zu sein, als Frederik zum König auf dem Balkon von Christiansborg ausgerufen wurde.

Am 1. Januar gebucht

Die bald 75 Jahre alte Oma der drei Mädchen hatte schon lange nach einem interessanten Programm für einen Kopenhagen-Trip mit Übernachtung gesucht, ohne das Richtige finden zu können. Als Königin Margrethe am 31. Dezember in ihrer Neujahrsansprache ihre Abdankung bekannt gab, wusste Elise Rahbek Ohlsen sofort, dass sie mit ihren Mädchen am 14. Januar in die Hauptstadt fahren wollte. Am nächsten Morgen wurden Bahntickets und Jugendherberge gleich gebucht.

Nach einem Tag mit Powershopping, Gemütlichkeit und Essengehen am Sonnabend, ging es Tags drauf ab ins Getümmel. „Dabei war ich überrascht, wie gut wir uns fortbewegen konnten, wenn man die Bilder von den Menschenmassen im Fernsehen sah. Wir erreichten alles, was wir wollten“, schwärmt Jane Rahbek Ohlsen.

Auf dem Balkon von Amalienborg zeigten sich das Königspaar und seine vier Kinder, obwohl es nicht im Protokoll stand. Foto: Privat

Für das eisige Abenteuer hatten sich die Hoyeranerinnen warm angezogen, zum Teil in dicke Overalls eingepackt. Auf einen günstigen Platz in der Nähe vor Christiansborg, wo Staatsministerin Mette Frederiksen Frederik zum König ausrufen würde, verzichteten sie.

„Diese Zeremonie verfolgten wir nur aus der Ferne und sahen das neue Königspaar klein wie Streichhölzer auf dem Balkon stehen. Da meine drei Töchter und ich Pferdenärrinnen sind, meinten wir, dass die vielen Pferde, die Gardehusaren, und die Kutsche mit der Königin vielleicht das größere Erlebnis für die Mädchen war. Unsere Entscheidung war die Richtige“, freut sich Jane Rahbek Ohlsen, die wie ihre Mutter ausgebildete Fotografin ist. Sie hat unter anderem Königin Margrethe den ganzen Tag abgelichtet, als die Monarchin im August 2022 die Kommune Tondern besuchte.

Diesmal aber war man ganz privat und ohne Akkreditierung unterwegs. Auf Kongens Nytorv hätten sie in der ersten Reihe gewartet. Ein- bis eineinhalb Stunden musste man dort aber ausharren, bevor die royale Equipage vorbeikam. „Und die Kutsche fuhr nach unserem Geschmack sehr schnell an uns vorbei“, berichtet die Mutter der drei Mädchen, die erst vor Kurzem wieder mit dem Reiten angefangen hat.

Die elfjährigen Zwillinge Ida und Anne wollten unbedingt mit Krone gehen. Ihre Kopfbekleidung wurde schnell in einem Geschäft von Søstrene Grene gekauft. Foto: Privat
Die berühmte Konditorei La Glace hatte sich auf das royale Großereignis vorbereitet. Foto: Privat

Trotz der warmen Klamotten dennoch gut durchgefroren und hungrig begab sich die Familie ins Dachrestaurant des Warenhauses Magasin. Sie bekamen dort nicht nur zur eigenen Überraschung einen Tisch, sondern konnten von oben das Treiben auf den Straßen Kopenhagens mitverfolgen.

Nach Stärkung von Leib und Seele ging es jetzt zur letzten Etappe. Amalienborg wurde im strammen Schritt angepeilt. Unterwegs wurde eine Bank entdeckt, auf der die fünf Mädchen und Frauen stehen konnten, um den Aufmarsch der Gardehusaren mitzuerleben. „So saßen wir wirklich in der ersten Reihe“, erzählt Jane Rahbek Ohlsen.

Ganz nah fuhr die Kutsche mit Königin Margrethe vorbei. Foto: privat

Im Eilschritt ging es jetzt dann doch Richtung des Sitzes der royalen Familie. „Wir hatten erneut Glück. Wir standen ganz vorn bei der Absperrung. Ein Polizist sagte uns, dass man mit Rücksicht auf die Pferde ungefähr zehn Minuten warten müsse, um auf den Schlossplatz zu kommen. Wieder hatten wir Glück und wurden dann prompt hereingelassen, und zu unserer großen Freude bekamen wir dort unsere Balkonszene zu sehen, als das Königspaar mit seinen vier Kindern überraschend wieder vors Publikum trat.“

 

Ganz schön viele Schritte haben die Damen aus Hoyer zurückgelegt. Foto: privat

„Ich bin keine ausgesprochene Royalistin, aber das war ein Erlebnis. Ich dachte, der Tag würde für Royalisten und alte Menschen sein. Aber ich wunderte mich, wie viele junge Menschen an den Straßen und vor Christiansborg und Amalienborg standen“, sagt Jane Rahbek Ohlsen.

Was am Sonnabendmorgen um 8.10 Uhr in der Bahn ab Tingleff (Tinglev) begann, endete auch dort am Sonntagabend. Kurz vor Mitternacht landeten die Hoyeranerinnen – die Rückfahrt wurde teils auch von Schneegestöber erschwert – zu Hause und plumpsten müde ins Bett, aber um ein Erlebnis reicher.

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