Kommunalpolitik

Fenster im Rathaus-Anbau sind mangelhaft

Fenster im Rathaus-Anbau sind mangelhaft

Fenster im Rathaus-Anbau sind mangelhaft

Tondern/Tønder
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Die Glasfassade gen Süden machte aus dem Neubau eine Sauna. Foto: Elise Rahbek

Der relativ neue Anbau des Tonderner Rathaus, Glashaus genannt, bereitete von Anfang an Probleme. Nun sind neue, teure hinzugekommen.

Der erst im Frühjahr 2016 in Gebrauch genommene, zum Teil verglaste Anbau des Tonderner Rathauses bereitete von Anfang an den Mitarbeitern Probleme. Das im Volksmund betitelte Glashaus erschwerte die Arbeitsbedingungen, da der Lichteinfall zu stark war und der Neubau bei Sonnenschein zur Sauna wurde.

Nun sollen ungefähr 200 defekte Fenster ausgetauscht werden. Der Grund: Die eingebauten Jalousien funktionieren nicht einwandfrei und in den Scheiben sind Verfärbungen aufgetreten, die im Laufe der Jahre zunehmen werden, so die Einschätzung. Etwa 50 Fenster ohne Rollläden funktionieren und müssen nicht ausgewechselt werden.

Bürgermeister Henrik Frandsen nennt diesen Fall ärgerlich und nicht vorhersehbar. Die neuen Modelle seien von besserer Qualität und würden den Lichteinfall von 81 auf 41 Prozent mindern, erklärt er.

Die Politiker müssen nun Stellung nehmen, ob sich der Lieferant der neuen mit Lamellen ausgestatteten Fenster und die Kommune die zusätzlichen Ausgaben teilen sollen. Der Lieferant will die Kosten für den Einbau bezahlen. Er hat der Kommune einen Vergleich angeboten. Die Kommune müsste in diesem Fall 1,6 Millionen Kronen zahlen. Der Lieferant müsste zuzüglich des Einbaus 600.000 Kronen mehr auf den Tisch legen.

Eine andere Lösung wäre, den Lieferanten zu verklagen, alle Ausgaben zu übernehmen. „Ein Schiedsverfahren kann Jahre dauern. Wir haben keine Garantie, den Prozess zu gewinnen. Auch ein Gang vor Gericht würde Geld kosten“, so Henrik Frandsen. Dem Ökonomieausschuss wird die Sache auf dessen Sitzung am 21. Februar vorgelegt.

Der Neubau war ein in der Bevölkerung umstrittenes Projekt. Es verschlang ungefähr 60 Mio. Kronen.  Dadurch wurden auch frühere Verwaltungsfunktionen von den umliegenden Orten abgezogen und nach Tondern verlegt. Der Fenster-Skandal wird jetzt wieder Wasser auf die Mühlen der Gegner des Millionen-Projekts sein. Der Stadtrat hielt fast geschlossen an dem Kurs fest. Nur drei der 31 Mitglieder lehnten den 3.000 Quadratmeter großen Anbau ab.

 

 

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