Tønder Festival 2024

Festivalvorsitzender: „Die Unterstützung ist einfach unglaublich“

Festivalvorsitzender: „Die Unterstützung ist einfach unglaublich“

Festivalvorsitzender: „Die Unterstützung ist unglaublich“

Monika Thomsen
Tondern/Tønder
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Die Führungsriege des Tønder Festivals: der Vorsitzende von Tønder Festival Fond, Henrik Juul, Direktorin Kristina Lehmann Schjøtt, die musikalische Chefin Maria Theessink und die Vorsitzende des Festivalvereins, Mette Bossen Linnet (v. l.), auf der neuen Terrasse von Little Dublin Foto: Monika Thomsen

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Henrik Juul hebt zum Festivalstart in Tondern die Rückendeckung örtlicher Handwerker hervor. Beim Verkauf der Eintrittskarten schreibt das Tønder Festival zum Jubiläum einen neuen Rekord.

„Der Festivalfonds hat in die durchgreifende Renovierung investiert, und es ist super schön geworden“, erzählt der Vorsitzende von Tønder Festival Fond, Henrik Juul, im ansprechenden Ambiente.

Nach monatelanger Arbeit erstrahlt das charakteristische gelbe Haus auf dem Festivalplatz in Tondern pünktlich zum 50. Geburtstag innen und außen in neuem Glanz. 

Die Stiftung besitzt das Brand „Tønder Festival“, während Tønder Festival Forening für die Ausrichtung des Musikereignisses zuständig ist. Draußen auf der Terrasse im ersten Stock duftet es nach dem leichten Regen nach frischem Holz. 

„Es gibt bei so einem Projekt hohe Sicherheitsvorkehrungen, und die Terrasse ist so stark, dass sie Elefanten tragen kann“, sagt die Vorsitzende des Festivalvereins, Mette Bossen Linnet, mit einem Lachen.

Vor dem renovierten Gebäude steht eine Miniatur-Ausgabe des Wasserturms. Foto: Monika Thomsen

„Die Unterstützung ist rührend“

 „Es wurde etwa eine Million Kronen investiert. Der Platzverantwortliche ist die treibende Kraft für das Projekt gewesen. Nicht nur Freiwillige haben angepackt, sondern die Handwerker haben zum Beispiel mit Baumaterial, ermäßigten Preisen und Geräten beigetragen“, erzählt Mette Bossen Linnet. 

Henrik Juul hebt generell die Unterstützung der örtlichen Handwerker hervor. „Die Unterstützung der Handwerker ist rührend. Überall auf dem Platz sieht man verschiedene Maschinen. Gestern waren einige noch bis 1 oder 2 Uhr auf dem Platz. Das ist einfach unglaublich“, so Juul. 

Die Kommune Tondern hatte vor zwei Jahren beschlossen, dem Festival  „Little Dublin“ und den früheren Güterterminal, der als Depot genutzt wird, zum Nulltarif zu übertragen. Vorher hatte das Festival die zwei Gebäude bei der Kommune gemietet.

Nicht nur im Parterre, sondern auch im ersten Stock gibt es drinnen wie draußen Platz für Gäste. Foto: Monika Thomsen
Vor eineinhalb Wochen wurde mit den Freiwilligen und den Handwerkern Richtfest für die Terrasse im ersten Stock gefeiert. Der Platzverantwortliche René Terp hielt für das Renovierungsprojekt die Zügel in der Hand. Foto: Jane Rahbek

Eine sehenswerte Beleuchtung vom Fachmann

„Außer in Little Dublin haben wir auch in die Gestaltung des Waldbereichs und die Beleuchtung investiert. Dabei handelt es sich um dauerhafte Sachen. Außerdem sind wir sehr froh, dass die Kommune Visemøllen renoviert hat“, so Henrik Juul. 

Die Beleuchtung des Festivals ist in Regie des gebürtigen Tonderaners Michael Sylvest, Beleuchtungsdesigner am Königlichen Theater in Kopenhagen, neu konzipiert worden. 

„Man bekommt fast Tränen in den Augen, so schön ist es abends“, schwärmt Henrik Juul. Die alte Wassermühle wird vom Wasser aus beleuchtet. Auch beim Rathaus und dem Wasserturm brennt Licht. 

Zu den jeweiligen Bühnen weisen Lichterketten den Weg, und die Lampen auf dem Festivalplatz stehen jetzt alle in einer Reihe.

Zum Auftakt des Festivals ging es für den örtlichen Dudelsack-Musiker Stig Bang-Mortensen spielend hoch auf dem Feuerwehrwagen vom Markt bis zum Festivalplatz. Ein großer Tross von Festivalgästen schloss sich dem Umzug an. Foto: Monika Thomsen

Neuer Rekord beim Kartenverkauf

„Es deutet alles darauf hin, dass es ein gutes Festival wird“, sagte Mette Bossen Linnet.  „Der Kartenverkauf ist unglaublich gut gelaufen und liegt weit über dem von 2023. Wir haben sogar unseren Rekord von 2019 übertroffen“, erzählt die neue Direktorin Kristina Lehmann Schjøtt.

Im vergangenen Jahr war unter anderem der schleppende Ticketverkauf ausschlaggebend für ein Minus von fast einer Million Kronen. 

„Wenn alles ausverkauft ist, sind wir mit den Freiwilligen um die 16.000 Menschen auf dem Platz. Dem nähern wir uns“, so die Direktorin.

Den Mittwoch, der erstmals ein Festivaltag ist, bezeichnete Kristina Lehmann Schjøtt zweieinhalb Stunden vor dem offiziellen Festivalstart als eine Art Joker. „Wir liegen dort beim Kartenverkauf aber über unseren Erwartungen.“

Einen Run gab es auf das die Festivaleröffnung auf dem Open-Air-Gelände. Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Ein Konzert, das man nicht verpassen sollte

Viel Lob hat es auch bereits im Vorfeld für das Musikprogramm gegeben, bei dem die Fäden bei der künstlerischen Leiterin Maria Theessink zusammenlaufen.

 „Das Jubiläumskonzert sollte man sich nicht entgehen lassen. Die Proben laufen auf Hochtouren“, sagt Theessink. Die beteiligten Musikerinnen und Musiker würden auf Musik fokussieren, die durch die Jahre auf dem Festival gespielt worden ist. „Außerdem werden sie Lieder derjenigen interpretieren, die leider nicht mehr unter uns sind“, so die Festivalchefin.

Das Jubiläumskonzert mit Poul Krebs, Niels Hausgaard, Jacob Dinesen, Rikke Thomsen, Jonah Blacksmith, Albin Lee Meldau, Mary Gauthier sowie weiteren Künstlerinnen und Künstlern beginnt am Donnerstag um 19.15 Uhr auf der Freilichtbühne.

Knalleffekt ohne Schwermetalle

Und wer sich am Sonnabendabend das Feuerwerk anschauen will, den kann Kristina Lehmann Schjøtt damit beruhigen, dass bei dem Schauspiel am Himmel keine Schwermetalle durch die Luft fliegen. 

„Das ist schon seit einigen Jahren nicht erlaubt, und das Feuerwerk erfüllt die gesetzlichen Forderungen“, berichtet sie, nachdem eine besorgte Mail beim Festival eingegangen war.  

„Vor zwei Monaten war es ein karges Feld. Nun präsentiert sich der Festivalplatz getrimmter als jemals zuvor in all den Jahren“, sagt Mette Bossen Linnet einige Stunden bevor die Gäste auf den Platz gelassen wurden. 

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