Kommunalpolitik

Finanzkurs der Kommune: Alle Parteien unter einem Hut

Finanzkurs der Kommune: Alle Parteien unter einem Hut

Finanzkurs der Kommune: Alle Parteien unter einem Hut

Tondern/Tønder
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Im Ecco-Center in Tondern wurde der finanzielle Fahrplan der Kommune gelegt. Foto: Bjarne Lund Henneberg

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Erneut befürworten alle 31 Stadtratsmitglieder den Haushaltsentwurf. Ein Abgeordneter sagte nach dem Zieleinlauf, es herrschte eine Stimmung wie in einer Schulklasse, die hitzefrei bekommen hatte. Das geplante Wegner-Museum ist einer der ganz großen Profiteure.

Im Ecco-Center in Tondern brütete der Stadtrat im wahrsten Sinne des Wortes zwei Tage lang über dem finanziellen Kurs für das kommende Jahr und vorausblickend für die Jahre 2025 bis 2027.

Am Donnerstagnachmittag war es vollbracht: Die 31 Mitglieder von acht Parteien einigten sich auf einen gemeinsamen Haushaltsentwurf.

„Es herrschte eine Stimmung wie in einer Schulklasse, die hitzefrei bekommen hat“, sagte Stadtratsmitglied Bjarne Lund Henneberg (SF).

Enger Spielraum

Sein Hauptanliegen richtet der Stadtrat weiter auf die Kernbereiche Wohlfahrt, physische und mentale Gesundheit besonders für Kinder und Jugendliche, Tourismus und Neuansiedlung.

Aufgrund einer straffen Absprache zwischen der Regierung und dem Kommunalverband (KL) sei der finanzielle Spielraum in einer Zeit mit einer außerordentlichen Inflation in Höhe von 1,9 Milliarden Kronen eingeschränkt worden, heißt es in einer Pressemitteilung der Kommune.

Dennoch wird mit einer Investition in Höhe von 54 Millionen Kronen in den Jahren bis 2027 in die Wohlfahrtspolitik gearbeitet.

Bis 2027: Investitionen in Höhe von 418 Millionen Kronen

Bei den Investitionen haben sich die 31 Stadtratsmitglieder auf ein Volumen in Höhe von 418 Millionen Kronen in den kommenden vier Jahren festgelegt.

Bürgermeister Jørgen Popp Petersen unterschreibt den Haushaltsentwurf. Foto: Bjarne Lund Henneberg

Der Kommunalrat wird weiter seinen Visions- und Strategieplan im Blickfeld behalten. 8 Millionen Kronen sind in den kommenden vier Jahren für die im Mittelpunkt stehenden Themen Grenzland, Klima-Natur-Umwelt, junge Leute und Ausbildung sowie die aktive Bürgerin und der aktive Bürger vorgesehen.

Mit Wirtschaft und Tourismus, Neuansiedlung und Gesundheit liegen die strategischen Einsatzfelder fest. Besonders sollen auch die Möglichkeiten verfolgt werden, die sich mit der geografischen Lage zu Deutschland ergeben.

Für Klima und Natur sollen beispielsweise 1,9 Millionen Kronen in die Beseitigung schwer abbaubarer Gifte investiert werden. Zudem kann sich die Bürgergruppe des Lokalrats Lügumkloster (Løgumkloster) wieder über weitere 500.000 Kronen für die Re-Etablierung des Mühlenteichs freuen.

Der Hof Hestholm soll Sitz des Wegner-Museums werden Foto: Historieatlas

Auch Investitionen im kulturellen Bereich dürften für Freude sorgen. So soll das geplante Wegner-Museum im kommenden Jahr für die weitere Arbeit 500.000 Kronen bekommen. Der Standort für die Einrichtung soll auf dem Hof Hestholm sein.

Das Anwesen hat Kurt Bucka, Chef des Handwerkerunternehmens Jejsing Trælasthandel og bygningssnedkeri, für diesen Zweck gekauft. Im Zeitraum bis 2027 soll das Museumsprojekt zum Andenken an Tonderns berühmten Möbelarchitekten Hans J. Wegner mit 15 Millionen Kronen gefördert werden. Einen Betriebszuschuss soll es ab 2027 mit 200.000 Kronen und auch in den folgenden Jahren geben.

 

Das alte Wolllager der ehemaligen Teppichfabrik (Archivfoto) Foto: Jane Rahbek Ohlsen

20 Millionen Kronen sind bis ins Jahr 2025 für den Umbau der Tonderner Museen geplant. Geld gibt es auch für das geplante Garnisonsmuseum. Unterstützung erfährt auch das Projekt „Kulturkraftcenter Højer – Nordisk center for tekstil“.  

Der Arbeitsgruppe werden drei Gebäude in einem geschätzten Wert von 9,5 Millionen Kronen zur Verfügung gestellt. Wenn der Finanzplan vorliegt, erfolgt die Übernahme. Darüber hinaus soll der künstlerische Vorstoß mit einem jährlichen Zuschuss in Höhe von einer Million Kronen gefördert werden. Zunächst gilt eine Zeitspanne von 3 Jahren nach der Inbetriebnahme.  

Instandsetzung alter Brücken

Einen ordentlichen Batzen Geld lässt sich die Kommune die Instandhaltung ihrer alten Wiedau-Brücken bei Legan (Lægan) und Møllehus kosten. 12,7 Millionen Kronen sind für das kommende Jahr vermerkt, weitere 10,7 Millionen Kronen für das Jahr 2025. 

 

„Ich bin froh und zufrieden, dass der Stadtrat während des Prozesses den Willen und die Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit dem Ziel gezeigt hat, einen guten Ausgangspunkt für die weitere Entwicklung zu schaffen“, erklärt Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei).

 

Diese drei Frauen und sechs Männer (v. l.) setzten den Schlussstrich unter den Haushaltsentwurf: Bjarne Lund Henneberg (SF), Anita Uggerholt Eriksen (Tønder Listen), Thomas Ørting Jørgensen (Borgerlisten), Louise Thomsen Terp (Schleswigsche Partei), Torben Struck (Soz.), Allan Svendsen (Neue Bürgerliche), Anette Abildgaard Larsen (Konservative), Martin Iversen (Venstre) und Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) Foto: Kommune Tondern

Da mehrere Faktoren noch ungeklärt sind, wird sich der Vergleichskreis wieder zusammensetzen, wenn Antworten für die offenen Fragen vorliegen. Dabei geht es unter anderem darum, ob die 98 Kommunen die Finanzabsprache einhalten und um die Höhe der vom Staat zugeteilten Blockzuschüsse. Ein erneutes Treffen findet bei der Vorlage des staatlichen Finanzplans statt.

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