Kommunalwahlen

Frischen Wind hineinbringen

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Frischen Wind hineinbringen

Lügumkloster/Løgumkloster
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Anita Carlsen-Rausch auf dem Spielplatz des Kindergartens in Lügumkloster. Foto: Elise Rahbek

Spitzenkandidatin Anita Carlsen-Rausch, die zum zweiten Mal kandidiert, war elf Monate im politischen Geschäft tätig.

Anita Carlsen-Rausch, Spitzenkandidatin Nummer drei auf der Liste der Schleswigschen Partei,  weiß, auf was sie sich mit ihrer Kandidatur einlässt. Im Kielwasser des Wahlerfolgs der Schleswigschen Partei vor vier Jahren, als drei Mandate heraussprangen, wurde sie  unerwartet Suppleantin. Als solche durfte sie gleich zu Beginn der Legislaturperiode  in Aktion treten, als die damals frisch gewählte Louise Thomsen Terp im Mutterschutz war. Sie musste sich jedoch nicht mit drei Monaten begnügen, sondern  sprang  später als Vertretung für Marit Jessen Rüdiger und dann wieder für Louise Thomsen Terp ein. Somit bringt  die Anwärterin auf einen Stadtratssitz  insgesamt elf Monate Erfahrung mit. Eine abschreckende Wirkung hat die Tätigkeit nicht auf die Abteilungsleiterin des Kindergartens in Lügumkloster gehabt.

 Spannend als Zuzüglerin

„Es war spannend, als Zuzüglerin  aus dem Ausland und aus einer größeren Kommune daran mitzuwirken, die Kommune zu prägen“, so  die aus  Viborg stammende    Pädagogin, die  als Profi-Handballerin in  Weiben südlich  von Bonn in der Bundesliga gespielt hat. Seit zehn Jahren hat sie mit  ihrem Mann Dirk und den drei Kindern im Alter von 13, 11 und 8 Jahren  in Lügumkloster ihren Lebensmittelpunkt.  Die Jüngste im Bunde, die Tochter Emma, wurde in Lügumkloster geboren, während Kasper und Noah in Deutschland geboren wurden.

„Einige Sachen sind ein bisschen zu sehr von der Verwaltung gesteuert. Da muss man in einigen Fällen als Politiker etwas mehr Verantwortung übernehmen und nicht nur nicken“, so ein Erfahrungswert der 41-Jährigen, die  es für gesund hält, wenn sich im Kommunalrat ein  Generations-/Systemwechsel vollziehen würde und   durch mehr berufliche Fachgruppen etwas mehr  Vielfalt einkehren würde. „Es wäre gut, wenn mehr  junge Menschen  gewählt würden. Auch einige, die in etwas anderen Bahnen denken“, so Anita Carlsen-Rausch. „Es ist  wichtig, dass die Kommune auch mal ein bisschen wagemutig ist und Menschen unterstützt, die Ideen haben und etwas Besonderes können“, plädiert sie für die verstärkte Förderung von besonderen Maßnahmen. Die kleinen Sportvereine z. B.  hätten einen schweren Stand. „Es wäre fantastisch, wenn man die Vision hätte, dass man im Laufe einer bestimmten Zeitspanne ein konkretes Ziel erreichen würde“, so Anita Carlsen-Rausch.

Hohen Stellenwert

Einen hohen Stellenwert nehmen für sie die Bereiche Kindergarten und Schule ein. „Man muss weg von dem Gefühl, dass es sich ständig um mehr Kontrolle handelt. Ich bin froh, dass wir eine körperschaftseigene Einrichtung sind und somit etwas freiere Hand haben“, sagt die Abteilungsleiterin. „Wenn keine bessere Normierung drin ist, geht es darum, wie die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter verbessert werden können.“ Sie würde es begrüßen, wenn die Kommune mehr auf Vertrauen statt Kontrolle setzen würde. Generell müssten die Einrichtungen komplexere Kinder betreuen, dafür müsse auch Zeit sein. Den Schulen wünscht sie Ruhe.

Während  ihrer Vertretungen für Louise Thomsen Terp im Ausschuss für Kinder und Schulen  handelte es sich  um einen bekannten Fachbereich für sie, ganz neues Terrain war jedoch der Gesundheitsausschuss, in dem sie Marit Jessen Rüdiger vertrat. „Es war spannend, aber auch zeitraubend“, sagt sie mit einem Lachen in Gedanken an die  politische Tätigkeit. „Für meine Tochter Emma ist es immer wichtig zu wissen, was ich während der Woche tun soll. Als Familie verstehen wir uns darauf, zu planen  und die Freizeit gut zu nutzen. Der Freitagabend ist uns zum Beispiel heilig. Feste Routinen sind erforderlich, damit das Ganze zusammenhängt“, so die Kandidatin, die  eine Diplomausbildung im Bereich von Leitung in Apenrade macht. „Damit bin ich im Juni 2018 fertig, wenn alles gut geht“, so Anita Carlsen-Rausch.

Doch erst muss am 21. November alles gut gehen.

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