Mensch & Umwelt

Frühsommer-Dürre: Ziemlicher Stress für die Natur in Tondern

Frühsommer-Dürre: Ziemlicher Stress für die Natur in Tondern

Dürre: Ziemlicher Stress für die Natur in Tondern

Tondern/Tønder
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Die Dürre ließ die kleinen Wasserstellen im Land schwinden (Symbolfoto). Foto: Jens Astrup/Ritzau Scanpix

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Die extreme Trochenheit hat Tiere und Pflanzen in der Kommune Tondern unter Druck gesetzt. Für den Naturführer Bo Tonnesen sieht es aber so aus, als ob die Natur die schweren Wochen gemeistert hat.

Derzeit ist es in der Kommune Tondern weder heiß noch trocken, vielleicht zum Leidwesen der Feriengäste, die die Kommune besuchen. Ein Blick auf den Dürreindex (tørkeindeks) des Dänischen Meteorologischen Instituts (DMI) ruft aber die jüngste Vergangenheit wieder in Erinnerung.

Im Juni kletterte dieser Dürreindex laut DMI in der Kommune Tondern auf 9,6 bei einem Maximum von 10. Wie hat die Natur in der Kommune die Trockenheit verkraftet?

Bo Tonnesen, Naturführer der Kommune, sagt: „Ich kann nur meine eigenen Beobachtungen wiedergeben. Soweit ich es beurteilen kann, hat sich die Natur erholt. Mir ist aber auch klar, dass andere zu anderen Ergebnissen kommen können.“

Wassermangel setzte Tieren zu

Er ist jedoch der Ansicht, dass die Trockenheit Pflanzen und Tieren ziemlich zugesetzt hat. „Igel und andere kleine Tiere sind ja auf kleine Tümpel und Wasserstellen angewiesen. Sind diese durch ausbleibenden Regen verschwunden, setzt es die Tiere unter Stress. Wie etwa auch die Störche, die dann weniger Nahrung finden können.

Die Jungstörche in Jeising (Archivfoto) Foto: Jane Rahbek Ohlsen

„Sie wurden zugefüttert. Auf den intensiv genutzten Feldern ist es für sie ohnehin schwer, Nahrung zu finden. Wenn dann noch die kleinen Tümpel austrocknen, wird es für die Vögel noch schwerer“, so Tonnesen.  Als Sportangler weiß er auch, dass das Angeln auf Lachse in der Wiedau eine Zeit lang ausgesetzt wurde aufgrund der hohen Wassertemperaturen.

Bo Tonnesen rechnet nicht damit, dass es im kommenden Jahr zu einer vergleichbaren Situation kommen wird. Er weiß aber auch: Extremwetter wie Hitze und Dürre, aber auch Starkregenfälle werden wohl häufiger auftreten.

Tipps für Feriengäste

Jenseits der Extreme befindet sich derzeit Tondern. Sollte das Wetter einmal nicht so recht strandtauglich sein, empfiehlt Bo Tonnesen Feriengästen, die die Natur in der Kommune kennenlernen wollen, einen Abstecher zur alten Pumpenstation am Nørresø. Einen Besuch wert ist auch die Wiedauschleuse. Mithilfe des dort platzierten guten Fernglases lässt sich laut Tonnesen sicherlich auch ein Blick auf den Seeadler werfen.

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