Verbrecherjagd

Geschäftsmänner stellten Ladendieb

Geschäftsmänner stellten Ladendieb

Geschäftsmänner stellten Ladendieb

Tondern/Tønder
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Die Polizei war nach Angaben von Frank Hoffmann schnell vor Ort. Foto: Polizei

Frank Hoffmann und René Jørgensen nahmen mit Erfolg die Verfolgung eines Ladendiebs auf. Die Flucht des 31-jährigen Mopedfahrers endete bei Emmerschede.

Um einiges spannungsreicher als geplant ist der Donnerstagvormittag für den Tonderner Geschäftsmann Frank Hoffmann verlaufen. Er setzte einem Ladendieb hinterher und erfuhr dabei Unterstützung vom Wurstbudenbetreiber René Jørgensen.

Der Einsatz der beiden Männer war letztendlich mit Rückendeckung der Polizei von Erfolg gekrönt.

Vier Jacken erbeutet

Der 31-jährige Täter aus dem Lokalbereich hatte sich mit vier Jacken im Wert von 4.800 Kronen aus Hoffmanns Geschäft „Mr. Hoff“ in der Fußgängerzone in Tondern aus dem Staub gemacht.  

„Er war uns aufgefallen, als er das erste Mal im Laden war. Er hatte seine Kapuze über den Kopf gezogen und machte einen verdächtigen Eindruck“, berichtet Hoffmann.

Danach unternahm der junge Mann einen Abstecher zum benachbarten Optikerladen, bevor er wieder den Herrenausstatter aufsuchte.

Auf dem Drahtesel hinterher

Hoffmann, der im Büro saß, reagierte schnell, als er das Moped des Mannes vor dem Geschäft mit laufendem Motor hörte. Er lief in den Laden und sah, wie der Mann sich die Jacken mitnahm.

Dann bretterte er mit Vollgas und ohne Sturzhelm durch die Fußgängerzone.

„Dann bretterte er mit Vollgas und ohne Sturzhelm durch die Fußgängerzone“, so Hoffmann. Er fackelte nicht lange, sondern lief in den Hof und sprang auf sein Fahrrad.

Er holte den Mopedfahrer in der Østergade ein. Der Flüchtige machte jedoch kehrt und brauste wieder davon. Auf dem Markt zögerte Wurstmann René Jørgensen nicht, als Hoffmann ihn fragte, ob er sein Auto vor Ort hatte. Somit setzte das Duo dem Mopedfahrer auf vier Rädern hinterher.

Mit Schraubenzieher bedroht

Unterwegs rief Hoffmann die Polizei an. „Wir sind still und ruhig hinter ihm hergefahren. Als wir versuchten, ihn zu stoppen, zog er einen Schraubenzieher. Danach hielten wir uns gebührend auf Abstand“, so Hoffmann, der während der Fahrt die ganze Zeit telefonisch Kontakt zur Polizei hatte.

Als sie in der Nähe der Nachschule in Emmerschede/Emmerske ankamen, hörten die zwei Geschäftsleute die Alarmsirene und zwei Polizeiautos mit Blaulicht trafen ein. Da hatte sich der Täter auf einer kleinen Nebenstraße abgesetzt, wo die Polizei ihn stellte.

„Die Polizei hat sehr schnell reagiert. Es war fantastisch, dass er gestellt wurde, und wir sind sehr froh, dass alles gut gelaufen istt“, so Hoffmann, der auch über die Schützenhilfe des Kollegen Jørgensen dankbar ist, der einsprang, obgleich er etwas unter Zeitdruck stand.

Rückhalt unter Kollegen

Hoffmann erwähnt den generellen Rückhalt der Geschäftsleute in solchen Situationen. Die Jacken, die der 31-Jährige unterwegs versteckt hatte, wurden von der Polizei aufgespürt. Da sie nach einer Tour an der frischen Luft wieder zurück sind, fordert Hoffmann keinen Schadensersatz.

Es zeigte sich nachfolgend, dass der Kriminelle mehr auf dem Kerbholz hatte. „In einer Tasche, die er wegschmiss, war Diebesgut, das von einem Einbruch stammt, den er vermutlich im Vorfeld verübt hat“, berichtet Polizeisprecher Thomas Berg.

Verdacht auf Drogen

So wurde ein Computer sichergestellt, den er bei einem Einbruch in ein Eigenheim am Møgeltønder Omfartsvej erbeutet hatte. Dort hatte er eine Scheibe in einer Tür eingeworfen, um sich Zutritt zu verschaffen.

Wegen des Verdachts, unter Drogen zu stehen, wurde der Mann zur Blutentnahme mit ins Krankenhaus nach Apenrade/Aabenraa genommen.

 

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