Erneuerbare Energie

Popp: „Es ist unsere Pflicht, die Öffentlichkeit zu informieren“

Popp: „Es ist unsere Pflicht, die Öffentlichkeit zu informieren

„Es ist unsere Pflicht, die Öffentlichkeit zu informieren“

Tondern/Tønder
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Mindestens 100, aber nicht mehr als 125 neue Windkraftanlagen dürfen aufgestellt werden (Symbolfoto). Foto: Bjarne Lund Henneberg

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Tonderns Bürgermeister hält es nach wie vor für wichtig, den Bürgerinnen und Bürgern klare und ehrliche Informationen zu geben, wenn ihre Dorfgemeinschaft Nachbarn zu Windkraft- und Solaranlagen wird. Das soll Transparenz schaffen.

In der vergangenen Woche haben die Konservativen und die Dänische Volkspartei (DF) des Tonderner Stadtrats ihre Antwortschreiben an die Klageinstanz (Ankestyrelsen) in Bezug auf die Vorgehensweise der Kommune bei der Auswahl von Energieprojekten veröffentlicht.

 Die Beschwerdeinstanz, die von Stadtratsmitglied Allan Svendsen (DF) eingeschaltet worden war, hatte das Vorgehen der Kommune bemängelt, dass sie vorher die interessierten Projektmacher gefragt hatte, was sie der Lokalbevölkerung an „Entschädigungsgeldern“ bezahlen wollten, die direkt von den Projekten betroffen würden.

Bestechungsverdacht angedeutet

Ohne direkt die Bezeichnung Bestechung in den Mund zu nehmen, wurde dieser Vorwurf in den Antwortschreiben der beiden Parteien geäußert. „Mich überraschen die Antworten nicht. Genauso wenig überraschen mich die vielen Leserbriefe und Mails, die bei mir eingehen. Ich meine aber immer noch, dass unsere Vorgehensweise die richtige war“, erklärt Popp Petersen. 

„Wir haben eine Verpflichtung gegenüber der lokalen Bevölkerung, ihr mitzuteilen, was für sie gegebenenfalls herausspringen könnte, ohne dass ihre Zustimmung damit ‚gekauft‘ werden soll. Es ist in meinen Augen angemessen, dass sie darüber in Kenntnis gesetzt wird. Die Zahlungen sollten nicht nur einem einzigen Ort zukommen, sondern müssten in einen größeren Zusammenhang gesetzt werden.“ 

Kommune kann niemanden zwingen

Einige Firmen hätten unaufgefordert mitgeteilt, was sie gewillt sind zu zahlen, andere nicht. „Wir können niemanden zwingen, etwas zu bezahlen. Dass die Kommune die Projekte derjenigen bevorzugt haben soll, die am meisten zahlen wollten, stimmt nicht. Wir haben zum Teil Vorhaben in die nächste Runde geschickt, bei denen die Kompensation kleiner ist als bei anderen, die wir verworfen haben, bei denen die Firmen mehr Geld zahlen wollen.“

Ganz klar sei aber, dass man einen Dialog wünsche und Anpassungen vornehmen wolle, da man als Kommune nicht mit geschlossenen Augen durch die Welt gehen könne.  

27 Mitglieder des Stadtrats hätten dafür gestimmt, dass die 21 gewählten Projekte in die nächste Runde gehen, 29 Stadträte hießen die Richtlinien für Energieprojekte gut. Der vorige Stadtrat habe sich überhaupt nicht in Bezug auf die grüne Umstellung einigen können. „Mit 21 Projekten ist Tondern die Kommune mit den meisten auf den Weg gebrachten Projekten“, so Popp Petersen nicht ohne Stolz. Wie viele umsetzbar sind, wisse er natürlich nicht.

Anzahl der Windräder um 50 Prozent reduziert

Der Stadtrat hat die maximale Anzahl neuer Windkraft- und Solaranlagen begrenzt. Mindestens 100, maximal 125 neue Windräder (Gesamtproduktion von ca. 500 bis 650 KW) dürfen aufgestellt werden. Auf einer Fläche von höchstens 1.500 Hektar (Gesamtproduktion: 1.275 MW) dürfen Solaranlagen platziert werden. Die Anzahl der Windkraftanlagen (Leistung 600 KW) soll laut Wunsch der Kommune durch neuere und effektivere Modelle von etwa 250 auf 125 reduziert werden.

 

 

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