Leserbeitrag

Der Geschichtenerzähler aus Rodenäs kam gut an

Der Geschichtenerzähler aus Rodenäs kam gut an

Der Geschichtenerzähler aus Rodenäs kam gut an

Marie Medow, Büchereileiterin
Tondern/Tønder
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Wer war mehr begeistert: Enno Kalisch, Büchereileiterin Marie Medow oder Pastorin Dorothea Lindow (rechts)? Foto: privat

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Fast zu einem Heimspiel wurde es, als Enno Kalisch in Tondern über seinen nordfriesischen Geburtsort plauderte. Der halbe nordfriesische Ort schien ins Brorsonhaus gekommen zu sein. Gastgeber des gelungenen Nachmittags waren die deutsche Bücherei, die deutsche Kirchengemeinde und der Sozialdienst.

„Ich schulde Dänemark noch ein Lied“, gestand Enno Kalisch gleich bei seiner begeisterten Zusage auf die Anfrage, ob er nicht Lust hätte, einen Nachmittag im Brorsonhus in Tondern zusammen mit der Bücherei, dem Sozialdienst Tondern und dem deutschen Teil der Kirchengemeinde zu gestalten.

Und nur eine coronabedingte Verschiebung später war es dann am Mittwoch, 6. April, so weit. Gegen Mittag rollte der Geschichtenmensch Enno Kalisch in Tondern ein, und der Sozialdienst schmierte fleißig Brötchen und deckte schön die Tische ein. Ab 14.30 Uhr trudelten langsam die ersten Gäste ein, und es wurde ein großes Hallo.

Halb Rodenäs schien gekommen zu sein, es wurden Grüße ausgerichtet und Neuigkeiten ausgetauscht. Schon der Anmeldeliste war zu entnehmen, dass zum einen die Grenzschließung zum Glück wieder vollständig überwunden schien und zum anderen, dass es auch ein Heimspiel für Enno Kalisch war, selbst wenn dieses auf der anderen Seite der Grenze ausgetragen wurde. Die rund 45 Gäste kamen gut gemischt kreuz und quer von beiden Seiten der Grenze.

Fast halb Rodenäs schien gekommen zu sein. Mit den Nordschleswigerinnen und Nordschleswigern erlebten sie einen amüsanten Nachmittag. Foto: privat

Die Gästeschar kam bei Brötchen und Kaffee gleich selbst gut ins Schnacken. Zum Glück ist Enno Kalisch nicht nur Geschichten-, sondern auch Bühnenmensch und wusste bald die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und sich Gehör zu verschaffen.

Der Ort Rodenäs und seine Menschen

Und so legte er los: erzählte vom Aufwachsen in Rodenäs, von Ausflügen mit seinem Vater nach Dänemark, gab Anekdoten anderer Urgesteine des Grenzlands zum Besten, gab Einblick in das Beziehungs- und Familiendickicht von Rodenäs, erzählte von Polizisten und Bürgermeistern, erzählte Heiteres und Schauriges, von den Unterschieden und Gemeinsamkeiten südlich und nördlich der Grenze, und er erzählte von einer Tramptour, die er allein beging; rund um Jütland sollte sie ihn führen.

Das Gitarrespielen hat Enno Kalisch mittlerweile gelernt. Foto: privat

 

Mit einer Gitarre, die er nicht spielen konnte, was er sich aber versprach, auf der Tour zu lernen. Die schmückende Gitarre und die freundliche Aufgeschlossenheit der Dänen führten dazu, dass er fast einen Tag später schon wieder, zwar einmal rum um Jütland, aber keinen Schritt weiter in seinen Gitarrenkünsten war.

Dies hat er zum Glück in den vergangenen Jahren nachgeholt und uns zwischen den Geschichten seine selbst geschriebenen Lieder geschenkt. Um 17.30 Uhr waren wir alle bereichert und gut gesättigt.         

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