Offene Landwirtschaft

Hereinspaziert auf dem Bauernhof der Familie Matzen

Hereinspaziert auf dem Bauernhof der Familie Matzen

Hereinspaziert auf dem Bauernhof der Familie Matzen

Loitwitt/Løjtved
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Menschen, Tiere und Maschinen rüsten sich für das Ereignis. Foto: LHN

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In Loitwitt öffnen sich die Stalltüren am Sonntag, 18. September, von 10 bis 16 Uhr. Landwirt Uwe Matzen und seine Familie setzen auf einen offenen Dialog mit der Gesellschaft.

Wie spielt sich das Leben anno 2022 auf einem modernen Bauernhof in Nordschleswig ab und wo kommen die Nahrungsmittel in der Kühltheke im Supermarkt her?

Antworten auf diese Fragen können Interessierte am Sonntag, 18. September, auf dem Hof Løjtved Nørregård, Bjerndrupvej 17, 6240 Lügumkloster (Løgumkloster) erhalten.

Landwirt Uwe Matzen, seine Frau Hanne und ihre drei zu Hause lebenden Kinder Susanne, Kathrine und Marco gehören zu den landesweit 81 Familien auf dem Lande, die von 10 bis 16 Uhr im Rahmen der Aktion „Åbent Landbrug" ihre Stalltüren für Besucherinnen und Besucher öffnen.

Sechstklässler Marco packt regelmäßig auf dem Hof an. Susanne besucht das blaue Gymnasium in Tondern und Kathrine ist an der Nachschule in Ølgod (v. l.). Foto: LHN

„Die Zeit ist reif“

„Jetzt war die Zeit allmählich reif dafür, dass wir bei der Aktion mitmachen. Ich habe auch immer andere Höfe besucht“, sagt der 54-jährige Landwirt dem „Nordschleswiger“.

Der ökologische Landwirt ist Vorstandsmitglied im Landwirtschaftlichen Hauptverein für Nordschleswig (LHN) und vertritt den Verein im Gremium „Åbent Landbrug“. Dabei ist ihm auch der Kontakt zur übrigen Gesellschaft ein Anliegen.

„Ich bin selbst ein wenig gespannt, wie es läuft. Wir wollen aber gerne unseren Hof zeigen. Das ist auch wichtig, wenn wir in der Gesellschaft Respekt und Verständnis für unseren Alltag erreichen wollen. Mit einem offenen Dialog kommt man am weitesten“, so Matzen.

Gesellschaft im Wandel

„Als ich seinerzeit die Deutsche Schule Lügumkloster besuchte, kamen die Hälfte der Kinder aus der Landwirtschaft. Mit einer Ausnahme ist unser Sohn Marco nun der Einzige. Früher war es verbreiteter, dass man einen Onkel oder einen Opa hatte, der Landwirt war“, so Matzen.

Auf dem ökologischen Milchviehbetrieb packt ein neunköpfiger Mitarbeiterstab – darunter auch Flexjobber – an. „Viele sind im Melkstall im Einsatz“, so Matzen.

Der Sohn eines Landwirts aus Loitwitt kaufte 1995 den 115 Hektar großen Løjtved Nørregård. Damals gab es dort keine Tiere.

„Wir fingen wohl mit 90 Kühen an“, so Uwe Matzen. Später wechselte auch der 50 Hektar großer Elternhof in seinen Besitz und er hat weitere Höfe in der näheren Umgebung gekauft.

Fünfmal Matzen: Susanne, Kathrine, Hanne, Uwe und Marco Foto: LHN

550 Hektar werden beackert

Auf einer Fläche von 550 Hektar – einschließlich gepachteter Ländereien – werden Mais, Pferdebohnen, Gras und Getreide für den Eigenbedarf angebaut.

Bei dem Besuch auf dem Hof können die Tiere aus nächster Nähe betrachtet werden, und die Kälber sind bereit, für Streicheleinheiten. Zudem warten für die jüngsten Gäste verschiedene Aktivitäten. Es gibt eine Bahn für Tret-Trecker und im Stroh und in einem Getreide-Container kann gespielt werden.

Umwelt- und Naturberaterin Louise H. Riemann vom LHN informiert über die Naturmaßnahmen auf dem Hof. Auch LHN-Vorstandskollegen gesellen sich dazu.

Uwe Matzen (r.) und sein Bruder Günther Foto: LHN

Besuch zum Nulltarif

Der Verkauf von Grillwürsten, Kaffee und Kuchen läuft in Regie der deutschen Schule und des Kindergartens aus Lügumkloster.

Der Hofbesuch ist kostenlos. Interessierte sollten sich vorher anmelden.
Wer es nicht packt, ist auch ohne Anmeldung willkommen.

„Wir hoffen, dass viele Gäste kommen“, so Matzen, der mit seinem Team für den Tag der offenen Tür alle Hände voll zu tun hat.

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