Kreativität

Ilse und ihre ungebrochene Leidenschaft fürs Stricken

Ilse und ihre ungebrochene Leidenschaft fürs Stricken

Ilse und ihre ungebrochene Leidenschaft fürs Stricken

Tondern/Tønder
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Ilse Christensen (Zweite v. l.) strickt mit Begeisterung. Foto: Privat

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Die gebürtige Tonderanerin strickt seit sechs Jahrzehnten. Die 65-Jährige gewährt Einblick in die mentalen Vorzüge ihres Hobbys.

Handarbeit ist aus dem Leben von Ilse Christensen, Tondern, nicht wegzudenken. Sie tritt auch an, wenn am Sonntag, 6. November, von 10 bis 17 Uhr im Kiers Hof in Hoyer (Højer) eine Ausstellung mit arbeitenden Ständen auf die Beine gestellt wird.

Veranstalter ist „Vesteregnens Husflid“. Das kreative Team von „Onsdagsgruppen“ zeigt eine breite Palette unter anderem mit Holzspielzeug, Patchwork, Gewebtem mit Perlen, Klöppelarbeiten, Keramik und Gemälden.

Langjährige Tradition

„Die Mittwochsgruppe war früher eine Patchwork-Gruppe, ist dann aber später zum Mischmasch geworden, und wir stricken, häkeln und nähen“, berichtet Ilse Christensen.

Wenn sich die Handarbeitenden jeden zweiten Mittwoch in der Cafeteria der kommunalen Oberstufenschule in Tondern treffen, schiebt sie den Küchendienst und macht „Smørrebrød“.

Dies nicht etwa, weil sie mit Handarbeit nichts am Hut hat. Es hat sich halt so ergeben.

Strickcafé in der Bücherei

Zum strickenden Damenkreis gehört sie jedoch donnerstags von 10 bis 12 Uhr in der Deutschen Bücherei. Zu diesem Treffen ergriff Ilse Christensen vor einigen Jahren die Initiative. „Es macht Spaß, ist gemütlich und wir tauschen uns aus“, berichtet sie.

Ilse strickt seit ihrem fünften oder sechsten Lebensjahr. „Das hat mir Oma Süderstraße beigebracht“, berichtet sie in Gedanken an Marie Auguste Haagensen. Die Mutter ihres Vaters Bruno wohnte in der Süderstraße.

Auch sechs Jahrzehnte später hat sie die Stricknadeln nicht aus der Hand gelegt. „Ich stricke immer. Es gibt fast keinen Tag, an dem ich nicht stricke“, berichtet die 65-Jährige.

Das Stricken hat Ilse Christensen von ihrer Oma gelernt. Foto: Volker Heesch

Der entspannende Effekt

Sie hat unzählige Socken, Babysachen und Pullover gestrickt. Ihre gestrickten Produktionen verschenkt sie oder steuert sie zum Beispiel bei Lottospielen als Gewinne bei.

Und was fasziniert die dreifache Mutter so am Stricken?

„Dabei entspanne ich und bekomme alle Probleme bearbeitet“, sagt Ilse Christensen. „Ich habe das schon ziemlich früh für mich entdeckt“, erläutert sie. Inzwischen belegen auch Studien, dass mit dem Stricken Stress abgebaut werden kann und es eine positive Wirkung auf Seele und Körper hat.

Ausbildung am Handarbeitsseminar

Ihr Faible für Handarbeiten führte dazu, dass sie sich von 1987 bis 1989 am damaligen Handarbeitsseminar in Hoyer (Højer) ausbildete. „Hanne Sønnichsen war damals meine Weblehrerin“, erzählt Ilse. Die Kunsthandwerkerin machte sich 1990 mit ihrer Weberei und ihrem Laden „Hanne i Højer“ mit gewebten und gestrickten Kreationen selbstständig.

Beim Strickfestival „Maschen in der Marsch“ am vergangenen Wochenende konnte Ilse Christensen nicht dabei sein. Dem stellte eine andere Veranstaltung ein Bein, da sie im „Haus Quickborn“ in Kollund einen Strickkursus leitete.

Wenn es am Sonntag in Kiers Hof rund geht, ist sie aber mit von der Partie. Der Eintritt kostet für Erwachsene 30 Kronen, und Kinder haben in Begleitung von Erwachsenen kostenlos Zutritt.

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