Geschichte
Jagdschloss im Visier
Jagdschloss im Visier
Jagdschloss im Visier
Herzog Hans der Ältere ließ in Grünhof ein Jagdschloss bauen, 1570 war es fertig. Nicht einmal hundert Jahre später wurde es wieder abgerissen. Nun befassen sich auf die Renaissance spezialisierte Archäologen mit der Ruine.
Im internationalen, archäologischen Blickpunkt steht dieser Tage das frühere Jagdschloss Grünhof. Herzog Hans der Ältere (1521-1580) ließ in Grünhof etwa zehn Kilometer östlich von Tondern ein kleines, aber sehr modernes Jagdschloss bauen. Inmitten des reich mit Wild bestückten Jagdreviers wurde es nach seiner Fertigstellung 1570 zehn Jahre der bevorzugte Ausgangspunkt für die fürstlichen Jagdgesellschaften des Herzogs.
Nach seinem Tod hatte es jedoch wenig Herzogliches an sich, da es bis zum Abriss 1656 als Steinbruch genutzt wurde. 1953-1954 und 1960 führte das dänische Nationalmuseum dort Ausgrabungen durch. In der Gegenwart zeugen vor Ort nur die Fundamente und ein reicher Schatz an bisher unbearbeiteten Funden im Muse-um Sønderjylland von den Glanzzeiten des Lustschlosses.
Archäologen schätzen Potenzial
Acht dänische und internationale Archäologen, die auf die Renaissance und die materielle Kultur der neueren Zeit spezialisiert sind, befassen sich bis morgen mit der Thematik. „Das Ziel ist es, die Funde durchzugehen und ihr Potenzial einzuschätzen“, erklärt Museumsinspektorin Frauke Witte in einer Pressemitteilung. Dies geschehe im Verhältnis dazu, neue Aufmerksamkeit für Grünhof als fürstliches Jagdschloss zu wecken und es auf nationaler und nordeuropäischer Ebene in einen historischen Zusammenhang einzupassen.
Das gesamte archäologische Material wird gesichtet, um ein so umfassendes Bild wie möglich von der Haushaltsführung des Herzogs zu gewinnen. Außer die Gegenstände im Museums-Magazin in Hadersleben in Augenschein zu nehmen, konzentrierte sich die Arbeitsgruppe auch auf die Funde, die im kulturgeschichtlichen Museum in Tondern ausgestellt sind. Zudem wurden die baulichen Überreste des Jagdschlosses in Grünhof besichtigt.
Das Treffen ist aus Mitteln des kommunalen Ausschusses für Landbereiche und Ansiedlung in Zusammenarbeit mit dem Museum und dem Bürgerverein in Jeising finanziert worden.