Königshaus

Jørgen Popp Petersen: Die Königin ist ein großes Vorbild

Jørgen Popp Petersen: Die Königin ist ein großes Vorbild

Jørgen Popp Petersen: Die Königin ist ein großes Vorbild

Tondern/Tønder
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Königin Margrethe besuchte im August 2022 die Kommune Tondern. Auf dem Tonderner Markt wurde die Regentin von Bürgermeister Jørgen Popp Petersen und dessen Frau Elsbeth begrüßt (Archivfoto). Foto: Jane Rahbek Ohlsen

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Tonderns Bürgermeister hofft, dass die Verbindung zwischen dem Landesteil und dem Königshaus zumindest den Umfang von heute behält. Er erlebte die Regentin bei ihrem Besuch 2022 in Tondern als interessierte Frau.

Tonderns Bürgermeister Jørgen Popp Petersen wird die Ehre zuteil, als letztes Oberhaupt der nordschleswigschen Kommunen Gastgeber für einen offiziellen Besuch von Königin Margrethe II. gewesen zu sein. Die Visite in Tondern fand am 6. August 2022 statt, war aber eigentlich schon im Jahr 2020 anlässlich des 100. Jahrestags seit der Eingliederung Nordschleswigs ins Königreich (Genforening) geplant. Auch die drei anderen nordschleswigschen Kommunen standen auf dem Plan der Regentin.

Doch die Nordschleswig-Tour musste wegen der Corona-Pandemie komplett abgesagt werden. Ein Jahr später schaffte die Königin nur, nach Sonderburg (Sønderborg), Hadersleben (Haderslev) und Apenrade (Aabenraa) zu kommen. Tondern war erst 2022 an der Reihe. Dort wurde Regentin vom Bürgermeister auf dem Markt begrüßt. Das Programm endete mit einem Empfang auf Einladung der Königin auf dem Königsschiff Dannebrog, das im Havnebyer Hafen angelegt hatte.

Für die vier Stadtratsmitglieder der Schleswigschen Partei, Jørgen Popp Petersen, Louise Thomsen Terp, Randi Damstedt und Leif Hansen (v. l.) ging es abends auf die Dannebrog (Archivfoto). Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Popp Petersen blickt mit Freude auf den 6. August 2022 zurück. Für die Menschen in Dänemark sei die Königin ein großes Vorbild. Sie sei sehr interessiert, klug, und auch ihre kulturellen Aktivitäten hätten ihr vermutlich sehr viel Anerkennung gebracht.

„Sie ist interessiert und weiß eine ganze Menge. Sie erzählte, dass sie viel über das Grenzland von einer Angestellten des Königshauses erfahren habe, die eine Verbindung zur Grafenfamilie Schack in Mögeltondern hatte“, berichtet Popp von den Erzählungen des royalen Gastes.

Kutschfahrt durch Tondern: Die Königin und Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Archivfoto) Foto: Elise Rahbek Ohlsen

Sie habe auch erzählt, dass sie sich mit der Familie oft in Tondern und Mögeltondern aufgehalten habe, als sie Familie Schack und den Amtmann Otto Dietrich Schack auf Schackenborg und an seiner Dienstadresse im Gelben Palais besuchten.

 

Ausstellung von Kindern im Rathaus

Mit Interesse hatte sie beim Besuch des Tonderner Rathauses die Ausstellung im Foyer studiert, die Schulkinder aus Lügumkloster (Løgumkloster) anlässlich des 50-jährigen Thronjubiläums zusammengestellt hatten. Im Rahmen eines Projekts beschäftigten sich die Klassen mit mehreren Themen zur Königin, zeichneten Bilder von Margrethe mit Zigarette oder bei ihrer Neujahrsansprache. Zudem wurde bei der Darstellung von der Kleidung der Majestät kreativ gearbeitet. Thematisiert wurden etwa ihre bunten Regenjacken. Als Grundlage dienten den Kindern Zeitschriften der Regenbogenpresse.

Tonders Bürgermeister hofft, dass das Verhältnis des Königshauses zu Nordschleswig nach ihrer Abdankung auch mit der neuen Generation zumindest seinen Status quo behalten wird.

Für Prinz Joachim ging es zunächst nach Mögeltondern (Archivfoto). Foto: Gerrit Hencke

Die Königin hatte nicht nur als Regentin das Sagen. Auch in der Familie spielte sie die zentrale Rolle. Nach ihrem Wunsch wurde bestimmt, dass ihr jüngster Sohn, Prinz Joachim, nach Hans und Karin Schack, Schackenborg übernehmen sollte. Das frühere Lehen fiel aufgrund der Kinderlosigkeit des Grafenpaars zurück an die Krone. Prinz Joachim wurde damit als nur Neunjähriger neuer Besitzer, als die verschuldeten Schacks Mögeltondern nach elf Generationen den Rücken kehrten.

Plan ging nicht auf

Der Plan, dass Joachim Landwirt werden und die Verbindung zwischen dem Landesteil und dem Königshaus weiter gefestigt werden sollte, ging nicht auf. Die erste Ehe Joachims mit Alexandra Manley wurde geschieden. Mit seiner zweiten Frau Marie, die er 2008 in der Kirche zu Mögeltondern ehelichte, kehrte das Glück wieder in das Schloss zurück. Beide Kinder wurden dort auch getauft. Doch das Prinzenpaar verließ 2014 das Schloss und zog nach Seeland und später nach Paris. Heute lebt die Familie in den USA.

„Das Prinzenpaar hält sich aber noch regelmäßig in Mögeltondern auf, und wenn man es beim Tønder Festival begleitete, wurde es von sehr vielen Menschen begrüßt. Man hat wirklich das Gefühl, dass sich das Paar sehr gerne in Nordschleswig aufhält“, berichtet Jørgen Popp Petersen.

Ihre Verbundenheit zum Landesteil brachten Joachim und Marie auch zum Ausdruck, als das Paar finanzieller Teilhaber des neu gegründeten Schackenborg-Fonds wurde, der als neuer Besitzer des Schlosses und der Besitztümer fungiert. Weitere Mitglieder der Stiftung sind die Familienfonds der Familien Clausen (Danfoss), Toosbuy (Ecco) und Kirk Christiansen (Lego).

Im Jahr 2010 verbrachten Königin Margrethe und ihr Gatte, Prinz Henrik, die Feiertage bei Prinz Joachim und Prinzessin Marie auf Schackenborg (Archivfoto). Foto: Erik E. Petersen

„Ich erinnere mich auch an das Weihnachtsfest, das Margrethe gemeinsam mit ihrem Mann Henrik auf Schackenborg mit dem Prinzenpaar und auch Prinzessin Maries Eltern feierte. Die ganze Familie besuchte den Gottesdienst in der Kirche zu Mögeltondern. Dort schneiten die Gäste aus Kopenhagen ein. Um rechtzeitig für die Neujahrsansprache in Kopenhagen zu sein, wurde die Regentin mit einem Helikopter in die Hauptstadt geflogen, während Henrik in Mögeltondern blieb“, berichtet Jørgen Popp Petersen.

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