Stadtjubiläum

Legobausteine veranschaulichen den mittelalterlichen Prachtbau der Mönche

Legobausteine veranschaulichen den mittelalterlichen Prachtbau der Mönche

Legobausteine veranschaulichen den Prachtbau der Mönche

Monika Thomsen
Lügumkloster/Løgumkloster
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Das enthüllte Werk wird fotografiert. Rechts der pensionierte Pastor Sten Haaløv, der zur Arbeitsgruppe gehörte. Foto: Monika Thomsen

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Die Rekonstruktion stieß bei der Präsentation in Lügumkloster auf großes Interesse. Die Nachwelt kann sich nun dauerhaft ein Bild von der zwischen 1225 und 1325 errichteten Anlage machen.

Ein dänisch-deutscher Jubiläumsgottesdienst und die Enthüllung eines Modells des mittelalterlichen Klosters Løgum bildeten das i-Tüpfelchen der Aktivitäten zum 850. Geburtstag der Klosterstadt.

Inspiration für den Nachbau brachte 2019 eine Fahrt mit kirchlichem Anliegen nach Bad Doberan in Mecklenburg-Vorpommern.

„So ein Ding müssen wir auch haben“, hieß es damals in der Runde in Anlehnung an das Modell des Doberaner Münsters.

„Ich weiß nicht mehr so genau, ob der Spruch von mir kommt. Es könnte mir aber ähneln“, sagt Busunternehmer Henrik Jensen dem „Nordschleswiger“ nachdem der 1 × 1 Meter große Nachbau mit Legosteinen am Sonntag im Glasgang zwischen der Klosterkirche und dem Refugium enthüllt worden war.

Alle Flügel im Kleinformat sichtbar

Die Kirche bildete ursprünglich den nördlichen Teil der Klosteranlage mit vier Flügeln. Die Klosteranlage war nach der Reformation abgerissen worden. Nur vom östlichen Teil des Klosters ist noch etwas erhalten.

Henrik Jensen gehört mit dem inzwischen pensionierten dänischen Gemeindepastor Sten Haarløv, dem deutschen Pastor Matthias Alpen, der Vorsitzenden des Gemeinderates, Elsemarie Dam-Jensen, und em Vorsitzenden des Lokalhistorischen Vereins, Vagn Lauritzen, zur Arbeitsgruppe.

Die hat sich quasi in geheimer Mission mit der Planung befasst, wie Elsemarie Dam-Jensen bei der Präsentation verriet.

Das Interesse an dem Nachbau war groß. Foto: Monika Thomsen

Raum für Fantasie

„Ich habe mich schon seit einigen Jahren mit dem Thema beschäftigt, weil ich es spannend fand, die frühere Klosteranlage bildlich darzustellen“, sagt Jensen. „Nun habe ich von der Seitenlinie aus mitgemischt“, so der Eisenbahn-Modellbauer. Er konzentriert sich bei seinen Hobby-Bauaktivitäten auf die Dänischen Staatsbahnen (DSB) vor der Elektrifizierung.

Ihm gefällt die Konstruktion aus Legosteinen. „Es ist fantastisch, was machbar ist. Ein Profi war am Werk. Und es bleibt Raum für Fantasie, und man kann weiterdenken“, so Jensen, als er das Werk aus der Nähe anschaute.

Umgesetzt wurde das Vorhaben vom professionellen Modelldesigner Henrik Meyer von Brick Works in Sønder Felding. Das Unternehmen ist von Lego zertifiziert und baut nach denselben strengen Regeln wie Lego.

Die Rekonstruktion aus Legobausteinen Foto: Monika Thomsen

120-mal größer als abgebildet

Um sich das Ausmaß der zwischen 1225 und 1325 errichteten Klosteranlage vor Augen zu führen, muss man sich das Werk aus 12.500 Legosteinen 120-mal größer vorstellen.

„Ich unterscheide zwischen kindisch und kindgerecht. Es handelt sich um ein kindgerechtes Projekt, und eine gute Kindergeschichte lässt sich auch gut an Erwachsene vermitteln. Ich bin mir sicher, dass viele ihre Freude daran haben werden“, sagte Pastor Matthias Alpen.

Ein guter Ort, um sich niederzulassen

Er erwähnte, dass in der Klosterstadt viel bewerkstelligt werden kann, wenn zusammengearbeitet wird.

„Im Jubiläumsjahr wollten wir gerne zeigen, dass Lügumkloster ein guter Wohnort ist. Mit dem breit gefächerten Programm für Kinder und Erwachsene wollten wir das Bewusstsein für den Ort, in dem wir leben, schüren, und dass wir unsere Wurzeln im Mittelalter haben“, so Alpen.

Elsemarie Dam-Jensen (l.) dankte bei der Zusammenkunft Bischof Elof Westergaard (r.) für sein Mitwirken am Gottesdienst. Foto: Monika Thomsen

Lego-Kontakte nach Lügumkloster

Eine Schenkung von Camilla und Kjeld Kirk Christiansen hat das Projekt möglich gemacht, wie Elsemarie Dam-Jensen erläuterte. Kontakte der „Lego“-Familie Kirk Christiansen nach Lügumkloster gebe es unter anderem durch Kjeld Kirk Christiansens Mutter Edith, die dem Refugium in Lügumkloster zugetan war, das sie auch früher beschenkt hat.

Die alte Dame starb vor acht Jahren im Alter von 91 Jahren. Das Holzpodium, auf dem das Modell steht, ist abgestimmt auf das Interieur der Kirche. Das Podium und die Vitrine hat die Stiftung Løgumkloster Sparekasses Fond finanziert.

Pastor Matthias Alpen (l.) erwähnte, dass gemeinsam viel bewirkt werden kann. Foto: Monika Thomsen
Henrik Jensen (l.) und Vagn Lauritzen von der Arbeitsgruppe beim Fachsimpeln Foto: Monika Thomsen

Der Schlusspunkt unter den Jubiläumsaktivitäten

Die Vorsitzende des Gemeinderates, Elsemarie Dam-Jensen, richtete einen besonderen Dank an Bischof Elof Westergaard für sein Mitwirken am Jubiläumsgottesdienst.

„Das ist heute der Schlussstein für ein heftiges, spannendes und sehr arbeitsreiches Jubiläumsjahr“, so die Vorsitzende im Vorfeld der Enthüllung.

Der deutsche Pastor Matthias Alpen (r.), der neue dänische Gemeindepastor Simon Jylov und dahinter Bischof Elof Westergaard Foto: Monika Thomsen

Gottesdienst mit festlichen Elementen

Die Gemeinderatsvorsitzende Elsemarie Dam-Jensen und die Kirchenälteste der Nordschleswigschen Gemeinde, Ellen Blume, hatten am Gottesdienst mit einer Lesung und dem Vortragen der Epistel mitgewirkt.

„Wenn die Kirchenwände sprechen könnten, würden die ältesten von ihnen wie auch das älteste Inventar von den Mönchen erzählen. Die Mönche hatten starke Ideale. Das Beten und das Arbeiten waren im Fokus, und sie hatten viele Besitztümer. Während des Höhepunktes hatten sie ungefähr 200 Höfe zwischen Ribe und Flensburg“, erwähnte der Bischof in seiner Predigt.

Zur festlichen Note im Gottesdienst trug der Chor „Løgumkloster Vokalensemble“ unter Leitung des Organisten Dennis Bang Fick bei.

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