Kultur

Ein Museum hat Geburtstag und lädt dazu Gäste ein

Ein Museum hat Geburtstag und lädt dazu Gäste ein

Ein Museum hat Geburtstag und lädt dazu Gäste ein

Tondern/Tønder
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Das weiße Pförtnerhaus dient noch als Eingangsbereich zum Stadt- und Kunstmuseum. Foto: Museum Sønderjylland

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Vor 100 Jahren wurde das Tonderner Stadtmuseum eröffnet. Der Stadtrat überließ den Initiatoren das Pförtnerhaus des früheren Schlosses. Am 16. Juni 2023 wird das Bestehen gefeiert.

Schon Anfang des 20. Jahrhunderts gab es Pläne, in Tondern ein Museum einzurichten. Landrat Friedrich Rogge verfolgte 1911 mit einer Gruppe lokalhistorisch interessierter Menschen dieses Ziel. Der Stadtrat wollte den Initiatoren das Pförtnerhaus des früheren Schlosses überlassen. Doch der Erste Weltkrieg machte die weitere Planung zunichte.

Erst nach der Volksabstimmung von 1920 wurden die Museumspläne wieder aufgegriffen. Ein Jahr nach dem Referendum wurde der Architekt Lauritz Thaysen damit beauftragt, ein Museum für Tondern zu zeichnen. 1922 begannen die Bauarbeiten. Im Juni 1923 konnte das Museum eröffnet werden.

100 Jahre später wird dieses Ereignis gefeiert. Der Museumsverbund Museum Sønderjylland lädt am Freitag, 16. Juni, von 13 bis 16 Uhr zu einem Tag der offenen Tür ein. Mit Musik (mit Mads Langelund Larsen und Simon Ronge Holm Madsen), Gesprächen, Führungen und kostenlosem Eintritt wird ins Museum gelockt, wo auch über die Pläne des Museumsverbunds informiert werden soll.

Modernisierung für 80 Millionen Kronen

Eine Modernisierung der Museumsgebäude steht ebenso bevor wie ein neuer Eingangsbereich am Kongevej. Es werden Kosten in Höhe von 80 Millionen Kronen veranschlagt. Davon hat der Museumsverband bereits 55 Millionen Kronen in der Tasche.

Rogge und Thaysen

Friedrich Wilhelm Rogge war ab 1904 Landrat in Tondern. Der Jurist gründete 1908 mit Architekten den Verein Baupflege Kreis Tondern. Mit Kursen, Zeichnungen und Bauzensur wurde die Formgebung der Häuser auch in großen Teilen Schleswig-Holsteins geprägt. 1908 gründete Rogge auch die Tonderner Kreissparkasse und unterstützte die Seebäder auf Röm (Rømø), Sylt (Sild), Föhr (Før) und Amrum.

Einer der von Rogge unterstützten Architekten war der Tonderaner Lauritz Thaysen, der sich auch dem Baupflegeverein anschloss. Er schuf unter anderem als erstes Projekt das heutige Gymnasium als deutsche Realschule, die Alexandrinenschule (heute Polizeistation) und viele markante Villen. Auch die frühere Landwirtschaftsschule am Ribelandevej 30 (heute Revisionsfirma) hat er gezeichnet.

 

Das Tonderner Museum wurde seit seiner Eröffnung dreimal ausgebaut. 1972 erfolgte die Aufteilung in ein kulturhistorisches Museum und ein Kunstmuseum, als ein großer Anbau errichtet wurde. 1995 wurde der Wasserturm, wo Stühle und Liegen an den berühmten Sohn der Stadt, den weltbekannten Möbeldesigner Hans J. Wegner, erinnern, dem Museumskomplex einverleibt. Vier Jahre später folgte der Neubau für das Kunstmuseum und der blauen Rotunde.

 

Der Museumskomplex ist groß (Archivfoto). Foto: Rahbek Ohlsen
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