Ganz anders als vor vier Jahren, als Venstre zwei Kandidaten hatte, die Bürgermeister der Kommune Tondern werden wollten, verlief die diesjährige Aufstellungsversammlung um den Spitzenposten. Das amtierende Stadtratsmitglied Martin Iversen, das 2020 den damaligen Bürgermeister Henrik Frandsen mit einem hauchdünnen Vorsprung vom Thron stieß, ist für die Liste V bei der Kommunalwahl 2025 alleiniger Kandidat für dieses Amt.

Das wusste man schon vorher, da sich nur Iversen als möglicher Anwärter auf diese Spitzenfunktion gemeldet hatte. Interessant war daher eigentlich nur, wie viele Parteimitglieder dem Unternehmer ihr Vertrauen aussprechen würden. Eine einfache Mehrheit genügte für die Nominierung Iversens.

Ihr Votum war unmissverständlich. Alle anwesenden Parteimitglieder stimmten geschlossen für den heutigen ersten Vizebürgermeister der Kommune. Vorher hatten unter anderem Hans Otto Sørensen, Scherrebek (Skærbæk), die Folketingskandidatin Tilde Holch Duedahl, Aggerschau (Agerskov), Poul Erik Kjær, Arrild, Keen Andersen, Jeising (Jejsing), für die Wahl von Iversen geworben. Er dankte für das gezeigte Vertrauen, das – zwei Jahre bis zur kommenden Wahl – eine schöne Anerkennung sei, auf die er großen Wert lege.

Der Parteivorsitzende im Wahlkreis Tondern, Hans Schmidt Lindholm, meinte, dass wieder Ruhe bei Venstre eingekehrt sei. Es sei Optimismus zu verspüren. Und es gebe Anzeichen, dass die Partei vorankommt. Die sechs Venstre-Stadtratsmitglieder würden harte Arbeit auf sich nehmen, um Ergebnisse zu erzielen, so Lindholm. Venstre erlebte vor zwei Jahren eine katastrophal schlechte Wahl.

Nur 498 persönliche Stimmen

Mit seiner Nominierung hat Iversen, auf den bei der Kommunalwahl enttäuschende 498 persönliche Stimmen entfielen, es als erster Kandidat für das Bürgermeisteramt geschafft. Entsprechende Ambitionen haben auch der amtierende Bürgermeister Jørgen Popp Petersen von der Schleswigschen Partei und Anita Uggerholt Eriksen von der Tønder Listen, denen noch das grüne Licht ihrer Parteimitglieder fehlt.