Hilfe zur Selbsthilfe

Neues Angebot für sozial belastete Familien

Neues Angebot für sozial belastete Familien

Neues Angebot für sozial belastete Familien

Tondern/Tønder
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Der Standort für die neue soziale Stätte in der Kommune Tondern steht noch nicht fest. Foto: Monika Thomsen

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Schiffsreeder-Stiftung macht 10,7 Millionen Kronen für neuartiges Projekt in Tondern locker. Mit der Familienwerkstatt bieten die Organisation „Frelsens Hær" und die Kommune Tondern Familien Hilfe zur Selbsthilfe.

Mit dem Projekt „Familieværkstedet“ ziehen die Kommune Tondern und die Heilsarmee „Frelsens Hær“  (eine internationale christliche Organisation) zugunsten sozial belasteter Familien an einem Strang.

Finanziell wird das neue Projekt von der Stiftung „A. P. Møllerske Støttefond“ mit 10,7 Millionen Kronen gefördert.

Schützenhilfe im Alltag

Die Familienwerkstatt soll den Familien, die mit verschiedenen Problemen kämpfen, beim Meistern des Alltags unterstützen.

Die Stolpersteine für die betroffenen Familien können vielseitig sein: Folgen einer Scheidung, Krankheit, ein fehlendes Netzwerk, psychische Probleme, das soziale Erbe sowie Arbeitslosigkeit.
 

Angestreb wird eine Stätte, an der man sich treffen kann, und wo es zum Beispiel verschiedene Aktivitäten für Kinder und Eltern gibt.

Peter Christensen, Sozialausschussvorsitzender

„Angestrebt wird eine Stätte, an der man sich treffen kann, und wo es zum Beispiel verschiedene Aktivitäten für Kinder und Eltern gibt“, erläutert der Vorsitzende des Sozialausschusses, Peter Christensen (Sozialdemokratie). Dort soll auch Raum für Gespräche oder Therapien sein.

Individuelle Bedürfnisse

„Es sind verschiedene Maßnahmen geplant, da es sehr individuell ist, wie die Hilfestellung geleistet werden soll. Die Erfahrung zeigt, dass es sich über manche Sachen besser reden lässt, wenn man gleichzeitig mit den Händen aktiv ist“, sagt der Sozialausschussvorsitzende.

Ein Standort für die neue Stätte ist noch nicht gefunden worden. „Einige Platzierungen sind im Gespräch, wir haben uns aber noch nicht festgelegt. Ich denke, dass die Heilsarmee auch miteinbezogen werden soll“, so Christensen.

Peter Christensen (r.) schaute sich gemeinsam mit seinem Parteikollegen, dem Gesundheitsminister Magnus Heunicke, den Römdamm an, als Heunicke Transportminister war. (Archiv) Foto: Elise Rahbek

Eine Kooperation mit Vereinen ist der Kommune Tondern nicht fremd. Derzeit gibt es im sozialen Bereich bereits Partnerschaften mit „Home Start“, „Broen“, „Sind“ sowie „Blå Kors“.

„Die finanzielle Unterstützung der Stiftung ist schön“, freut sich Christensen.

Er berichtet, dass die neue Maßnahme parallel mit dem bestehenden kommunalen Einsatz läuft. Die Kommune investiert Energie und Zeit in das Projekt. Eine finanzielle Beteiligung sei jedoch nicht vorgesehen.

Am Rande des Arbeitsmarkts

„Wir müssen leider feststellen, dass wir in der Kommune Tondern viele Menschen haben, die am Rande des Arbeitsmarkts stehen“, hofft Christensen, dass das Projekt zu einer positiven Entwicklung in diesem Bereich beitragen kann.

„Der Bedarf ist da. Damit sich dies in den Familien nicht in zweiter oder dritter Generation fortsetzt“, sagt Christensen.

Er erwähnt unter anderem positive Erfahrungen bei der Zusammenarbeit von Homestart, bei dem es zum Beispiel durch eine Person Hilfe gibt, damit die Kinder morgens in die Schule kommen und die Brotdosen gefüllt werden.

Offen für Zusammenarbeit

Es habe sich herumgesprochen, dass die Kommune Tondern im Sozialbereich für eine Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen offen ist

Als gutes Beispiel, dass das Zusammenspiel zwischen der Kommune und Vereinen funktioniert, erwähnt er den Treffpunkt für Gemütskranke „Sind Huset“ in der Osterstraße in Tondern.

Der Treffpunkt für Gemütskranke in der Osterstraße in Tondern wurde im vergangenen Jahr eingeweiht. Foto: Monika Thomsen

„Für mich ist es sehr wesentlich, dass es sich um eine Ergänzung zu unserem bestehenden Angebot handelt, bei dem nicht etwa Abstriche vorgenommen werden. Unsere eigenen Mitarbeiter leisten einen großen Einsatz, nun erhalten sie aber einen zusätzlichen Sparringspartner“, blickt Christensen erwartungsvoll auf das neue Vorhaben, das in den Startlöchern steht.

Die Organisation Frælsens Hær, die Kontakt zu sozial belasteten Familien hat, begreift sich bei diesem Projekt als Brückenbauer zum öffentlichen Sektor, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht.

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