Deutsche Minderheit

Ohne Männer auf dem Weg nach Husum

Ohne Männer auf dem Weg nach Husum

Ohne Männer auf dem Weg nach Husum

Michaela Nissen/bi
Tondern/Tønder
Zuletzt aktualisiert um:
Die Ausflüglerinnen aus Tondern waren bester Laune. Foto: Privat

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Fahrt in die Stadt Theodor Storms musste wegen des Bahnstreiks in einem Kleinbus unternommen werden. 14 reiselustige Damen erkundeten die graue Stadt am Meer.

„Bei der ersten Veranstaltung der Saison des Sozialdienstes Tondern ging es im wahrsten Sinne des Wortes von Null auf Hundert, denn ein kompakter Kleinbus brachte uns statt der streikenden Bahn nach Husum, der Stadt Theodor Storms, die sich anfangs als graue Stadt am Meer zeigte, aber im Laufe des Tages die Sonne hereinließ", erzählt Vorstandsmitglied und Teilnehmerin Michaela Nissen begeistert.

„Heiter, gut und klug, das sind die besten Gaben, die eine Frau dem Manne mitbringen kann“ hat Theodor Storm einmal geschrieben. Dies traf auf die 14 reiselustigen Frauen und eine ebenso lebensfrohe Busfahrerin auf jeden Fall zu, auch ohne männliche Beteiligung.

„Die Stimmung war bestens, und die für uns inzwischen ungewohnte Maskenpflicht in Geschäften und Restaurants nahmen alle gelassen hin.“

Edith Tröster (l.) und Karin Müller an der Büste des bekannten Sohns der Stadt, Theodor Storm Foto: Michaela Nissen

In Husum ging man in kleinen Grüppchen seiner Wege. Manche durchstreiften den großen Wochenmarkt, bestaunten die riesige Auswahl, und so manches „Ach, wenn wir das doch auch in Tondern hätten“ war zu hören. So mancher Räucherfisch wanderte in mitgebrachte Kühltaschen, und angeblich war der Schnaps für das Abendessen schon kalt gestellt.

 

Die Frauen stöberten


Ob in Buchläden, bei CJ Schmidt oder im beliebten Misch-Masch-Laden stöbern oder einfach in einem der vielen Cafés einen Kaffee trinken. „Jeder konnte sich auf seine Weise vergnügen, und die gut zwei Stunden vergingen wie im Fluge", schwärmt Michaela Nissen immer noch vom Eintagesausflug.

Die Besucherinnen aus Tondern trafen sich wie immer im Fischrestaurant Tante Jenny am Hafen, das aber weitmehr als Fisch zu bieten hat. Dort sind die Gäste von nördlich der Grenze auch schon Stammgäste und gern gesehen.

Das urige Antiquariat mit alter Kasse und weißer Katze Foto: Michaela Nissen

 

So wurde ihnen im 1. Stock ein Extraraum angewiesen, was mit Rücksicht auf andere Gäste ein Vorteil war, sonst hätten sie ihr eigenes Wort nicht verstanden", lacht Michaela über die fröhliche Reisegruppe. Es wurde viel gelacht. Bier, Wein und Alsterwasser löschten die durstigen Kehlen, und jeder bekam das zuvor schon bestellte Essen. Als Nachtisch gab der Verein noch ein großes Eis aus.


Rundum zufrieden und mehr als satt ging es dann am Hafen entlang zum Busparkplatz am Außenhafen.
Alle waren sich sicher: „Wir freuen uns schon auf die nächste Fahrt nach Husum im September 2022, auch ohne Männer!“

Am Mittwoch: Auf nach Andalusien

Die nächste Veranstaltung findet bereits am Mittwoch, 8. September, statt. In Zusammenarbeit mit der Bücherei und der Kirchengemeinde wird ab 15 Uhr zu einem Reisevortrag mit Bildern von Andalusien und einem spanischen Essen eingeladen. Die Veranstaltung findet im Brorsonhaus statt.
 

Mehr lesen