Bildung

Popp zur VUC-Pleite: „Wir kannten die angespannte Situation“

Popp zur VUC-Pleite: „Wir kannten die angespannte Situation“

Popp zur VUC-Pleite: „Wir kannten die angespannte Situation“

Tondern/Tønder
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Im Campus-Komplex in Tondern sind schon bisher Angebote auch beruflicher Bildung untergebracht worden. Foto: VUC Syd

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Vor ungefähr einem Monat führten Tonderns Bürgermeister und sein Amtskollege Mads Skau aus Hadersleben Gespräche mit Ausbildungsminister Mattias Tesfaye (Soz.) in Kopenhagen, auch über die Zukunft der Unterrichtsstätte. Alle Ausbildungen für Jugendliche und der Erwachsenenunterricht standen auf der Tagesordnung.

Ende Juni reisten Tonderns Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) und sein Amtskollege aus Hadersleben (Haderslev), Mads Skau (Venstre), stellvertretend auch für Apenrade (Aabenraa) und Sonderburg (Sønderborg) nach Kopenhagen, um mit Unterrichtsminister Mattias Tesfaye (Soz) Gespräche über die Ausbildungsmöglichkeiten in Nordschleswig zu sprechen. 

Auch die Situation der jetzt Konkurs gegangenen Erwachsenenausbildungsstätte VUC stand vor etwa einem Monat auf der Tagesordnung.

„Wir kannten die angespannte Lage. Dass das VUC kurz vor dem Konkurs stand, wussten wir aber nicht, obwohl wir auch Kenntnis hatten von den hohen finanziellen Belastungen, die auf der Einrichtung ruhten. Nach den Unruhen bei VUC gab es sechs Jahre nur einen kommissarischen Vorstand. Das genügt nicht, wenn die Erwachsenenbildung weiterentwickelt werden soll“, meint Popp Petersen.

Die Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (R.) und Mads Skau (l.) mit Unterrichtsminister Mattias Tesfaye Foto: Kommune Tondern

Zur Verbesserung der finanziellen Situation wurde entschieden, den VUC-Sitz an der Richtsensgade an die Privatschule Marieskolen zu verkaufen. VUC zog in eigene Räumlichkeiten im Campus Tønder. Dort gab es mehr Platz als benötigt. Dennoch gelang es VUC, sämtliche ungenutzten Räume für Ausbildungszwecke zu vermieten, weiß Popp Petersen. Die Schulgebäude befinden sich im Besitz vom Blauen Gymnasium (frühere Handelsschule), der Kommune und VUC.

Er ist froh, dass IBC (International Business Collage) die Ausbildungsaufgaben von VUC übernehmen will, hoffentlich auch längerfristig. Zu hoffen sei, dass IBC die VUC-Räume auf dem Campusgelände einziehen würde. Dass alles vermietet ist, mache sie zu einem attraktiven Mietobjekt.

Mads Skau (l.) und Jørgen Petersen führten Ende Juli Gespräche mit dem Unterrichtsminister. Foto: Kommune Tondern

„Für uns ist die Erwachsenenbildung sehr wichtig, sodass sich unsere Bürgerinnen und Bürger weiterbilden. Mit mehr Ausbildung kann der Mangel an Arbeitskraft entgegengetreten werden. Unsere Studiengänge für Pädagogik und Informatik zeigen, dass es bei uns ein Potenzial gibt“. 

Beim Gespräch mit Mattias Tesfaye machten die beiden Bürgermeister auch die Notwendigkeit höherer Zuwendungen für die Jugendausbildungen aufmerksam, da für die Unterrichtseinrichtungen außerhalb der großen Städte höhere Grundbeiträge nötig seien, um bei fallenden Schülerzahlen langfristig planen zu können. 

 

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