Millionenprojekt

Röm: Naturcenter mit Attraktions-Potenzial

Röm: Naturcenter mit Attraktions-Potenzial

Röm: Naturcenter mit Attraktions-Potenzial

Röm/Rømø
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Der Leiter des Nationalparkssekretariats, Peter Saabye Simonsen (r.), im April 2019 im Gespräch mit dem damaligen Umweltminister Jakob Ellemann-Jensen. Im Hintergrund Tønnisgård, wo auch das Sekretariat des Nationalparks Wattenmeer seinen Sitz hat. (Archivfoto) Foto: Elise Rahbek

Die Einrichtung strebt einen An- und Umbau im Wert von 40 Millionen Kronen an. Mit einem Vorprojekt soll das Vorhaben reifen, um bei Stiftungen vorstellig zu werden.

Das Naturcenter Tønnisgård auf Röm will sich bei der Vermittlung des Wattenmeeres, der Natur und der Kultur weit stärker positionieren.

Das ehrgeizige Ziel ist ein Um- und Anbau der Stätte zum Kostenpunkt von 40 Millionen Kronen, wie von der Vorsitzenden der Einrichtung, Susanne Linnet (Venstre), zu erfahren ist.  

Das wird wirklich eine Attraktion.

Susanne Linnet, Vorsitzende

„Das wird wirklich eine Attraktion“, sagt Susanne Linnet.

Beflügelt wird dieses Bestreben dadurch, dass im kommunalen Haushalt 2021 für das Projekt „Vom Meer geschaffen“ (Dannet af havet) 1.000.000 Kronen verankert sind.

Susanne Linnet, freut sich über die finanzielle Unterstützung der Kommune Tondern. Damit könne das Vorprojekt angeschoben werden, das den Weg für das millionenschwere Investitions-Vorhaben bahnen soll.

Es wird bei Stiftungen angeklopft

„Dabei bauen wir auf die finanzielle Unterstützung von verschiedenen Stiftungen“, so Linnet, die berichtet, dass der Lenkungsausschuss für das Projekt am Dienstag das erste Mal tagte. Die Männer in diesem Gremium würden sich mit dem Einwerben von Stiftungsmitteln auskennen.

Als Tor zum Weltnaturerbe will das Naturcenter die Besonderheiten des Wattenmeeres und der Kommune Tondern vermitteln. Dabei geht es auch um die Erzählung, dass die Natur, die Landschaft und die Kultur seit jeher unlöslich verwoben sind.

Der Lenkungsausschuss
• Peter Saabye Simonsen, Sekretariatsleiter des Nationalparks Wattenmeers
• Keld Hansen, Vizekommunaldirektor und Direktor der Initiative Tonderner Marsch
• Henrik Harnow, Museumsdirektor
• Susanne Linnet, Vorsitzende vom Naturcenter Tønnisgård
• Amit Mozumdar, Vorstandsmitglied Naturcenter Tønnisgård
• Als Sekretärin wirkt die Leiterin des Naturcenters Tønnisgård, Bente Krogh Bjerre

„Wir uns große Gedanken gemacht, wie wir die Stätte für die Zukunft absichern können. Die Touristen wünschen authentische Erlebnisse und Informationen. Dabei geht es auch um Qualität und Innovation“, so Linnet, die als Beispiel ein Experimentarium erwähnt, wo die Besucher und Besucherinnen die Gezeiten und auch die Wattwürmer kennenlernen.

Ausstellung zum Anfassen

Unter dem Titel „Vom Meer geschaffen“ soll eine Dauerausstellung mit einer Reihe von Erzählungen über die Marschenlandschaft und das Wattenmeer konzipiert werden. Diese soll nicht nur zum Anschauen sondern auch zum Anfassen sein.

„Die Touristen von heute sind nicht die gleichen wie vor 20 Jahren, als ihnen ein Strandbesuch reichte“, so Linnet. Angedacht ist, dass die Stätte auch Forscher und Biologen anlocken kann.

Der Tourist anno 2020 will laut der Vorsitzenden des Naturcenters mehr erleben als einen Strandbesuch. Foto: Monika Thomsen

Keine Kopie des Wattenmeercenters

Zur Frage, ob eine Einrichtung entsprechend wie das Wattenmeercenter in Vester Vedsted angestrebt ist, sagt sie: „Es soll keine Kopie zu Vester Vedsted sein, sondern eine Ergänzung. Das Naturcenter wird wie auch die Mühle in Hoyer ein Tor zum Nationalpark. Wir haben die Intention, diese drei Attraktionen zu verknüpfen“, sagt die Vorsitzende.

Auf einen zeitlichen Horizont will sie sich nicht festlegen.

„Mit den kommunalen Mitteln haben wir aber die Möglichkeit, unserem Projekt den Feinschliff zu geben und unser Material aufzuwerten, bevor wir bei Stiftungen vorstellig werden“, sagt Linnet.

Die Frage der Projektleitung soll Anfang 2021 geklärt werden.

Platz gibt es genügend

Platz für den Anbau hat die Einrichtung. „Uns wurde im vergangenen Jahr eine angrenzende Fläche angeboten, die wir gekauft haben", berichtet Susanne Linnet.

Mit einem architektonisch korrekten Anbau an den reetgedeckten Zwei-Seiten-Hof soll die Einzigartigkeit des Wattenmeeres mitsamt der Kulturgeschichte verstärkt an einen größeren Teil der zwei Millionen Menschen vermittelt werden, die jährlich die Nordseeinsel besuchen.

Eines der ältesten Naturzentren

Das Naturcenter, das seit 1992 besteht, zählt landesweit zu den ältesten seiner Art. Die Naturberater nehmen nicht nur bei Ebbe Menschen mit raus auf den Meeresboden oder mit hinunter in die Bunker, sondern die Einrichtung führt unter anderem  für junge Menschen, die den Sprung auf den Arbeitsmarkt nicht geschafft haben, Projekte durch. Auch mit Schulen wird zusammengearbeitet.

Tønnisgård bietet jährlich etwa 700 Veranstaltungen an, die bei ungefähr 30.000 Gästen auf Resonanz stoßen. Das Aktivitätsniveau hat eine steigende Tendenz.

 

 

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