Klima

Apenrader Kommune: Mehr Regen – aber wärmer

Apenrader Kommune: Mehr Regen – aber wärmer

Apenrader Kommune: Mehr Regen – aber wärmer

Apenrade/Aabenraa
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Der Apenrader Süderstrand bei Sturm: Solche Wetterphänomene werden sich häufen. Foto: Jan Peters

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Die Zahlen der dänischen Wetterbehörde und der Statistikbehörde zeigen, wie sich das Klima in der Kommune Apenrade in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Der weltweite Trend ist auch hier zu erkennen.

Die Apenrader Kommune gilt als eine der zehn regenreichsten und sonnenstundenärmsten Kommunen im Land. Schuld ist die Lage: Der jütische Höhenrücken teilt die Kommune in zwei Hälften. Während im westlichen sandigen Teil im Sommer etwas höhere Temperaturen erreicht werden, zwingt der hügelige Teil im Osten zur See hin die Luft in die Höhe, was Wolken und Niederschläge erzeugt und die Temperatur fallen lässt. Das schreibt der Meteorologe Jesper Theilgaard für „Trap Danmark“.

In den vergangenen Jahrzehnten ist es jedoch noch regenreicher geworden, zeigen Zahlen der dänischen Wetterbehörde „Dansk Meteorologisk Institut, DMI“. Jetzt sind sogar die zwölf niederschlagsreichsten Monate erreicht worden – lokal und landesweit. In Apenrade sind seit dem 1. August 2023 insgesamt 1.230,1 Millimeter Regen gefallen. Im Jahr 2023 waren es insgesamt 1.092,3 Millimeter.



Schaut man auf die Jahrzehnte davor, hat die Regenmenge beständig zugenommen. So lag beispielsweise die durchschnittliche Niederschlagsmenge in den Jahren von 1991 bis 2020 bei 759,1 Millimetern. In den Jahren von 1981 bis 2010 lag sie bei 748 Millimetern und von 1961 bis 1990 gab es im Jahr durchschnittlich 711 Millimeter.

Das trockenste Jahr war 1947. 466 Millimeter Regen gab es damals. 

Das bisher regenreichste Jahr landesweit war übrigens 2023. 977 Millimeter Regen fielen verteilt über zwölf Monate. Das wird dieses Jahr wahrscheinlich nochmals übertroffen. 

Die Temperatur ist in den vergangenen Jahrzehnten gestiegen. Im Durchschnitt lag sie im vergangenen Jahr bei 9,5 Grad, während es zehn Jahre zuvor noch 8,4 Grad waren. Insgesamt lag die Durchschnittstemperatur in den Jahren 1961 bis 1990 bei 7,7 Grad, von 1981 bis 2010 bei 8,3 Grad und von 1991 bis 2020 bei 8,7 Grad.



Sonnenscheinstunden sind verteilt über die vergangenen Jahrzehnte mehr geworden. So schien die Sonne in den Jahren 2006 bis 2015 durchschnittlich 1.722,1 Stunden. Ein kleiner Vergleich: In der spanischen Stadt Malaga an der Costa del Sol, der Sonnenküste, gibt es 300 Sonnentage mit knapp 3.000 Sonnenstunden. In Apenrade schien die Sonne im vergangenen Jahr 1.719,4 Stunden, im Jahr davor 1.821,4 Stunden, und 2021 waren es 1.477,8 Stunden.



Weltweit steigt die Temperatur. Die Wissenschaft ist sich einig, dass der durch Menschenhand verursachte Klimawandel und die damit einhergehenden Veränderungen für die steigenden Temperaturen und mehr Niederschlagsmenge sorgen. Diese Angaben gelten für Dänemark. In anderen Ländern wird es aufgrund der steigenden Temperaturen eher trockener und es mangelt an Wasser. 

Auch extreme Wettersituationen mit Starkregen und heftigen Stürmen werden sich im Land mehren, so die Wissenschaft. Unter anderem Studien, die die Europäische Union in Auftrag gegeben hat, weisen auf die Entwicklung und den Ursprung hin.

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Gerrit Hencke
Gerrit Hencke Journalist
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