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Das Säubern der Orgel in Tondern hatte klanglichen Erfolg

Das Säubern der Orgel in Tondern hatte klanglichen Erfolg

Das Säubern der Orgel in Tondern hatte klanglichen Erfolg

Tondern/Tønder
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Der Gemeinderatsvorsitzende Torben Frederiksen (l.) lauscht dem Fachwissen von Claudia Zachariassen und Torben Krebs. Foto: Brigitta Lassen

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Das imposante Instrument wurde von einem Experten des Ministeriums für gut befunden. Die Chefin der berühmten Orgelbauer-Firma Claudia Zachariassen aus Apenrade: „Die Orgel der Christkirche war einer der ersten Aufträge meines Urururgroßvaters Jürgen Marcussen.“ Das Eröffnungskonzert findet am 18. Februar ab 15 Uhr statt.

Entstaubt und von Schimmelpilz befreit, präsentiert sich die Frobenius-Orgel in der Tonderner Christkirche, als Torben Krebs, Organist und Orgelexperte im Dienst des Kirchenministeriums, die durchgeführte Reinigung inspizieren und gutheißen muss.

Der Klang der Orgel ist hervorragend

„Diese Orgel klingt hervorragend. Hier ist wirklich sehr, sehr gründlich gearbeitet worden“, strahlt Krebs, der nichts an der Arbeit der Mitarbeiter der Apenrader Orgelbaufirma Marcussen & Søn auszusetzen hat. Vielmehr lobt er das Resultat und die Orgel in höchsten Tönen. Er kann sich nach beendeter Inspektion kaum vom Instrument trennen und spielt einige Stücke für die wenigen Menschen, die sich in der Kirche aufhalten. Er reizt die volle Klangbreite der Orgel aus.

Eine Ventilation soll vor neuem Schimmelbefall in der Orgel schützen. Foto: Brigitta Lassen

Über ein Jahr musste auf den Einsatz der 1946 in Kopenhagen gebauten Orgel verzichtet werden. Stumm war das Instrument schon seit Oktober 2021. Der Gemeinderat entschied sich zum Schutz seiner Angestellten für eine Schließung. In der Orgel steckte nicht der Wurm, sondern sie war von Schimmel befallen.

Die Reinigung der Orgel kostete rund eine Million Kronen. Für das Geld habe man etwas bekommen. „Der Klang ist heute kraftvoller und genauer“, so der Tonderner Organist, Steen Wrensted Jensen. Er hat bis Dezember als Ersatz die kleine Orgel im vorderen Teil der Christkirche gespielt, die sich ebenfalls einer Säuberung unterziehen musste.

Gemeinderatsmitglied Bjarne Friis Pedersen (Vorsitzender des Kirchenausschusses), Claudia Zachariassen, Direktorin der Apenrader Orgelbauerfirma Marcussen), Torben Krebs, Torben Frederiksen (Vorsitzender des Gemeinderats) und Jørn Vestergaard („Kirkeværge“ und verantwortlich für die kirchlichen Bauten), (von l.) Foto: Brigitta Lassen

Ihm wird von Torben Krebs, der Organist der Thomas-Kingo-Kirche in Odense ist, geraten, die Gebrauchsanleitung für die neu eingebauten Finessen des Instruments durchzulesen. Sie könne jetzt so unglaublich viel.

Für den Organisten wird es im Zuge der Generalüberholung eine Arbeitserleichterung geben. Der Orgelspieltisch wird mit einer elektronischen Setzeranlage ausgestattet, sodass der Kirchenmusiker die einzelnen Registerwechsel elektronisch vorprogrammieren kann, ohne sie per Handkraft ziehen zu müssen. Allein diese Errungenschaft macht ein Drittel der Gesamtkosten aus.

Mitte Oktober begannen Mitarbeiter des Marcussen-Unternehmens mit dem Säubern des Instruments. 2.652 Pfeifen mussten mit Pinsel und Staubsauger gereinigt werden.

Die Christkirche habe mehrfach eine neue Orgel bekommen, erzählt Claudia Zachariassen, heutige Chefin des Apenrader Traditionsunternehmens, das sich in siebter Generation im Besitz ihrer Familie befindet.

„Die Restaurierung der damaligen Orgel in der Christkirche war einer der ersten Aufträge meines Urururgroßvaters und Firmengründers, Jürgen Marcussen. 1816 fuhr er mit dem Pferdewagen nach Tondern“, erzählt Claudia Zachariassen.

 

Organist Steen Wrensted Jensen (2. v.r.) kann sich über eine gesäuberte Orgel freuen. Links Claudia Zachariassen, Torben Krebs und der Vorsitzende des Kirchenausschusses, Bjarne Friis Pedersen (r.) Foto: Brigitta Lassen

„Wir müssen froh sein, eine solche Orgel zu haben. Auch ihre Fassade gehört zu den schönsten Dänemarks“, erzählt Wrensted Jensen stolz.

Die reich verzierte Fassade sei der einzige Teil, der von der allerersten Orgel übrig ist, erklärt Claudia Zachariassen. Der Bau der Christkirche wurde 1592 fertiggestellt. Vier Jahre später bekam sie ihre erste Orgel.

Neue Orgel würde neun Millionen Kronen kosten

Auf die Frage, was eine neue Orgel von der Klasse der Tonderner, Baujahr 1946, heute kosten würde, greift sie zum Taschenrechner und kommt auf einen Preis von rund neun Millionen Kronen.

Damit nicht so schnell eine erneute Reinigungsaktion notwendig wird, ist eine Ventilation eingebaut worden, die vor neuem Schimmelbefall schützen soll. „Der Staub muss auf die traditionelle Methode entfernt werden. Der muss weggewischt werden“, erklärt die Orgelexpertin.

 

 

 

Mit Claudia Zachariassen kann Organist Steen Wrensted Jensen fachsimpeln. Foto: Brigitta Lassen

Mit Wein auf Orgelsanierung anstoßen

Der Kirchengemeinderat will die fertiggestellte Orgelsanierung mit einem öffentlichen Konzert am Sonnabend, 18. Februar, feiern. Organist Steen Wrensted Jensen wird Werke von Johann Pachelbel, Johann Sebastian Bach, Otto Malling und Carl Nielsen spielen. Der Eintritt ist frei. Beginn ist um 15 Uhr, Einlass ab 14.30 Uhr. Zur Feier des Tages werden alle abschließend zu einem Glas Wein eingeladen.

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