Soziales

Spielerischer Brückenschlag

Spielerischer Brückenschlag

Spielerischer Brückenschlag

Tondern/Tønder
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Carmen te Wierik (2. v. r.) engagiert sich gerne bei den Spielnachmittagen. Foto: Monika Thomsen

Beim wöchentlichen Brettspiel-Café haben Jung und Alt ihren Spaß. Der Austragungsort wechselt von Mal zu Mal.

„Ich helfe gerne, und es bringt uns und den alten Menschen Spaß“, beschreibt Carmen te Wierik mit einem Lächeln ihre Beweggründe, sich bei der Initiative Brætspilcafé Tønder zu engagieren. Die 18-jährige Schülerin des Gymnasiums in Tondern ist  an diesem Dienstagnachmittag eine von mehreren Jugendlichen der Bildungsstätte bzw. der Nachwuchsorganisation des  Roten Kreuzes, die sich beim Brettspiel in Richtsens Pflegecenter in Tondern einbringen.

Die wöchentlichen Cafés mit Brettspielen finden an verschiedenen Orten statt. „Mal sind wir hier, mal in Leos Pflegecenter oder im Café Victoria“, so Carmen, der das Zusammensein mit den Älteren gefällt. „Ich denke, es ist auch für sie schön“, erklärt die Schülerin der 2 G, die in Osterhoist wohnt.

Seit zwei Jahren aktiv

Die Initiative,   Jung und Alt spielerisch zusammenkommen zu lassen,  hat Ann-Britt Garlov vor zwei Jahren ergriffen. An diesem Tag steht in der Pflegestätte ein Lottospiel mit betagten Lotto-Karten auf dem Programm, um das zweijährige Bestehen der Brettspiel-Nachmittage zu feiern. Die jungen Leute geben bei Bedarf beim Auflegen der Plättchen Schützenhilfe.

Ann-Britt Garlov (stehend) hat Helga Hansen (M.) zu der Veranstaltung mitgenommen. Foto: Monika Thomsen

„Dann kann ich helfen zu sehen, ob die richtigen Zahlen kommen“, nimmt ein Schüler zwischen zwei älteren Damen Platz, während der Aufrufer Niels Ole Nielsen „31, 64, 47“ erklingen lässt. Nielsen  ist kein Bewohner des Pflegeheims, nimmt aber durch die Vermittlung der kommunalen Gesundheitsberater an der Aktivität teil, wie Ann-Britt Garlov berichtet. Von außerhalb kommt auch die 88-jährige Helga Hansen, die an der Schiffbrücke wohnt und Freude an den Veranstaltungen hat.

Ein frischer Wind

„Es bedeutet mir sehr viel mit den jungen Leuten. Sie bringen frischen Wind in den Alltag hinein und bauen Brücken  zwischen  Alter und  Kultur. Die Freiwilligkeit ist eine wichtige Ressource“, erläutert die  Leiterin der Stätte, Jette Marie Nissen.  „Der Einsatz trägt zur Gemeinschaft bei. Es ist eine gute Sache, wenn sich junge Menschen für das Leben im Pflegeheim interessieren. Zudem gibt es gute Gespräche, wenn Bürger von außerhalb ins Pflegeheim kommen“, berichtet Jette Nissen.

„Die jungen Leute sind beisammen,  tun gleichzeitig Gutes für die Älteren, und haben selber Freude an den Brettspielen“, so die Erfahrung von Ann-Britt Garlov. Sie hofft, weitere junge Menschen für die Brettspielnachmittage begeistern zu können, da einige der bewährten Kräfte im Sommer ihr Abitur machen und weiterziehen. Es gibt auch die Möglichkeit für die jungen Leute, sich den sozialen Einsatz bescheinigen zu lassen.

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