Waldreservat

Tauschhandel: Hangar kommunal

Tauschhandel: Hangar kommunal

Tauschhandel: Hangar kommunal

Tondern/Tønder
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Die Kommune wird Besitzer des Flugzeughangars, wo Mitte Juli bei einem Event reger Betrieb herrschte. Foto: Archivfoto: DN

Die Umwelt- und Naturbehörde übernimmt 45 Hektar Fläche von der Kommune Tondern, um sie aufzuforsten.

Die Kommune Tondern geht mit der staatlichen Umwelt- und Nahrungsmittelbehörde einen Tauschhandel ein. Die Kommune wird Besitzer des historischen Flugzeughangars im Soldaterskoven und von 4,7 Hektar im Umfeld. Im Gegenzug übernimmt die Behörde von der Kommune 45 Hektar Fläche in Angliederung an Soldaterskoven. Diese werden von der Behörde zu  einem stadtnahen Wald aufgeforstet, der als Waldreservat (fredsskov) eingestuft werden soll.  

Die drei Millionen Kronen im Staatshaushalt, die für die Renovierung der Fliegerhalle vorgemerkt sind, fallen der Kommune zu. „Wald- und Naturerlebnisse sind sehr gefragt. Daher ist ein stadtnaher Wald in dieser Größenordnung ein Riesen-Gewinn für die Kommune und ihre Bürger. Der rekreative Aspekt ist positiv, und  der Soldaterskoven wird direkt mit der Stadt verbunden“, so Bürgermeister Henrik Frandsen (Venstre), der auch im Hinblick auf die Ansiedlung erwartet, dass von dem neuen rekreativen Bereich Anziehungskraft ausgeht.

Die Kommune habe seit einigen   Jahren einen Dialog mit der Behörde geführt, inwieweit mehr stadtnaher Wald errichtet werden könne. „Jetzt kam die Möglichkeit mit dem Tauschhandel“, so der Bürgermeister, der sich freut, dass die Kommune nun „Herr im eigenen Flugzeughangar wird, da wir dort gerne ganz viel machen wollen. Damit erhalten wir optimale Rahmen, um gemeinsam mit dem Zeppelin- und Garnisonsmuseum, dem Förderverein für den Zeppelinstützpunkt und anderen ehrenamtlichen und örtlichen Kräfte n ein Erlebnis- und  Vermittlungscenter  zu schaffen“, so Frandsen.

Die kommunale Fläche, die derzeit in Gras ausgelegt ist, ist für Wirtschaftszwecke vorgesehen. Die Kommune könne aber weiterhin Gewerbefläche anweisen, meint Frandsen mit Blick auf den Bereich  zwischen dem Ribe Landevej und dem Østre Omfartsvej. Die Kosten für die Aufforstung und  die Flächen- und Gebäude-Übertragung  in Höhe von etwa 2,5 Millionen Kronen übernimmt die staatliche Behörde. Der Wert der kommunalen Ländereien wird mit 4,5 Millionen Kronen beziffert. Der Ökonomieausschuss hat auf seiner Sitzung grünes Licht für die Transaktion gegeben. Der Kommunalrat  bezieht am 30. August dazu Stellung.

Die mit Lila markierten Felder sollen aufgeforstet werden. Foto: Tønder Kommune

Popp: Besser kann es kaum werden

„Besser kann es kaum werden“, sagt der Vorsitzende des politischen Lenkungsausschusses für das Zeppelin-Projekt, Jørgen Popp Petersen (SP), zu dem Tauschhandel zwischen der Kommune Tondern und der Wald- und Nahrungsmittelbehörde. „Die Absprache enthält sehr  viel Gutes“, so der Stadtratspolitiker. Damit könnten sich ganz neue Möglichkeiten für die Präsentation der Fundamente des früheren  Zeppelin-Stützpunkts eröffnen, die unter Wildwuchs und Bäumen verborgen sind.

Beim jetzigen Stand der Dinge kann  am eher verborgenen Dasein daran wegen der geltenden Schutzbestimmungen nichts Grundlegendes geändert werden. „Es ist aber die Idee eingebracht worden, dass sie komplett freigelegt werden, um zum Beispiel das Ausmaß der Luftschiffhalle Toska zu zeigen. Das würde einen ganz anderen Eindruck geben“, so Popp Petersen. „Mit dieser Lösung erhalten wir   freie Hand, und es bedarf nicht länger einer Diskussion zwischen zwei öffentlichen Instanzen.“ Zudem spiele der rekreative Faktor mit dem neuen Wald eine große Rolle. Dies auch mit Blick auf die Erweiterung des Wohnviertels Rosinfelt.

Er verweist jedoch  darauf, dass es nicht besonders lange her ist, dass es Pläne gab, im Bereich zwischen dem Ribe Landevej und Østre Omfartsvej Solarzellen zu platzieren. „Wäre das umgesetzt worden, dann hätten wir jetzt keine Ausweichmöglichkeit gehabt, um diese Fläche als Gewerbegebiet zu nutzen“, so Popp, der seine Zweifel hat, inwieweit der Tauschhandel dann überhaupt machbar gewesen wäre.

Die Fläche von 45 Hektar, die die Kommune nun verkauft, würde sich wegen des feuchten Untergrunds besser für die Aufforstung eignen als für Gewerbezwecke. mon

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