Möbeldesign

Terrain für ein Wegner-Museum sondiert

Terrain für ein Wegner-Museum sondiert

Terrain für ein Wegner-Museum sondiert

Tondern/Tønder
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Im vergangenen Jahr nahmen Prinz Joachim und Prinzessin Marie die Verleihung des Wegner-Preises vor. Foto: Elise Rahbek

Das Gremium mit Sonja Miltersen an der Spitze untersucht die Grundlage für die Errichtung einer Stätte für Möbeldesign in Tondern. Hans J. Wegners Töchter unterstützen das Vorhaben.

Den Wunsch nach einem eigenständigen Museum für Tonderns berühmten Sohn, dem Möbeldesigner Hans J. Wegner, gibt es schon länger in der Kommune Tondern. Nun ist mit der Bildung eines Vereins für die Errichtung einer solchen Stätte ein konkreter Schritt unternommen worden.

Wegner, der kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs in der Wiedausstadt geboren wurde, starb 2007 im Alter von 92 Jahren in Kopenhagen.

Gründungsversammlung mit Wegners Töchtern

Der Verein „Foreningen til etablering af et museum for Hans J. Wegners Møbelkunst” wurde in Allerød im Beisein von Wegners Töchtern Eva und Marianne ins Leben gerufen. Die örtliche Initiativgruppe aus Tondern setzt sich aus Sonja Miltersen, Niels Johannesen, Jens Gade, Peter Okholm, Kurt Bucka und Lotte Gotthardsen zusammen.

„Unsere Aufgabe ist es zu klären, ob die Grundlage für ein Wegner-Museum vorhanden ist. Davon sind wir überzeugt. Das ist eine super spannende Aufgabe. Als Sohn unserer Stadt ist Wegner auf internationaler Ebene bekannt“, sagt die Vorsitzende des taufrischen Vereins, Sonja Miltersen, dem „Nordschleswiger“.

Der Vorstand:
• Vorsitzende: Sonja Miltersen, Tondern
• Zweiter Vorsitzender: Jens Gade, Tondern
• Kassiererin und Sekretärin: Lotte Gotthardsen, Tondern
• Bo Bjerggaard (Galerist, Kopenhagen)
• Kasper Holst Pedersen  (Tischlermeister „PP Møbler“, Allerød

Als sich Wegners Geburtstag 2014 zum 100. Mal jährte, fand im Tonderner Kunstmuseum eine viel beachtete Sonderausstellung statt. Der neu gegründete Verein möchte an die guten Vorstöße anknüpfen, die in enger Zusammenarbeit mit den Wegner-Töchtern im Kielwasser des damaligen „Wegner-Jahres“ umgesetzt wurden.

Die zwei Wegner Töchter vor dem Geburtshaus ihres Vaters
Eva und Marianne Wegner (v. l.) vor dem Geburtshaus in Tondern gegenüber der Christkirche Foto: Archiv Elise Rahbek

Dazu zählt die Broschüre „I Wegners Fodspor“, die Einweihung des Wegner Platzes vor dem Rathaus und den Museen, das Enthüllen einer Plankette an Wegners Geburtshaus, und der Wegner-Preis, der seit 2015 fünfmal verliehen worden ist. Diese Maßnahmen festigen Wegners Band zu Tondern. Bereits 1995 hatten der weltbekannte Möbelarchitekt und seine Frau Tondern eine Stuhlsammlung geschenkt. Die Stühle sind im Rahmen einer Dauerausstellung im musealen Wasserturm zu sehen.  

„Beinarbeit ist angesagt"

„Jetzt ist Beinarbeit angesagt“, meint Sonja Miltersen mit Blick auf den Einsatz die finanziellen Mittel für ein Vorprojekt aufzutun. Dieses Vorhaben soll abdecken, inwieweit die Basis für die Errichtung des gewünschten Möbelkunst-Museums vorhanden ist.

Wenn die finanziellen Mittel in trockenen Tüchern sind, will der Vorstand einen Projektleiter einstellen, der sich bis zu drei Jahren mit der Vorarbeit befassen soll. „Laut unserem von der Generalversammlung angenommen Haushalt, erwarten wir für das Vorprojekt mit Ausgaben in Höhe von 3,9 Millionen Kronen“, so Miltersen.

Der Zeithorizont ist noch in der Schwebe

Auf den Zeithorizont für das Einsammeln der finanziellen Mittel wagt sie sich noch nicht festzulegen. Mit der Platzierungsfrage befasst sich das Gremium nicht, da es sich laut Satzung ausschließlich auf das Prüfen der Grundlage konzentrieren soll.

Wegner machte seine Lehre bei dem Tischler Stahlberg in Tondern. Foto: Archiv

Mit Vorfreude in den Startlöchern

„Wir freuen uns zugunsten eines Museums für Hans J. Wegner in Tondern loszulegen und hoffen auf eine starke örtliche Verankerung und Rückendeckung. In Zusammenarbeit mit Wegners Töchtern sind wir im Verein davon überzeugt, dass ein Museum mit einer internationalen Position für Tondern von großer Bedeutung werden kann. Und dies auf eine Art, die auch Hans J. Wegner gefreut hätte“, so Sonja Miltersen.

 

Anne Blond, Abteilungsleiterin des Kunstmuseums in Tondern in einem Wegner-Stuhl. Foto: Archiv Sara Wasmund
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