Nachruf

Der Tonderaner Walter Nissen ist verstorben

Der Tonderaner Walter Nissen ist verstorben

Der Tonderaner Walter Nissen ist verstorben

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Tondern/Tønder
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Walter Nissen – hier im Zeppelinmuseum – war ein hervorragender Erzähler. Foto: Archiv Elise Rahbek

Walter Nissen ist im Alter von 71 Jahren im Hospiz in Hadersleben verstorben. Er hatte vielseitige Interessen.

Wenige Tage nach seinem 71. Geburtstag ist der gebürtige Tonderaner Walter Nissen gestorben. Der mit Wiedauwasser getaufte Walter Nissen wurde in der Schiffbrückstraße 14 im Haus seiner Tante Gertrud Harr, geborene Nissen, genannt Tante Ugge, geboren.

Sein Vater verstarb bereits 1951. Seine Mutter stammte aus Lüben in Schlesien. Walter Nissen, der mit seinem sechs Jahre älteren Bruder aufwuchs, hielt sich als Kind oft in der Küche seiner Tante Ugge auf.

Dort war immer jemand für ihn da, wenn seine Mutter arbeitete, und in den riesigen Kochtöpfen brutzelte immer etwas. Viele der Lehrer der Ludwig-Andresen-Schule (LAS) aßen dort zu Mittag. Dies war für Walter Nissen, als er Schüler war, nicht immer ein Vergnügen, wie seine Frau Michaela berichtet.

Walter Nissen, der in jungen Jahren viel Zeit mit Lesen verbrachte, interessierte sich bereits damals für historische Themen. Seine Muttersprache war Deutsch, Plattdänisch lernte er auf der Straße und Hochdänisch in der Schule.

Michaela und Walter Nissen lernten sich seinerzeit während des Lehrerstudiums an der PH in Flensburg im Studentenwohnheim kennen. Nach dem Examen folgte 1972 die Heirat in Tondern. Danach übten sie beide ihren Beruf an der Deutschen Schule Hadersleben aus und wohnten in Starup dicht an der Haderslebener Förde.

1977 kehrten sie in Walter Nissens Heimatstadt zurück, und er trat seinen Dienst an der Deutschen Schule Hoyer und seine Frau an der LAS in Tondern an.

Zum Hause Nissen im Wohnviertel Hjejlen gehörten außer den zwei Kindern Christine und Rasmus auch immer Katzen und Hühner. Christine wohnt mit ihrer Familie in Kopenhagen und Rasmus mit seiner in der Schweiz.

Walter Nissen wechselte 1987 an die LAS, wo er bis zu seiner Pensionierung 2004 tätig war.

Danach genoss er es, noch mehr Zeit für seine zahlreichen Interessen zu haben. Dazu zählten Obstbäume, der Schrebergarten, interessante Kartoffelsorten und das Pilzesammeln. Walter Nissen kochte gern, angelte, räucherte, las, kegelte und ging zum Tanzen bei Dagmar Liebenow. Walter Nissen, der geschichtlich interessiert und bewandert war, unterhielt sich sehr gerne mit anderen Menschen.

Er bot jahrelang zusammen mit Günter Haagensen das legendäre Schwarzsaueressen an. Walter Nissen freute sich gemeinsam mit seiner Frau darüber, dass sie mit drei wunderbaren Enkelkindern beglückt wurden. Der Älteste, Theo, konnte stundenlang an den Lippen seines Opas hängen, wenn der ihm von Fischen, Steinen und abenteuerlichen Geschichten erzählte.

Walter Nissen erkrankte im September 2018 und wurde in Hamburg operiert. In den ihm verbliebenen noch gut anderthalb Jahren konnte er sich nie ganz erholen. Im Januar kam er ins Hospiz nach Hadersleben, wo er bis zu seinem Tod liebevoll betreut wurde.

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