Lokalgeschichte

Tondern: Auf alte Hafenbilder wartet eine sichere Zukunft

Tondern: Auf alte Hafenbilder wartet eine sichere Zukunft

Tondern: Auf alte Hafenbilder wartet eine sichere Zukunft

Monika Thomsen
Tondern/Tønder
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Um alte Ansichten von der Schiffbrücke in Tondern ging es bei einem Treffen mit Harald Christensen, Ingolf Haase und Jan Jensen (v. r.). Foto: MonikaThomsen

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Harald Christensen und Ingolf Haase stellen der Nachwelt ihr früheres Ausstellungsmaterial zur Verfügung. Den Wunsch, an Tonderns Ära als Seestadt zu erinnern, gibt es bereits lange.

Bemühungen, Elemente des früheren Tonderner Hafens wieder sichtbar zu machen, gibt es nicht nur in der Gegenwart, sondern sind auch älteren Datums.

 „Wir arbeiteten bereits 1997 für die Sache und hatten damals in einem Bauwagen auf der Schiffbrücke eine Ausstellung mit alten Bildern“, erzählen Harald Christensen und Ingolf Haase in dem Haus mit der Nummer 4 an der Schiffbrücke.

Die damaligen Bemühungen gerieten jedoch wegen fehlender politischer Rückendeckung ins Stocken und verliefen letztlich im Sand. „Es war ein Fehler, dass wir uns damals ausklinkten, nachdem wir unseren Vorschlag präsentiert hatten“, so der Lokalhistoriker Ingolf Haase.

Die Idee, die von vielen befürwortet wurde, entsprang einem Bürgertreffen mit verschiedenen Arbeitsgruppen, wie Christensen berichtet.

Ingolf Haase, Jan Jensen und Harald Christensen (v.l.) sprechen über Details auf der alten Aufnahme. Foto: Monika Thomsen

Relikte tauchen Ende 2021 auf

Tonderns Hafen wurde 1934 zugeschüttet und später in einen Parkplatz verwandelt. 90 Jahre später hat sich das Kommunalparlament in Tondern nach einigem Hin und Her kürzlich auf eine Lösung geeinigt, wie die Überreste des Hafens für die Nachwelt präsentiert werden sollen. 

Die Relikte waren Ende 2021 ans Tageslicht gekommen, als Bagger anrollten, um die Wiedaustadt fit für den Klimawandel mit stärkeren Regenmengen zu machen. 

Jetzt ist am Fundort in Anlehnung an ein Amphitheater eine Lösung mit Stufen angestrebt, die zur alten Hafenfront führen.

Die braune Rundung veranschaulicht, wo man zur Hafenfront heruntersteigt. Foto: Effekt Arkitekter
Die Überreste des Hafens sollen für Publikum zugänglich gemacht werden. Das Wasser wird dabei auch eine Rolle spielen. Foto: Monika Thomsen
So sieht die angestrebte Lösung von oben aus. Foto: Effekt Arkitekter

Ein finanzieller Unterschied

„Unsere Lösung damals war quasi kostenneutral, da alle Unternehmer ihre Bereitschaft zur Mitwirkung erklärt hatten“, erzählt Ingolf Haase. Für das Projekt anno 2024 sind 11 Millionen Kronen vorgemerkt. Harald Christensen fügt hinzu, dass die Hafengruppe auch Geld gesammelt hatte.

Nach fast drei Jahrzehnten war die Zeit reif dafür, dass die Motive aus der alten Ausstellung den Besitzer wechseln. Bislang hatten sie im Firmensitz von Architekt Harald Christensen an der Schiffbrücke ihr Zuhause. 

 

Eine Aufnahme aus der Zeit, als der Hafen zugeschüttet wurde. Foto: Privat
Die Schiffbrücke der Gegenwart. Rechts die Absperrung, wo die Vermittlung der Hafengeschichte geplant ist. Foto: Monika Thomsen

Bilder ziehen weiter

Da Harald Christensen sein Haus verkauft und seinen Sitz in die Østergade verlegt hat, wurde der Lokalhistorische Verein in Tondern eingeschaltet, um den Erhalt der Bilder zu gewährleisten. 

„Das sind schöne Bilder“, sagt Jan Jensen, Vorstandsmitglied des Lokalhistorischen Vereins, als er die Fotos sichtet. Der Tonderaner freut sich sehr, dass nun eine Lösung für die Vermittlung der Hafengeschichte gefunden worden ist. Und auch Christensen und Haase sind froh, dass sich in der Sache etwas tut.

Die meisten Aufnahmen hat Haase seinerzeit auf der Grundlage von Fotos aus dem lokalhistorischen Archiv kopieren lassen. 

Jan Jensen (l.) und Harald Christensen schauen sich eine alte Aufnahme an. Foto: Monika Thomsen
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