Kommunalpolitik
Tonderns neuer Jugend- und Kulturrat legt los
Tonderns neuer Jugend- und Kulturrat legt los
Tonderns neuer Jugend- und Kulturrat legt los
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Elf Jugendliche aus der Kommune Tondern wollen im neuen Sprachrohr Einfluss auf Themen aus ihrem Alltag nehmen. Lasse Weng-Ludvigsen ist einer von ihnen. Er erzählt, was aus seiner Sicht in der neuen Position wichtig ist.
„Bisher haben wir als Jugendliche keine Möglichkeit gehabt, auf die Politik Einfluss zu nehmen. Es sei denn, durch unsere Eltern, da es sonst eine zu große Aufgabe für einen jungen Menschen ist. Uns hat ein Sprachrohr gefehlt“, sagt Lasse Weng-Ludvigsen.
Der 18-Jährige engagiert sich mit zehn weiteren jungen Menschen im neu gegründeten Jugend- und Kulturrat in der Kommune Tondern. Für den Schüler der 3G am Tønder Gymnasium bestand kein Zweifel, dass er mitmachen wollte, als er von dem neuen Gremium hörte.
Das demokratische Gespräch
„Uns geht es darum, die Haltungen aller Jugendlichen mit ins demokratische Gespräch zu nehmen“, formuliert Lasse es. Sein politisches Interesse wurde als Teenager geweckt. Nun ist er zweiter Vorsitzender und Johanne Wind Nielsen Vorsitzende von Tønder Unge- og Kulturråd.
Beim öffentlichen Nahverkehr hapert es
„Wir haben bereits Unterausschüsse gebildet. Ein Thema sind die Busabfahrtszeiten, die nicht mit den Unterrichtszeiten harmonieren. Wir haben ein Treffen mit Sydtrafik vereinbart“, kündigt Lasse den ersten Schritt in Sachen Transport-Problematik an.
Er spricht von Klimafragen und einer Zusammenarbeit mit dem Tønder Festival. „Wir setzen auch auf generelle Kulturevents, um Tondern für Jugendliche attraktiv zu machen“, sagt er.
Sprache ist Lasse wichtig
Lasse ist zweisprachig aufgewachsen, und das will er auch in seine Tätigkeit einbringen. „Ich bin halber Deutscher. Wir haben auch viele deutsche Schülerinnen und Schüler in Tondern. Ich will auch für sie ein Ansprechpartner sein. In der Sprache liegt viel Geborgenheit, und da möchte ich mich gerne einbringen“, so Lasse.
Er erzählt, dass er im Alter von etwa vier Jahren aus Wolfsburg nach Tondern kam. „Es war naheliegend, dass ich den deutschen Kindergarten und die Ludwig-Andresen-Schule besuchte. Das war super.“
Eine neue Anlaufstelle beim Pflegeheim
Freude löst unter den jungen Menschen auch das Geschenk von Realdania aus. Der Verein feiert seinen 25. Geburtstag, indem er landesweit 150 Treffpunkte verschenkt.
In Tondern landet der Wintergarten aus Holz bei Leos Pflegecenter. „Das ist eine tolle Möglichkeit, wo sich alle jungen Menschen treffen können. Das gab es bisher nicht. Wir haben uns dann meistens in den Parks getroffen“, sagt Lasse.
Der Standort beim Pflegeheim liege sehr zentral in Nähe der Bushaltestation, des Gymnasiums, Campus Tønder sowie des Bahnsteigs. „Dann ergibt es sich vielleicht auch, dass wir Kontakte zu der älteren Generation im Pflegeheim knüpfen.“
Vorstellungsrunde im Stadtrat
Als der Jugend- und Kulturrat unlängst dem Kommunalrat Hallo sagte, war es nicht Lasses erster Besuch im Stadtratssaal. Seit etwa zwei Jahren verfolgt er regelmäßig gemeinsam mit seiner Mutter die Sitzungen des Kommunalparlaments und hat einen Einblick in das kommunale System.
Er gehört der Jugendorganisation der Sozialistischen Volkspartei (SF) an. Er hat einen Freizeitjob, interessiert sich für Astronomie und spielt Fußball. „Und am Wochenende schaue ich mir die Spiele von Wolfsburg an“, sagt er lächelnd.
Mit Blick auf die Arbeit im Jugend- und Kulturrat meint Lasse: „Ich möchte generell gewährleisten, dass die Jugendlichen gehört werden. Wir wollen versuchen, bezüglich ihrer Wünsche stets auf dem Laufenden zu sein“, erklärt der zweite Vorsitzende.