Kunst

Ukraine-Krieg: Schmuckausstellung in Tondern abgesagt

Ukraine-Krieg: Schmuckausstellung in Tondern abgesagt

Ukraine-Krieg: Schmuckausstellung in Tondern abgesagt

Tondern/Tønder
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Jim Lyngvild mit einer Schmuckkopie Foto: Jim Lyngvild

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Im Juni hätten im alten Flughangar unter anderem reproduzierter Schmuck der ermordeten Zarenfamilie präsentiert werden sollen. Doch die Veranstalter wollen keine Verbindung zu den russischen Gräueltaten.

Im Juni hätte es im alten Flughangar bei Tondern funkeln und blitzen sollen. Am 15. Juni war die besondere Ausstellung „Blod & Diamanter“ geplant, bei der Schmuck aus Königshäusern, unter anderem auch der 1918 ermordeten russischen Zarenfamilie, präsentiert werden sollen.

In Tondern sollte nicht die echte Ware, sondern Reproduktionen zu sehen sein. Aufgrund des Ukraine-Kriegs ist die Ausstellung jetzt abgesagt worden, denn frühere russische Gräueltaten sollen auf dem Hintergrund der jetzigen Geschehnisse in der Ukraine damit nicht verquickt werden.

Trine Jepsen und ein reproduziertes Diadem Foto: Jim Lyngvild

Hinter der Ausstellung, die nun abgesagt wurde, stehen der Künstler Jim Lyngvild und die Eventmanagerin Trine Jepsen, frühere Direktorin von Schackenborg.

Sie bedauern die Absage. Die aktuelle Situation lasse es aber nicht anders zu.

Die Ausstellung nehme ihren Ausgangspunkt in einem anderen gewaltsamen Vorgang in der russischen Geschichte. Dies könne in Anbetracht der aktuellen Kriegshandlungen als unpassend aufgefasst werden, erklärt Kim Lyngvild.

Romanovas versteckten Schmuck

Den Schmuck, Diamanten und andere Kostbarkeiten der Romanows hatte die Zarenfamilie ­ Zar Nikolaus II. und seine Frau und ihre vier Töchter bei ihrer Festnahme in ihren Kleidern vernäht und versteckt. Sie wurden am 17. Juli 1918 erschossen. Ihr Schmuck wurde in alle Winde verstreut.

„Dieses Drama halten wir zum jetzigen Zeitpunkt für unpassend. Unsere Partner, darunter die Kommune Tondern, haben Verständnis für unsere Entscheidung. Schon jetzt wird darüber gesprochen, die Ausstellung zu einem späteren Zeitpunkt durchzuführen. Die bereits Tickets werden zurückerstattet“, heißt es in einer Mitteilung der Veranstalter.

Replika in Vordingborg

Den Schmuck kann man dennoch in Dänemark bewundern und zwar im Burgzentrum in Vordingborg, wo er nicht mit der russischen Geschichte und kriegerischen Handlungen im Zusammenhang steht.

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