Neubau
Vorfreude auf die neue Schule
Vorfreude auf die neue Schule
Vorfreude auf die neue Schule
Das Bauvorhaben in Scherrebek ist nach einem strapaziösen Weg kurz vor der Ziellinie. Auf die 540 Mädchen und Jungen warten attraktive Räume. Ein Blick hinter die Neubau-Kulissen.
Der Feinschliff steht derzeit in der neuen kommunalen Schule in Scherrebek kombiniert mit dem Umzug auf dem „Stundenplan“.
Der „Nordschleswiger“ warf einen Blick hinter die Neubau-Kulissen, während dort geputzt und letzte Malerarbeiten durchgeführt werden.
Direkt ins Watt
Wer durch den Haupteingang hereinspaziert, der landet sogleich im großen, offenen Bereich „Watt“ (Vaden).
Gibt es vielleicht gerade in der benachbarten Küche Kochunterricht. So wird man im „Watt“ an Tischen an der Wand entlang auf Schüler und Schülerinnen treffen, die dort die von ihnen gekochte Mahlzeit einnehmen, wie Schulleiter Klaus Fog beim Rundgang berichtet.
Auf das offene gestaltete „Watt“ kommt als Mehrzweckraum mehrere Rollen zu. Unter anderem als Aula und es gibt dort auch Platz für eine Bühne.
Die etwa 540 Mädchen und Jungen werden jedoch nicht den Haupteingang nutzen, sondern haben andere Eingänge.
Als Erstes werden sie morgens beim Betreten der Unterrichtsstätte Kurs auf ihre Schließfächer nehmen, in denen Jacken und Schuhwerk die Unterrichtszeit verbringen werden.
Der Umzug läuft
Der Umzug aus dem bestehenden Domizil an der Skolegade in Scherrebek zum neuen Standort südwestlich des Freizeitcenters am Skoletoften ist angerollt.
„Die Bibliothek ist umgezogen“, berichtet Fog, während es an den noch nicht ausgepackten Bücherkisten und leeren Bücherregalen vorbeigeht, die sich durch die Gänge schnörkeln.
Fog benötigt kein GPS, um sich in dem Gebäude zurechtzufinden, das wie ein H geformt ist. „Nein, ich bin sehr oft hier gewesen“, sagt er mit einem Lachen.
Während der jüngsten Zeit hat er auch die meisten der 85 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen durch den Neubau geführt. „Sie finden auch, dass es schön wird und freuen sich darauf“, so Fog.
Der Prozess mag vielleicht nicht so schön gewesen sein, das Ergebnis wird es aber ganz sicher.
Klaus Fog, Schulleiter
„Der Prozess mag vielleicht nicht so schön gewesen sein, das Ergebnis wird es aber ganz sicher“, so Fog in Gedanken an den steinigen Weg, der im Zuge der Bauarbeiten beschritten werden musste.
Es kam wiederholt zu Verteuerungen und Verzögerungen. Die Kommune hat sich vor einigen Monaten von dem zuständigen Architektenbüro getrennt.
„Ganz klar, wir können es kaum abwarten“, meint Fog zur Frage, ob die Mitarbeiter bereits mit den Hufen scharren, um in den tollen, neuen Räumen loszulegen.
Ab Woche 8 erfolgt der Unterricht am neuen Standort.
Wenn die Schüler der Klassenstufen 0 bis 4 am kommenden Montag aus dem Homeschooling zurückkehren, erfolgt dies noch an der bisherigen Adresse. Nach den Winterferien wird dann das neue Reich erobert.
Neubau mit Anziehungskraft
„Es ist superspannend, daran mitzuwirken. Die Tatsache, dass eine neue Schule gebaut werden sollte, war mit ausschlaggebend für meine Bewerbung“, erläutert Klaus Fog, der seit Januar 2017 an der Spitze von „Skærbæk Distriktsskole“ steht.
Es ist bereits das zweite Mal in seiner Karriere, dass er an einem Bauvorhaben mitwirkt, da dies auch bei seiner damaligen Stelle in Varde der Fall gewesen sei.
„Typisch kommt so etwas nur einmal vor“, so der 44-Jährige, während er den blauen Fußboden und damit die Unterstufe betritt.
Dort können die jüngsten Kinder während der kurzen Einführung in die jeweilige Unterrichtsstunde auf Stufen vor dem Smartboard Platz nehmen.
Danach gibt es verschiedene Plätze für die Gruppenarbeit. „Die Kinder haben nicht unbedingt immer denselben Platz. Es sei denn, es ist für sie wichtig“, so der Schulleiter.
Sollte es jemand geben, der lieber hingeschlängelt lernen möchte, so ist das auch möglich.
In der Mittelstufe ist der Fußboden grün. „Einigen Kollegen ist es vielleicht einen Zacken zu grün. In Varde war das Grün aber noch krasser“, so Fog.
„Es ist ja ein Gebäude für Kinder, da darf es gerne Farben geben“, sagt der Chef.
Die Wände indes sind weiß und karg. Das soll sich jedoch im Rahmen eines Kunstprojekts mit dem Künstler Cai-Ulrich von Platten, mit dem die Schule bereits früher zusammengearbeitet hat, ändern. „Er will auch Werke aus der alten Einrichtung hier integrieren.“
„Das beste Bild an der Wand gibt es hier“, sagt Fog und betritt den Raum, wo das Fenster das Panorama der flachen Marschlandschaft mit Blick auf Röm (Rømø) freigibt.
Einen besonderen Ausblick wird es auch vom Aussichtsturm geben, der noch nicht komplett fertig ist.
„Das ist spitze, dass der Aussichtsturm nicht gestrichen wurde. Wir könnten ja leicht Schule ohne den Turm machen“, freut sich der Schulleiter, dass an dieser Besonderheit festgehalten wurde.
Als seinerzeit verschiedenen Architekten der geplante Standort auf einem Feld präsentiert wurde, habe man sie mit einem Kran hochgefahren, um ihnen einen Eindruck von der Landschaft zu vermitteln, so Fog.
Froh ist er auch, dass die Sonderabteilung „Cassiopeia“ für Kinder mit Autismus im Neubau ihren Platz hat.
Eine Abteilung, wo Ruhe wichtig ist
„Hier wird die Ruhe gewichtet. Das spiegelt sich auch an dem grauen Fußboden wider“.
Es gibt dort insgesamt Platz für 25 Kinder aus der ganzen Kommune Tondern. Je nach Bedarf können die Sitzplätze für die Kinder, deren Schulzeit sehr individuell ist, als Einzelarbeitsplätze abgeschirmt werden. Zwölf Lehrkräfte sind dort zuständig.
„Es wirkt noch wie eine Wüste, in der verschiedene Sachen nach und nach aufpoppen“, sagt Fog an diesem eiskalten Mittag während des Gangs über das Außengelände.
Der sich im Aufbau befindliche Bereich werde kein traditioneller Schulhof mit viel Asphalt und Beton.
Während die benachbarten Sportanlagen und die Schwimmhalle von „Skærbækcentret“ für Unterrichtszwecke genutzt werden, hat die Schule auch eigene Fußballfelder, damit der Kunstrasen der Sporthalle im Winter nicht zu hart belastet wird.
Auf politischer Ebene wurde der Ball für den Schulneubau im September 2016 angestoßen. Damals noch in der Größenordnung von 90 Millionen Kronen.
Etwa viereinhalb Jahre später ist der Ball dann zum Kostenpunkt von 107 Millionen Kronen an der Ziellinie.
Während Kinderstimmen in (hoffentlich) absehbarer Zeit die neue Bildungsstätte in Besitz nehmen werden, ist die Zukunft für den Altbau noch nicht komplett entschieden.