Der Vorsitzende des Technischen Ausschusses, Poul Erik Kjær (Venstre), machte im vergangenen Jahr keinen Hehl daraus, dass seinem Ausschuss damals 4 Millionen Kronen für Fahrradwege im Haushalt gestrichen wurden. Seinen Unmut brachte er sichtlich erregt bei einer Stadtratssitzung zum Ausdruck.

Doch bald stehen die Haushaltsberatungen für das Jahr 2024 bevor. Da wird Kjær darauf pochen, dass dieses Geld zurück an den Ausschuss fließt.

Nur Geld für drei Kilometer Fahrradweg

Dem Ausschuss würden sonst auch 2024 nur 6 Millionen Kronen für diese Zwecke zur Verfügung stehen. Das reicht nur für eine Fahrradwegstrecke von drei Kilometern ohne Fremdfinanzierung.

Erschwert wird der Bau von neuen sicheren Verkehrswegen für Radfahrende dadurch, dass die Kommune Tondern im Rennen um staatliche Gelder leer ausgegangen ist.

Kein Geld für Fahrradwege am Dravedvej und Hydrovej

Dabei hatte sich die Kommune mit drei Projekten beworben. Zwischen Lügumkloster (Løgumkloster) und dem Drawitter Wald sollte am Dravedvej ein 3,6 Kilometer langer Fahrradweg gebaut werden. Auch die gewünschte Radstrecke entlang des Hydrovejs im nördlichen Gewerbegebiet in Tondern muss warten. Im dritten Versuch sollte erneut Geld für einen Fahrradweg für Wiesby (Visby) vom Bahnhof bis zur Ortseinfahrt entlang des Høybergvejs eingeworben werden. Doch auch für diesen Vorschlag gibt es keine staatlichen Mittel.

In Wiesby kann man sich dennoch freuen. Aus eigenen Mitteln wird die Kommune diesen Fahrradweg finanzieren. „Ob wir für das Projekt Geld aus dem Topf für die 2024 geplanten neuen Projekte nehmen müssen, bleibt dahingestellt. Da baue ich ganz auf die Haushaltsgespräche“, so Kjær.

Das Wiesbyer Projekt würde laut einem Kostenvoranschlag ungefähr 3,6 Millionen Kronen kosten. „Trotzdem wird dieser Fahrradweg gebaut, auch falls wir die Mittel für 2024 anzapfen müssen. In diesem Jahr sind nur noch 2,29 Millionen Kronen übrig“, erklärt Poul Erik Kjær.

Im vergangenen Jahr konnte sich die Kommune Tondern über eine Zuwendung aus dem staatlichen Topf freuen. Dabei ging es unter anderem um eine Fortsetzung des Fahrradwegs zwischen Tondern und Osterhoist (Øster Højst) auf der Strecke zwischen Emmerschede (Emmerske) und Sollwig (Solvig). 4 Millionen Kronen steuerte der Staat für die 3,2 Kilometer lange Fahrradstrecke bei.

Planung ins Stocken geraten

Doch die Planung ist ins Stocken geraten. Der Grund ist der nahe am Åbenråvej gelegene Schutzwall des ehemaligen Sollwiger Adelssitzes, der unter Denkmalschutz steht. Das mittelalterliche Anwesen gehörte seit 1884 zu den Besitztümern des Schackenburger Schlosses.

Die geplante Streckenführung liegt zu dicht am besagten Burggraben. Daher stehen weitere Verhandlungen mit der Schloss- und Kulturbehörde an. Die Kommune hofft auf eine Ausnahmeregelung. Daher wird das Projekt aller Voraussicht nach erst Mitte Oktober zur Ausschreibung kommen, sodass die Arbeiten erst Anfang Dezember starten können.