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Widerstand gegen Schießbahn-Pläne: „Ich fiel fast vom Stuhl“

Widerstand gegen Schießbahn-Pläne: „Ich fiel fast vom Stuhl“

Widerstand gegen Schießbahn-Pläne: „Ich fiel fast vom Stuhl“

Seth/Sæd
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Ein aktiver Bürgerverein hat in den vergangenen Jahren viel in Seth bewegt (Archivfoto). Foto: Monika Thomsen

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Claus Hansen ahnte nichts vom Umfang des Projekts. Er und drei weitere Sether fordern zum Protest auf, 600 Meter lange Schießanlagen bei den Windrädern am Vindtvedkanal zu bauen.

„Ich dachte, es handelt sich um einige Privatleute, die eine kleine Schießbahn bei den Sether Windrädern am Vindtvedkanal einrichten wollen. Als ich dann aber den Artikel im „Nordschleswiger“ über das tatsächliche Ausmaß der Pläne las, fiel ich fast vom Stuhl“, erklärt Immobilienmakler Claus Hansen aus Seth (Sæd).

Er hatte aufgrund der Herbstferien keine Möglichkeit gehabt, an der Informationsveranstaltung teilzunehmen, bei der die Pläne präsentiert wurden. Etwas unglücklich sei der Termin für das erste Bürgertreffen gewählt, da er mitten in den Herbstferien lag, so Hansen. Er habe sich am Wochenende eingehend mit der Thematik befasst. „Wenn ich Leute angesprochen habe, sagten sie alle, dass sie eine mögliche Unterschriftensammlung unterstützen würden. Wir müssen unsere Kritik öffentlich zu erkennen geben“.

Claus Haagensen, Frank Haagensen, Karl Ove Hansen und er hätten daher Stellung in einem gemeinsamen Leserbrief bezogen.

Er habe auch schon Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) und Kommunaldirektor Lars Møldrup geschrieben. „Wir erwarten, dass zeitnah zu einem Bürgertreffen eingeladen und vermutlich auch eine Unterschriftensammlung durchgeführt wird.“

 

Ich weiß nicht, warum Seth der Müllplatz für Windräder, Strommasten und jetzt für eine Schießbahn sein soll.

Claus Hansen

Der primäre Grund, das Projekt abzulehnen, sei die befürchtete Lärmbelästigung. „Da helfen auch keine acht Meter hohen Schutzwälle. Ich war kürzlich in Lüneburg, wo ich mit meinen Geschäftspartnern in einem Gasthaus einkehrte, das in der Nähe einer Schießbahn liegt. Wir haben deutlich das Knallen hören können. Nach Seth sollen zum Teil auch professionelle Schützinnen und Schützen kommen, die vielleicht auch mit Großkaliber schießen. Das werden wir in Seth hören können“, befürchtet Claus Hansen.

Gefährliche Spirale

„Wir geraten damit in eine gefährliche Spirale hinein. Unsere Häuser werden weniger wert, und keiner will mehr in den Ort ziehen. Das ist doch vollkommen verrückt“, glaubt Hansen.

Er und seine drei Mitunterschreiber schlagen vor, dass derartige Pläne eher auf stillgelegte Schießplätze des Militärs gehören. In die Einöde und nicht in der Nähe eines Dorfs oder Stadt. Einer liege bereits in der Nähe zwischen Leck (Læk) und Süderlügum (Sønder Løgum).

Steigender Verkehr

Ein zweiter Grund, das Projekt abzulehnen, sei der steigende Verkehr durch den Ort.

„Ich weiß nicht, warum Seth der Müllplatz für Windräder, Strommasten und jetzt für eine Schießbahn sein soll.“

Am vergangenen Freitag hatte die Vorsitzende des örtlichen Bürgervereins, Hanne Frisk Hansen, auf Anfrage unterstrichen, dass sich der Vorstand in Bezug auf die Pläne neutral verhalten wolle.

Der Projektmacher, Dennis Andersen aus Leck, hatte beim Bürgertreffen zu erkennen gegeben, dass er bei einem zu großen Widerstand der Lokalen einen anderen Standort suchen würde. Er meinte aber auch, dass man sich den Entwicklungsmöglichkeiten nicht verschließen dürfe, sonst würden die Bürgerinnen und Bürger ganz allein im Ort zurückbleiben.

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