Wort zum Sonntag

„Menschen brauchen Pausen“

Menschen brauchen Pausen

Menschen brauchen Pausen

Carsten Pfeiffer
Carsten Pfeiffer
Buhrkall/Burkal
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Gott will, dass wir fleißig sind. Warum es aber dennoch wichtig ist, nicht nur zu arbeiten, sondern sich auch Ruhe zu gönnen, schreibt Pastor Carsten Pfeiffer, Buhrkall, in seinem Wort zum Sonntag, 16. Juli 2023.

Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte. Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die Gott geschaffen und gemacht hatte.

Fragt Gott eigentlich nach unseren Pausen? Schließlich will er ja, dass wir fleißig sind. Aber er will nicht, dass wir pausenlos, besinnungslos tätig sind. Das will Gott zunächst darum nicht, weil das kein Mensch auf die Dauer aushält. Viele Krankheiten und frühe Todesfälle beweisen das. Menschen brauchen Pausen, um gesund und belastbar zu bleiben, um sich wohlzufühlen.

Wir haben dafür zu sorgen, dass andere und wir genügend kurze Pausen machen, weil jeder Tag Höhepunkte und Tiefpunkte menschlicher Leistungsfähigkeit kennt, die man auf Dauer nicht ungestraft vernachlässigt. Es ist auch wichtig, dass jeder bei der starken Beanspruchung im modernen Arbeitsleben zu genügend langen Pausen kommt, in denen er sich erholen kann und neue Kräfte sammelt. Schließlich sind viele Menschen in ihren Berufen einer stetigen Steigerung der eigenen Produktivität ausgesetzt. Belastungen durch Homeoffice und ständige Erreichbarkeit durch E-Mail und Mobiltelefon kommen hinzu.

Viele haben endlich zu lernen, Arbeit abzugeben, statt sich überall für unentbehrlich zu halten. Wer zu viele Ämter hat, zeigt damit auch ein ziemliches Maß heimlicher oder offen zur Schau gestellter Menschenverachtung.

Wer pausenlos arbeitet und völlig aufgeht in seiner Arbeit, entzieht sich seinen Nächsten, also seiner Familie, seinen Freunden, Menschen in seinem Nahbereich, die ihn brauchen. Vor allem aber hat er keine Zeit mehr zur eigenen Besinnung, zum Nachdenken über den Sinn seiner Arbeit, die Ziele, die er erreichen möchte und deren Erreichung ihn stolz und glücklich machen. Die Erfüllung durch die Arbeit geht verloren, es bleiben Leere und Entfremdung. Schließlich bleibt auch keine Zeit mehr für Gott. Wer vor Gott nicht Pause machen kann und nie fragt: „Herr, was willst Du von mir?“, der wird zu der Ruhe nicht kommen, mit der Gott seine Schöpfung am siebten Tag gesegnet hat.

Einen gesegneten Sonntag und eine erholsame Pause wünsche ich Ihnen.

Carsten Pfeiffer

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