Marion Petersen

2019: Ein Jahr der kulturellen Highlights

2019: Ein Jahr der kulturellen Highlights

2019: Ein Jahr der kulturellen Highlights

Katja Elsberger
Apenrade/Aabenraa
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Das Kindergartenfest auf dem Knivsberg war für die Kinder ein Highlight. Foto: Karin Riggelsen

Wir haben bei Marion Petersen, Lehrerin und Kulturausschussvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger, BDN, nachgefragt, was für den BDN die Kulturhighlights 2019 waren, welche persönlichen Highlights sie erlebt hat und worauf sie sich im kommenden Jahr freut.

Der Museumsbau, die Kindergartentage auf dem Knivsberg und die Folk-Balitca-Konzerte: Unzählige kulturelle Höhepunkte haben in diesem Jahr das Leben in Nordschleswig bereichert. „Der Nordschleswiger“ hat bei Marion Petersen, Realschullehrerin und Kulturausschussvorsitzende des Bund Deutscher Nordschleswiger, der Dachorganisation der deutschen Minderheit in Nordschleswig, darüber gesprochen, was für den BDN die kulturellen Höhepunkte in diesem Jahr waren, welche persönlichen Highlights sie 2019 erlebt hat und auf welche Ereignisse sie im kommenden Jahr erwartungsvoll entgegenblickt. 

„Jede Veranstaltung vor Ort ist wichtig und eine Bereicherung“, betont Marion Petersen. Die Vorbereitungen für die Projekte im kommenden Jahr seien schon in vollem Gange. „Etwa ein Jahr vorher wird mit den Planungen begonnen“, erklärt die Kulturausschussvorsitzende.

 

Konzerte, Theater und Feste: Die kulturellen Höhepunkte des BDN

Besondere Highlights waren für Petersen die Konzerte der Musikvereinigung Nordschleswig mit dem Mendelssohn-Werk „Elias“ und das Krimidinner von TheaterDrang auf dem Knivsberg Anfang März. Bei einem Vier-Gänge-Menü konnten die Zuschauer mitraten, wer der Mörder ist. 

 

Theaterdrang 2019: Jan W. Schmidt, Hannah Dobiaschowski, Lisa Thietje, Marion Petersen, Helmuth Petersen, Felix Neubert, Mareike Bleier, Anne Steinfurth und Silke Baudendistel Foto: Friedrich Hartung

„Ein weiterer Höhepunkt waren die Kindergartentage auf dem Knivsberg. Bei diesen haben sich insgesamt 19 deutsche Kindergärten aus Nordschleswig mit 320 Jungen und Mädchen musikalisch, künstlerisch und kulturell ausprobiert“, so Petersen.

Das Motto der Veranstaltung: Laila Schwein schreit nein! Dabei handelt es sich um ein Kinderbuch von Isabel Abedi (Autorin) und Julia Kaergel (Illustratorin), in dem es darum geht, dass „Nein sagen“ in Ordnung ist. Dass schlechte Laune nicht versteckt werden muss. Und dass jeder nur bei dem mitmachen soll, was er auch wirklich möchte.

 

Die Kinder hatten viel Spaß beim Fest auf dem Knivsberg. Foto: Karin Riggelsen

Neben dem deutsch-dänischen Schulkonzert in Tondern mit 550 mitwirkenden Schülerinnen und Schülern war ein weiteres Highlight für Marion Petersen das Projekt „Theater im Kindergarten“ im Herbst. 

Die Theatergruppe „Hasenglückkonter“ hat die 19 Kindergärten des Deutschen Schul- und Sprachvereins in Nordschleswig besucht. „Bei diesem Projekt wurde den Kleinen aller 19 Institutionen die deutsche Sprache spielerisch mithilfe der Katze Bartputzer nähergebracht“, so Petersen.

Soraya Abtahi in Gestalt der Katze Bartputzer und Yannick Hehlgans im Deutschen Kindergarten Hadersleben Foto: Karin Friedrichsen

Nicht nur in kultureller Hinsicht, sondern auch für die deutsche Minderheit insgesamt sei der Museumsbau in Sonderburg ein Highlight, so Petersen.

„Da ich Lehrerin an der deutschen Schule in Sonderburg bin, die in direkter Nachbarschaft zum Museum liegt, kann ich dem Museum beim Wachsen täglich zusehen“, erzählt die Kulturausschussvorsitzende.

Das neue Deutsche Museum Nordschleswig soll im Juli 2020 eingeweiht werden. 

So ungefähr wird das umgebaute Deutsche Museum in Sonderburg aussehen. Foto: BDN

Ebenfalls darf man die Folk-Baltica-Konzerte, an denen der BDN beteiligt war, nicht vergessen“, so Petersen. 

Sarah Lesch spielte im Haus Nordschleswig ihr erstes Solokonzert in Dänemark. Kulturelle Höhepunkte waren auch die beiden Folk-Baltica-Schulkonzerte in Husum und Apenrade mit Keike Faltings und der Gruppe Fiolministeriet. 

Die Kinder haben begeistert mitgesungen. Foto: Karin Riggelsen

„Gänsehautfeeling pur“: Die persönlichen Highlights von Marion Petersen

Das Jahr Marion Petersens war von einigen musikalischen Highlights geprägt. 

„Sehr berührt“ war sie beim Konzert von „Vocal Line“, ein A-cappella-Chor aus Aarhus, das im großen Saal der Elbphilharmonie in Hamburg stattgefunden hat. „Der Chor verteilte sich bei Viva la Vida von Coldplay im Publikum, und die 2.100 Zuhörer durften beim Refrain mitsingen, was Gänsehautfeeling pur auslöste.“

 

Gerne denkt Petersen auch an das Bon-Jovi-Konzert in Sonderburg zurück.

„Dass eine Stadt wie Sonderburg es schafft, ein Konzert dieser Größe mit fast so vielen Zuhörern wie Einwohnern durchzuführen, finde ich bemerkenswert. Ja okay, Jon-Bon-Jovi war stimmlich etwas angeschlagen. Wir werden ja alle nicht jünger, und die Stimmbänder sind nun mal ein Muskel, aber das tat dem ganzen Erlebnis keinen Abbruch – und wann kann man schon mal zu einem Konzert dieser Größe mit dem Fahrrad fahren“, schmunzelt Petersen.

 

Bon Jovi hat Sonderburg gerockt. Foto: Friedrich Hartung

Ein weiteres Erlebnis des Jahres 2019 war das Konzert der Musikvereinigung Nordschleswig in Lügumkloster mit „Elias“.

Für Petersen, die eine langjährige Chorsängerin ist, gehört das Mendelssohn-Werk zu den Lieblingsstücken: „Deshalb höre und sehe ich Elias immer wieder gerne.“

 

Die Musikvereinigung – hier beim Üben – führte „Elias“ von Mendelssohn auf. Foto: Friedrich Hartung

Außerdem erinnert sich Petersen auch gern an das  Folk-Baltica-Eröffnungskonzert im Alsion in Sonderburg zurück.

„Ich bin immer wieder begeistert, mit wie viel Freude junge Menschen Musik machen. Und als Musiklehrerin bin ich auch ein wenig stolz, weil drei meiner ehemaligen Schülerinnen im Folk-Baltica-Ensemble mitspielen“, so die Realschullehrerin.

Vorfreude aufs kommende Jahr

Die Vorbereitungen  für die Projekte im kommenden Jubiläumsjahr (100 Jahre Genforeningen – die Vereinigung Nordschleswigs mit Dänemark) und somit 100 Jahre deutsche Minderheit in Nordschleswig, laufen auf Hochtouren. 

„2019 wurden viele Projekte vorbereitet, die 2020 stattfinden werden – die Projekte haben eigentlich immer ein Jahr Vorlaufzeit“, so Petersen. Auf einige Events im Jubiläumsjahr 2020 freut sich die Nordschleswigerin besonders.

Eines ihrer persönlichen Highlights ist die Austragung von „Liet international” in Apenrade. „Ich freue mich, dass es dem BDN gelungen ist, das Songfestival der Regional- und Minderheitensprachen nach Nordschleswig zu holen.“

Ein weiterer Grund zur Freude für Petersen: „Nach langem Wunsch ist es gelungen, in Zusammenarbeit mit dem Schleswig-Holstein Musik Festival ein Musikfestival auf dem Lande – bei uns auf dem Knivsberg zu veranstalten. Wir wollen möglichst viele musik- und kulturbegeisterte Nordschleswiger mit diesem Konzept ansprechen und dazu bewegen, den Berg an diesem Tag zu besuchen.“

Voller Vorfreude blickt die Realschullehrerin auch den Theaterstücken „Amphibien“ des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig und „TyskLand“ von TheaterDrang entgegen, die sich mit der Geschichte der deutsch-dänischen Grenzregion auseinandersetzen. 

„Persönlich freue ich mich auch auf ein großes Geburtstagsfest mit vielen Freunden anlässlich unserer 50. Geburtstage. Mein Mann Jörn und ich werden im Juli jeweils 50 Jahre alt und werden, dem 2020-Motto entsprechend, einen 100. Geburtstag feiern“, erzählt Marion Petersen. 

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