Musik

Aus dem Unfall von Martin Lutz ist etwas Gutes für Kinder entstanden

Aus dem Unfall von Martin Lutz ist etwas Gutes für Kinder entstanden

Aus dem Unfall von Martin Lutz ist etwas Gutes für Kinder entstanden

Kopenhagen
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Martin Lutz ist mit Leib und Seele Musiker und macht mit seiner Leidenschaft Kindern u. a. den Krankenhausaufenthalt leichter. Foto: Privat

Der Musiker hat in einer schweren Zeit kurze Stücke komponiert. Daraus hat er in Zusammenarbeit mit den „Hospitalsklovne“ eine App für junge Patienten entwickelt.

Der Musiker hat in einer schweren Zeit kurze Stücke komponiert. Daraus hat er in Zusammenarbeit mit den „Hospitalsklovne“ eine App für junge Patienten entwickelt.

Aus einem Unglück noch etwas Gutes machen: Mit diesem Gedanken im Kopf entwickelte Musiker Martin Lutz eine App für Kinder, die im Krankenhaus liegen. Musik spielt dabei eine große Rolle.

„Musik ist etwas sehr Besonderes für Kinder, denn sie lässt zu, dass sich die jungen Menschen darin vertiefen und alles um sich herum vergessen“, erklärt Martin Lutz und fährt fort, „darüber hinaus ermöglicht die App, eine innige Gemeinschaft von Eltern und Kind zu erzeugen, wenn sie sich die kurzen Filme zusammen anschauen.“

Ein Skiunfall zwang den früheren Haderslebener erst auf das Krankenbett und danach in einen langwierigen Heilungsprozess.
Um sich selbst Mut zu machen, komponierte der  begeisterte Musiker  schon im Krankenhaus kurze, meist einfache Stücke, denn durch den Unfall konnte er seinen Arm nicht voll einsetzen und war in seinen Bewegungen dadurch sehr eingeschränkt, wie er jetzt, zwei Jahre später, berichtet.

Eigentlich als Erinnerung für sich gedacht, wollte Martin Lutz die Kompositionen von einem Freund aufnehmen lassen. Doch beim Hören waren sich beide einig, dass „die Stücke etwas haben“, wie beide fanden.
„So kam ein Gedanke zum anderen, denn schon im Krankenhaus habe ich immer spekuliert, was passiert wäre, hätte es mein Kind getroffen und nicht mich“, sagt er. So entstand die Idee, die Musik kranken Kindern zugänglich zu machen. „Und wer kam da besser infrage, als die ,Danske Hospitalsklovne‘ “, erklärt  der Komponist. Er nahm Kontakt auf.
Dort wurde die Idee begeistert aufgenommen. Es wurde Unterstützung zugesagt. Mit Filmproduzentin Maiken Ingvordsen, die er durch sein Musikinteresse kennt und die schon mit anderen Kindermusikprojekten  Erfahrungen gesammelt hat, hatte Michael Lutz eine weitere Partnerin für seine Idee gefunden. Sie stellte die Filme zu den Musikstücken her und programmierte auch gleich noch die App dazu.

Das Ergebnis gibt es kostenlos im App Store für Apple-Geräte. 20 kurze Filme, in denen verschiedene Clowns  mit der von Martin Lutz komponierten Begleitung sorgen für Abwechslung im Krankenhausalltag sorgen – „und auch beim Gebrauch zu Hause“, wie Martin Lutz sagt. Der Direktor der Hospitalsklovne ist froh, dass die Clowns nun auch im Zuhause von Kindern einen Platz finden können, wie es von den Hospitalsklovne heißt.

Finanziert hat Lutz die App  selbst, u. a. aus den Versicherungsansprüchen, die ihm durch seinen Unfall zustanden, wie er berichtet. „Nur die Clowns wurden von der Hauptorganisation der Hospitalklovns gestellt“, sagt der Gymnasiumslehrer aus Kopenhagen.

Mit den eigenen Kindern hat Martin Lutz das Ergebnis zuerst ausprobiert – und dabei gleich die Altersgruppe festgelegt, für die die App eingesetzt werden kann, nämlich von drei bis etwa acht Jahren.
Für die Zukunft plant der 42-Jährige, die App weiterzuentwickeln, sodass sie auch von älteren Kindern und vielleicht sogar von Jugendlichen benutzt wird. Außerdem sollen andere Clowns aus anderen Krankenhäusern zum Einsatz kommen, „sodass die jungen Patienten ,ihren‘ Clown sehen können“, stellt sich Lutz das neue Projekt vor.

 

 

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