In vielen Ländern Europas gibt es bereits zweisprachige Ortsschilder.
Foto: Collage/Marc Janku
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Dänemark ist eines der letzten europäischen Länder mit Minderheiten, in denen die Minderheitensprache nicht auf Ortsschildern sichtbar ist. Zwar ist die Lage in anderen Regionen nicht einfacher, doch vielerorts ist sichtbar, dass es andere Volksgruppen gibt. Eine Auswahl.
Die Debatte über mehrsprachige Ortsschilder in Dänemark läuft in regelmäßigen Abständen wieder heiß – zuletzt als die Gemeinde Harrislee (Harreslev) südlich der Grenze zweisprachige Schilder aufstellte. Die deutsche Minderheit in Nordschleswig will sie auch, einige Politikerinnen und Politiker wollen sie – und Dänemark hat schon vor Jahren einen internationalen Vertrag ratifiziert, der das Land dazu verpflichtet, sie einzuführen. Bis heute ist nur wenig Bewegung in die Sache gekommen. Anders sieht es in einigen Regionen in Europa aus, wo zwei- oder mehrsprachige Ortstafeln zum gewohnten Bild gehören. Eine Bildergalerie.
In Deutschland gibt es gleich vier nationale Minderheiten. Neben der dänischen Minderheit in Südschleswig, gibt es die friesische Volksgruppe, die deutschen Sinti und Roma sowie das sorbische Volk. Das zeigt sich auch auf Ortsschildern.
Deutsch und Friesisch finden sich auf diesem Wegweiser bei Bredstedt (Braist).
Foto: Screenshot/Google Street View
Auch in Ostfriesland findet sich ein Hinweis auf die dort lebende nationale Minderheit.
Foto: Screenshot/Google Street View
Neben der deutschen Bezeichnung findet sich in Harrislee auch der dänische Ortsname auf dem Schild.
Foto: Gerrit Hencke
Im sächsischen Bautzen findet sich auch der sorbische Ortsname auf dem Straßenschild.
Foto: Screenshot/Google Streetview
Finnland und Norwegen
Ein Hinweisschild in Lappland: Die Ortsnamen sind sowohl in finnischer als auch in samischer Sprache zu lesen.
Foto: Screenshot/Google Streetview
Lakselv in Norwegen begrüßt seine Gäste nicht nur in der Landessprache, sondern auch in den Regionalsprachen Nordsamisch und Kvenisch.
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Italien
St. Ulrich in Gröden gehört mit St. Christina und Wolkenstein zu drei Gemeinden, in denen neben Italienisch und Deutsch auch Ladinisch Amtssprache ist.
Sankt Ulrich in Südtirol – auch der ladinische und italienische Ortsname finden sich auf dem Ortsschild.
Foto: Screenshot/Google Street View
In Südtirol sind nicht nur zweisprachige Ortsschilder möglich – auch dreisprachige Ortsschilder gehören zum Alltag.
Foto: Hatto Schmidt/Dolomiten
Aosta, im italienischen Grenzgebiet zu Frankreich und der Schweiz, führt auf dem Ortsschild auch die frankoprovenzalische Bezeichnung.
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Die italienische Gemeinde Luserna in der Region Trentino-Südtirol ist eine der am besten erhaltenen deutschen Sprachinseln der Zimbern in Oberitalien. Hier sprechen 90 Prozent Zimbrisch. So findet sich der zimbrische Ortsname Lusérn am Eingang des Dorfes.
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Slowenien
Dragonja in Slowenien. Auf dem Wegweiser ist auch die italienische Bezeichnung Dragogna zu finden.
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Polen
Dass es eine deutsche Minderheit in Polen gibt, ist in einigen Orten auf den Schildern zu sehen.
Die deutsche Minderheit in Polen ist in Oberschlesien nur stellenweise sichtbar – wie etwa hier auf dem Ortsschild von Tarnów Opolski.
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Österreich
Im österreichischen Kärnten lebt eine slowenische Volksgruppe. Die Minderheit ist auf den Ortsschildern sichtbar.
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Oberwart im österreichischen Burgenland. Hier steht auch die ungarische Bezeichnung des Ortes auf dem Schild. Hier lebt die Minderheit der Burgenlandungarn.
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Ungarn
Ungarndeutsche leben unter anderem im Nordwesten Ungarns in Sopron. Die Stadt heißt auf Deutsch Ödenburg.
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Rumänien
Nadlak ist die slowakische Bezeichnung für den Ort im nördlichen Rumänien an der Grenze zu Ungarn.
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Irland
Am Ortseingang der irischen Stadt Cork findet sich auch die gälische Bezeichnung.
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