Bildung

Deutscher Schul- und Sprachverein: Mehrwert Minderheit

Deutscher Schul- und Sprachverein: Mehrwert Minderheit

Deutscher Schul- und Sprachverein: Mehrwert Minderheit

Sonderburg/Sønderborg
Zuletzt aktualisiert um:
Für die Lehrerin Maria Otzen war es die erste Mitarbeiter-Dienstversammlung. Foto: Helge Möller

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Lehrerinnen und Lehrer der deutschen Schulen in Nordschleswig legten am Donnerstag die Kreide oder den Marker zur Seite und lernten selbst – etwas über die deutsche Minderheit.

Maria Otzen kam im Sommer 2022 an die Deutsche Schule Sonderburg. Für sie war es am Donnerstag die erste Mitarbeiter-Dienstversammlung, die sie besuchte und die an ihrer Schule stattfand – eine Veranstaltung des Deutschen Schul- und Sprachvereins für Nordschleswig (DSSV) für die Lehrerinnen und Lehrer an den deutschen Schulen der Minderheit.

Die junge Lehrerin unterrichtet Dänisch und Gesellschaftskunde, kennt sich nach eigenen Worten schon in der Minderheit aus, konnte am Donnerstag aber auch Neues entdecken. „Das Projekt Grenzgenial ist für mein Fach Gesellschaftskunde interessant“, sagt sie, und auch die Angebote, die „Der Nordschleswiger“ für Lehrerinnen und Lehrer bereithält, fielen ihr ins Auge.

Auf der Messe präsentierten sich die Verbände und Institutionen der Minderheit. Foto: Helge Möller

Viele Angebote

Nur zwei Angebote von vielen, denn alle Verbände beziehungsweise Institutionen der deutschen Minderheit waren vor Ort, beispielsweise der Ruderverband, der Sozialdienst, die Bildungsstätte Knivsberg, die Nordschleswigsche Gemeinde, die Zentralbücherei und und und.

„Die Idee hinter der Veranstaltung ist, dass wir den Mehrwert der Minderheit zeigen wollen, denn wir können den Lehrerinnen und Lehrern viel bieten“, so Käthe Nissen, pädagogisch-administrative Konsulentin beim DSSV, im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“.

Für die Lehrerinnen und Lehrer, deren Teilnahme verpflichtend war, gab es im Rahmen der Mitarbeiter-Dienstversammlung aber nicht nur die Verbände und Institutionen der Minderheit zu entdecken, auf sie wartete ein vielfältiges Programm.

Die Schülerbotschafterinnen und -botschafter stellten ihre Arbeit vor, am Nachmittag war ein Poetryslam geplant und im Deutschen Museum ein Kneipen-Quiz.

Kurzvorträge zu Sprachen

Camilla Hansen vom Institut für Minderheitenpädagogik ging in ihrem Kurzvortrag auf die Frage ein, wann zwei Sprachen eine zu viel sind. Grundsätzlich nie, sagte sie. Allerdings könnten individuelle Lernschwierigkeiten oder auch soziale Herausforderungen das Lernen der Kinder beeinträchtigen – auch das von Sprachen.

Camilla Hansen ging in ihrem Vortrag auf Zweisprachigkeit ein. Foto: Helge Möller

Dies führte auch zur Frage, wann im Unterricht die eine Sprache gesprochen werden muss und wann eine andere hinzukommen darf. Hansen zufolge hängt dies davon ab, welches Ziel der Lehrer oder die Lehrerin gerade verfolgt. Ein Beispiel aus dem Publikum machte dies deutlich. Es ging im Dänischunterricht um die Analyse. Ein zugezogenes Kind musste in seiner eigenen Sprache erst einmal verstehen, was eine Analyse ist und wie sie geschrieben wird. Mit dem Lernfortschritt war die Analyse dann auch später in der dänischen Sprache möglich.

Die Sprachen Deutsch und Dänisch standen dann auch im Vortrag von Eckhard Bodenstein im Vordergrund. Humorvoll stellte er die Tücken der beiden Sprachen dar, direkte Übersetzungen oder Deutungen führen manchmal in die Irre.

Mehr lesen

Leserbeitrag

Winnetou
Dieter Jessen
„Mit dem BDN zu den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg“