Hinter dem Rücken der Hauptperson mittels Facebook haben sich ehemalige Schülerinnen und Schüler von Ellen Blume gefunden und zusammengetan. Sie wollten der früheren Lehrerin ein Ständchen bringen, als sie nach der Überreichung der Bugenhagenmedaille in der Kirche anschließend in der Deutschen Schule Lügumkloster gefeiert wurde.

Die jungen Leute waren während ihrer Schulzeit unter den Fittichen ihres „Blümchens“ (so ihr Spitzname bei der Schülerschaft), als Mitglieder des Flötenkreises und des Posaunenchors. Einige von ihnen hatten seit rund 25 Jahren schon nicht mehr ihr Blasinstrument in den Händen gehalten. Ihr Auftritt zählte zu den Höhepunkten der Feier von Ellen Blume, die sich sichtlich über diese Überraschung freute. 

In Regie von Kirchenvertreterin Elke Hußmann hatten viele fleißige Bäckerinnen zu Hause ihre Backkünste unter Beweis gestellt, so dass die vielen Gäste in einen wahren Torten- und Kuchenrausch begeben konnten.

Eine Gemeinde, zwei, Sprachen, zwei Kulturen

Den Spruch des Tages lieferte der dänische Gemeindepastor von Lügumkloster, Sten Haarløv, der gemeinsam mit seinem Amtskollegen aus Norderlügum (Nørre Løgum), Bent Oluf Damm auch am Festgottesdienst teilnahm, als er Ellen Blume als Grande Dame der Kirche in Lügumkloster bezeichnete. Er dankte für die gute Zusammenarbeit mit der dänischen Kirchengemeinde, die vorbildlich und unkompliziert sei nach dem Motto eine Gemeinde, zwei Sprachen, zwei Kulturen.

Drei Medaillen verdient

Die Vorsitzende der Nordschleswigschen Gemeinde, Mary Tarp, gratulierte und bedankte sich für Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Freundschaft. Persönlich wurde es, als Peter Iver Johannsen als Bruder der Hauptperson über seine im christlichen Glauben fest verankerten Schwester, die Nächstenliebe praktiziere, bescheinigte, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes ein guter Mensch sei. Der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), Hinrich Jürgensen, meinte, dass Ellen Blume eigentlich drei Medaillen verdiene. Auch den Dannebrogsorden und das Bundesverdienstkreuz. Für sie sei die Mitarbeit keine Pflicht, sondern eine Selbstverständlichkeit. Sie würde das Ehrenamt großschreiben.

Im Namen des Gemeinderats, in dem die Nordschleswigsche Gemeinde nicht vertreten ist, dankte auch die Vorsitzende Elsemarie Dam-Jensen für die gute Zusammenarbeit. Die beiden Gemeinden teilten sich ordentlich die schöne Kirche in Lügumkloster. Grüße von der früheren Pastorin in Lügumkloster, Marianne Christiansen, heute Bischöfin in Hadersleben, richtete die ehemalige Kirchengemeinderatsvorsitzende Britta Larsen aus. Ihr persönlich sei Ellen Blume eine große Stütze gewesen, als sie unerwartet Vorsitzende des Kirchengemeinderats wurde. Es sei schön, eine so fantastische Person an ihrer Seite zu haben. Sie sei bei Fragen immer die Anlaufstelle. Grüße wurden auch vom früheren Pastor in Lügumkloster, Gerhard Schmidt ausgerichtet, während sein Nachfolger Wolfgang Kunkel an den Feierlichkeiten teilnahmen.

Die Tochter Kirsten erzählte, dass ihre Mutter Kirche, Schule und Familie unter einen Hut bringen sollte, was nicht immer leicht sei. Auch sie erinnerte sich über die Freude der Beglückten, wenn der Flöten- oder Bläserkreis sie mit einem Ständchen spielten. Die Familie habe sie ganz doll lieb.

Riesengroße Fürsorge

Schulleiterin Connie Meyhoff Thaysen, gleichzeitig auch BDN-Vorsitzende im Bereich Lügumkloster und Osterhoist (Øster Højst)  dankte als Kollegin und Vorgesetzte, als ehemalige Nachbarin und als BDN-Vertreterin. Blumes Fürsorge für ihre Mitmenschen sei riesengroß. Kennengelernt habe sie sie bereits beim Kindergottesdienst. Nicht viele Lehrer würden so viel wie sie in ihrer Freizeit für Schüler machen. Sie sei ein ganz wichtiger Mensch in ihrer bescheidenen Art und stelle sich nie in den Vordergrund.

Zur Abrundung des Nachmittags, der zum frühen Abend wurde, gratulierten die Kirchenvertreter des Pfarrbezirks Lügumkloster (Hoyer) in einem Satz. Stellvertretend für seine Amtskolleginnen Broders Ratenburgs Beitrag: „Mit dir kann man Pferde stehlen, auf dich ist Verlass“.

Gerührt über die schöne Ausrichtung des Gottesdienstes und des Tages meinte die Vielgelobte: „Mir fehlen die Worte. Mir verschlug es schon die Sprache, dass man mich für die Bugenhagenmedaille vorgeschlagen hatte. Ich freue mich aber riesig und bin auch ein bisschen stolz. Ich habe meine Mitarbeit geliebt und werde mich gerne weiter einsetzen, solange ich gesund bleibe“, meinte Ellen Blume gerührt. Als Geschenk überreichte der Pfarrbezirk eine Karikatur, gezeichnet von Stefan Nielsen, früher Rothenkrug (Rødekro).