Leserinnenbeitrag

„Heimatwanderclub: So war die Tour über Loit-Land“

Heimatwanderclub: So war die Tour über Loit-Land

Heimatwanderclub: So war die Tour über Loit-Land

Gudrun Struve
Loit/Løjt
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Der Heimatwanderclub traf sich vor dem alten Backhaus, „Æ Bach Hus“, von Barsmark. Foto: Gudrun Struve

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Die Teilnehmenden des Heimatwanderclubs konnten ihre Tour über Loit-Land bei strahlendem Sonnenschein genießen. Was es zu sehen gab, erzählt Gudrun Struve in ihrem Leserinnenbeitrag.

Das Wetter an unserem Wanderabend am vergangenen Dienstag hätte nicht schöner sein können; die Sonne schien vom wolkenfreien Himmel und es war windstill.

Wir trafen uns an dem alten Backhaus, „Æ Bach Hus“, von Barsmark, wo Peter Petersen und seine Frau Karin uns schon erwarteten, um uns einen Teil der Gegend zu zeigen. Peter und Karin sind gebürtige Loitinger, und kennen sich somit bestens auf der Halbinsel aus.

Foto: Gudrun Struve

An unserem Treffpunkt hat einst ein Hof gestanden, der im Jahr 1914 bis auf die Grundmauern niederbrannte. Übrig blieb nur dieses Backhaus. In deutscher Zeit wurde allgemein ein Gesetz erlassen, welches das Backen unter Reetdächern untersagte. Somit entstanden die ziegelgedeckten Backhäuser. Heute steht dieses schön renovierte Haus an der Barsmark Bygade und kann frei und kostenlos für andere Zwecke genutzt werden, wenn man sich zuvor über eine App anmeldet. Auf dem Dachboden können sechs Personen übernachten. Es gibt ein Badezimmer, einen Aufenthaltsraum mit rustikalen Tischen und Stühlen sowie eine kleine Küche.

Alles macht einen sehr sauberen und gepflegten Eindruck.

Foto: Gudrun Struve

Bauern in dieser Gegend waren stets selbstständig

Nun begaben wir uns auf den Abendrundgang. Peter berichtete von einer „Stigruppe“, die sich vor einigen Jahren zusammengeschlossen und zum Ziel gesetzt hat, alte vergessene Feld- und Wanderwege wieder frei zugänglich zu machen, indem sie Brombeerbüsche und Gestrüpp entfernt. Zu unserer Rechten schauten wir über riesige Kornfelder, wo die Hecken entfernt wurden, um Platz für die landwirtschaftlichen Maschinen zu machen. Demgegenüber waren zu unserer Linken die meisten Felder noch mit Hecken und Knicks eingerahmt. Einige Bewohner Loits setzen sich für den Erhalt der alten Landschaftsform ein.

Peter hatte sehr viele wissenswerte Informationen für uns, sodass wir immer wieder kleine Pausen einlegten. Wir erfuhren, dass die Bauern in dieser Gegend immer selbstständig gewesen sind. Wenn man einst einen Wall mit einem Knick um ein Stück Land angelegt hatte, gehörte einem dieses Gebiet.

Foto: Gudrun Struve

Der Wanderweg führte uns weiter bergauf, bis wir zum „ Blåhoj“ gelangten, den wir im Gänsemarsch bestiegen. Hier erwartete uns eine fantastische Aussicht über Loit-Land und darüber hinaus. In einer Lücke zwischen den Wäldern sahen wir die Apenrader Förde, wo gerade eine Segelregatta stattfand. Man kann von hier aus die Inseln Alsen, Basø und Fynen erkennen, sowie das Haderslebener Näs und den Knivsberg. Der Name „Blåhoj” ist charakteristisch für diesen Berg. Auch an diesem Abend leuchtete die spiegelglatte Ostsee in derselben hellblauen Farbe wie der Himmel.

Mückenstiche als Andenken

Die folgende Gruselgeschichte, die Peter uns erzählte, passte so gar nicht zu dem abendlichen Ambiente. Hier oben wurde angeblich vor langer Zeit ein Pastor geköpft. Seitdem soll er gelegentlich hier des Nachts sein Unwesen treiben und unschuldigen Bürgern einen Schrecken einjagen.

Vom „Blåhoj“ wanderten wir weiter in einem Bogen an den biodynamisch bewirtschafteten Roggenfeldern entlang Richtung Spramshuse. Unterwegs zeigte uns Peter eine Bank mit einem Namensschild am Wegesrand. Diese Bank hatte die „stigruppe“ zu Ehren eines verstorbenen Mitgliedes hier aufgestellt.

Foto: Gudrun Struve

Nach zwei Stunden erreichten wir wieder das alte Backhaus. Bei Kaffee und Kuchen ließen wir diesen schönen Abend ausklingen, bevor wir uns auf den Heimweg machten. Viele von uns nahmen ein Andenken in Form von Mückenstichen mit nach Hause. Es war uns schon beim Wandern aufgefallen, dass die Mücken auf Loit besonders groß und durstig sind.

Nächstes Treffen

Das nächste Wandertreffen findet im Westre Wald bei Süderlügum statt. Treffpunkt am Grenzübergang Seth/Sæd um 18.45 Uhr

Gudrun Struve, Heimatwanderclub

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