Sommer in Nordschleswig

Hitze ist gefährlich: „Auf Nachbarn achten“

Hitze ist gefährlich: „Auf Nachbarn achten“

Hitze ist gefährlich: „Auf Nachbarn achten“

Apenrade/Aarhus
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Foto: David Law/Unsplash

Ungewöhnlich hohe Temperaturen: Fünf bis sechs Personen werden täglich in der Apenrader Notaufnahme deswegen behandelt.

Die Hitze macht älteren Menschen schwer zu schaffen. „Wir behandeln jeden Tag fünf bis sechs Personen, die einen Hitzeschlag haben oder dehydriert sind“, sagt Matthias Giebner, Oberarzt der Notaufnahme im Apenrader Krankenhaus Sygehus Sønderjylland. „Man muss auf sich aufpassen. Unbedingt genug trinken. Und harte Arbeit, beispielsweise im Garten, sollte man über die Mittagsstunden nicht durchführen.“

Auch die Betriebsleiterin des Pflegecenters Lergården in Apenrade, Jeanette Lagoni, ruft dazu auf, auf sich und andere gut achtzugeben. „In den Pflegeheimen selbst hat das geschulte Personal ein Auge darauf und kann sich um die älteren Menschen kümmern und Vorsorge treffen, dass sie in der Hitze gut versorgt sind. Aber all die Senioren, die alleine leben und beispielsweise nur alle 14 Tage Besuch von der Heimhilfe kriegen, sind auf sich alleine gestellt“, so Jeanette Lagoni. „Es ist wichtig, sich um andere zu kümmern. Vielleicht einfach mal bei einem älteren Mitbürger vorbeischauen und ein kaltes Sodawasser mitbringen?“, schlägt sie vor. „Man darf bei der Hitze gerne ein bisschen mehr auf den Nachbarn achten.“

In ganz Dänemark melden die Notaufnahmen überdurchschnittlich viele Senioren, die wegen der Hitze behandelt werden müssen. „Normalerweise geht es bei uns im Sommer eher ruhig zu“, sagt der Oberarzt der Akutabteilung am Unikrankenhaus in Aarhus, Ole Mølgaard. „Aber jetzt gerade haben wir fast so viele Patienten wie normalerweise. Weil die Älteren unter der Hitze leiden.“ Typisch seien Harnwegsinfektionen wegen Austrocknung oder Hitzeschläge, also eine zu hohe Körpertemperatur, da Ältere weniger schwitzen können und sich die Körperwärme schlechter regulieren lässt. Zweieinhalb Liter Flüssigkeit in kleinen Portionen aufgeteilt sollten am Tag getrunken werden, um eine Dehydrierung zu vermeiden, so Mølgaard.

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