Coronavirus

Die Minderheit öffnet sich

Die Minderheit öffnet sich

Die Minderheit öffnet sich

Nordschleswig/Sønderjylland
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Das Haus Nordschleswig kehrt nach neun Wochen Corona-Shutdown im Laufe der Woche wieder zu mehr Normalität zurück. Foto: Karin Riggelsen

Nach mehrwöchigem Homeoffice: Büros im Haus Nordschleswig öffnen am Mittwoch. Die Organisationen der deutschen Minderheit in Nordschleswig kehren zu etwas Normalität zurück.

Die deutsche Minderheit kehrt diese Woche ab Mittwoch langsam zu einem Normalzustand zurück. Das hat die Corona-Taskforce (bestehend aus Geschäftsführern und Leitern der Minderheiten-Organisationen) der Minderheit auf ihrem jüngsten Treffen beschlossen.

Der Beschluss ist gefasst worden, nachdem das Folketing vergangene Woche die Corona-Maßnahmen gelockert hatte. Unter anderem kann der öffentliche Dienst in Nordjütland, Mitteljütland und Süddänemark in Regionen und Kommunen ab Mittwoch wieder aufgenommen werden.

„Wir haben uns bisher mit den öffentlichen Behörden verglichen und uns an die Maßnahmen gehalten. Jetzt, wo die Behörden wieder zur Normalität zurückkehren, ergibt es Sinn, dass auch wir wieder öffnen“, sagt Uwe Jessen, Generalsekretär des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), dem Dachverband der deutschen Minderheit in Dänemark.

Öffnung mit Maßnahmen

Geplant ist, dass das Haus Nordschleswig in Apenrade/Aabenraa, wo BDN, Deutscher Jugendverband für Nordschleswig, der Sozialdienst, der Deutsche Schul- und Sprachverein für Nordschleswig sowie die Historische Forschungsstelle und die Schleswigsche Partei ihren Sitz haben, ab Mittwoch, 27. Mai, wieder öffnet – das heißt, dass die Büros wieder besetzt sein werden.

Bisher haben die meisten Mitarbeiter im Haus Nordschleswig von zu Hause aus gearbeitet. Begleitet wird die Rückkehr durch eine Reihe von Maßnahmen und Hygienevorschriften, um weiterhin eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern.

Bücherei erweitert Angebot ab Montag

Hausherr im Haus Nordschleswig ist die deutsche Zentralbücherei, die bereits ab Montag ihre Öffnungszeiten erweitert. Da Selbstbedienung weiterhin nicht möglich ist, werden Mitarbeiter Montag bis Freitag von 7 bis 17 Uhr Besuchern beiseite stehen. Auch die Filialen haben weitgehend wie gewohnt geöffnet. Im Sonderburger Multikulturhaus allerdings nur von 13 bis 17 Uhr, entsprechend den Zeiten, die die dänischen Kollegen, abweichend von anderen dänischen Büchereien im Landesteil, vorgeben.

Schulen und Kindergärten sind in den vergangenen Wochen bereits laufend zur Normalität zurückgekehrt. Die deutschen Kindergärten sind fast alle wieder zu 100 Prozent belegt, während die Schulen, laut Schulrätin Anke Tästensen, ohne große Schwierigkeiten nun auch die 6. bis 10. Klassen aufgenommen haben.

Neueste Erweiterung ist, dass nun auch die Schüler der 1G und 2G am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig für den letzten Monat an die Schule zurückkehren dürfen.

„Der Unterricht an den Schulen läuft aber weiterhin nach dem Notplan und nicht nach dem Lehrplan“, erklärt Anke Tästensen.

Wir sind wieder da: Schüler kehrten am Sonntag wieder in die Deutsche Nachschule Tingleff zurück. Foto: Karin Riggelsen

Essenszelt an der Nachschule

Auch die Deutsche Nachschule Tingleff bereitet sich auf einen Beginn des Unterrichts am Montag vor. Die Schule, die etwa 100 Jugendliche besuchen und die dort auch wohnen, muss verschiedene Auflagen einhalten, und auch Problemzonen sind gelöst worden. So musste zum Beispiel ein Zelt als „Essensraum“ aufgestellt werden.

Der Sozialdienst ist dabei, seinen Umgang mit Mitgliedern den neuen Abstandsregeln anzupassen, und am 8. Juni wird eine erste kleine Besuchergruppe wieder ins Haus Quickborn einkehren.

„Auch die Bildungsstätte Knivsberg würde möglicherweise ab Mittwoch öffnen können, aber durch die Begrenzung von maximal zehn Personen und die geschlossenen Grenzen würde es noch keinen Sinn ergeben“, so Abteilungsleiter Lasse Tästensen.

Die meisten Mitarbeiter des „Nordschleswigers“ haben seit Mitte März im Homeoffice gearbeitet, Dienstag entscheidet sich, wie und wann die Mitarbeiter wieder ins Haus der Medien in Apenrade sowie in die Außenredaktionen zurückkehren.

 

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